DIN-Normenausschuss Dental (NADENT)
DIN 13905-2
Zahnheilkunde - Dentalkeramikofen - Teil 2: Prüfverfahren zur Anpassung des Brennprogrammes mittels Brenngradbestimmung
Dentistry - Dental furnace - Part 2: Test method for evaluation of furnace programme via firing glaze
Einführungsbeitrag
Die Norm wurde vom Arbeitskreis NA 014-00-17-08 AK "Keramik-/Metallkeramik-Systeme" des Arbeitsausschusses "Metalle" im NADENT erstellt.
Dentalkeramiköfen sind zur Herstellung von metallkeramischen und z. T. auch von vollkeramischen Restaurationen in der Zahnheilkunde geeignet. Insbesondere werden in den Dentalkeramiköfen dentale Opaker-, Dentin- und Schmelzmassen auf die jeweils kompatiblen Gerüstmaterialien aufgebrannt bzw. aufgesintert. Die Temperatur bei diesem Vorgang liegt nach dem derzeitigen Stand der Technik zwischen 600 °C und 1 000 °C.
Die unterschiedlichen bei den Herstellern von Dentalkeramiköfen verwendeten Kalibrierungsprozesse und variierende Bauarten der auf dem Markt befindlichen Dentalkeramiköfen beeinflussen das erzielte Brennergebnis.
Trotz identischer digitaler Außenanzeige der verschiedenen Dentalkeramiköfen können bei Verarbeitung der gleichen Keramik unter gleichen Bedingungen unterschiedliche Ergebnisse im Brenngrad festgestellt werden.
Ein unterschiedlicher Brenngrad bedingt nicht nur Unterschiede, die das menschliche Auge direkt beurteilen kann (z. B. Farbe und Transparenz), sondern auch Abweichungen, die mit dem Auge nicht zu erfassen sind. Dies sind z. B. der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient (WAK), die Verbundfestigkeit, die Festigkeitswerte und die Säurelöslichkeit. Klinische Ausfälle (z. B. Frakturen) und eine veränderte Ästhetik der dentalkeramischen Restauration können die Folge sein.
In diesem Teil von DIN 13905 wird eine vom Anwender durchzuführende Brenngradbestimmung behandelt, d. h. ein Prüfverfahren zur Anpassung des Brennprogramms eines Dentalkeramikofens durch eine Brenngradbestimmung von gebrannten Probekörpern einer Dentalkeramik. Beschrieben werden die Prüfgeräte und Prüfmittel, die Anordnung des Thermopaares über dem Wabenträger, die Aufheizphase und Bereitschaftstemperatur, die Prüftemperatur, die Haltezeit, die Durchführung der Justage und die abschließende Überprüfung. Die im Prüfbericht anzugebenden Informationen sind ebenfalls aufgeführt.