DIN-Normenausschuss Dental (NADENT)
DIN EN ISO 5832-3
Chirurgische Implantate - Metallische Werkstoffe - Teil 3: Titan 6-Aluminium 4-Vanadium Knetlegierung (ISO 5832-3:2021); Deutsche Fassung EN ISO 5832-3:2021
Implants for surgery - Metallic materials - Part 3: Wrought titanium 6-aluminium 4-vanadium alloy (ISO 5832-3:2021); German version EN ISO 5832-3:2021
Einführungsbeitrag
Titanlegierungen werden in der Luft- und Raumfahrt und in der Medizin verwendet. In der allgemeinen Chirurgie werden Titan und andere Materialien für Endoimplantate (zum Beispiel für Hüft-, Knie- und Schultergelenke) sowie in der Zahnheilkunde verwendet. Im Jahre 2020 wurden in Deutschland über 1,3 Million Dentalimplantate in implantologischen Zahnarztpraxen inseriert. In den Krankenhäusern wurden über 200.000 Endoimplantate implantiert. Dentalimplantate bestehen zu über 90 % aus einer speziellen Titanlegierung. Diese Titanlegierung wird auch als Titan Grade 5 oder als Titan Grade 21 (ELI, niedrigere Grenzwerte für O und Fe) bezeichnet. Dieses Dokument beschreibt die Eigenschaften und die Prüfverfahren für die Titan-Knetlegierung, die als Titan 6-Aluminium 4-Vanadium-Legierung (Ti 6-Al 4-V-Legierung) bekannt ist und zur Herstellung von Implantaten verwendet wird. Dieses Dokument wurde von der ISO/TC 150/SC 1/WG 4 "Mechanische Prüfung" (Sekretariat: ANSI, USA) zusammen mit dem CEN/TC 55 "Zahnheilkunde" (Sekretariat: DIN) erstellt. Zuständig im DIN-NADENT ist der Arbeitsausschuss NA 014-00-21 AA "Dentalimplantate". Diese Norm ersetzt DIN EN ISO 5832-3:2016. Festgelegt werden Anforderungen an die chemische Zusammensetzung (zum Beispiel Grenzgehalte für Eisen, Sauerstoff, Kohlenstoff, Stickstoff), das Mikrogefüge und an die mechanischen Eigenschaften (Zugfestigkeit, Dehngrenze, Bruchdehnung, Biegung). Titan bildet im Kontakt mit Luft, Wasser oder Körperflüssigkeiten spontan eine dünne Oxidschicht. Diese kompakte und homogene Passivierung schützt das Titan, worauf seine hervorragende Korrosionsbeständigkeit und Biokompatibilität beruht. Die Norm legt weltweit einheitliche Qualitätsanforderungen an das Rohmaterial fest, aus dem die Dentalimplantate maschinell hergestellt werden. Deshalb wird sie im Wareneinkauf bei der Bestellung zur Festlegung der erforderlichen Spezifikationen und beim Lieferanten der Titanlegierung für das Werkszeugnis, das für jede produzierte Charge ausgestellt wird, verwendet.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN ISO 5832-3:2017-03 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) normative Verweisungen wurden aktualisiert; b) Anforderung an das Mikrogefüge wurden in Abschnitt 5 abgeklärt; c) Kriterium in 6.1 zum Bestehen/Nicht-Bestehen der Zugprüfung für die Materialeigenschaften wurde abgeklärt; d) Tabelle 3 mit den Prüfverfahren wurde aktualisiert; e) aus dem Anhang A wurden die Verweisungen auf ISO 20160 und EN 3114-03 gestrichen.
Dokument: zitiert andere Dokumente
Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 014-00-21 AA - Dentalimplantate