DIN-Normenausschuss Bauwesen (NABau)
DIN EN 1253-1
Abläufe für Gebäude - Teil 1: Bodenabläufe mit Geruchverschluss mit einer Geruchverschlusshöhe von mindestens 50 mm; Deutsche Fassung EN 1253-1:2015
Gullies for buildings - Part 1: Trapped floor gullies with a depth water seal of at least 50 mm; German version EN 1253-1:2015
Einführungsbeitrag
Die von der Geschäftsstelle des NAW initiierte Neuordnung der Arbeiten im Bereich Entwässerungsgegenstände im CEN/TC 165 "Abwassertechnik" führte auch im nationalen Bereich zu einer entsprechenden Neuordnung. Vor diesem Hintergrund entstand nun ein genauerer Blick auf die Überprüfung der beiden Vorgängerfassungen. Diese ergab die notwendige Überarbeitung der Normen unter Berücksichtigung neuester technischer Entwicklungen dieser Produkte (unter anderem Bad- und Duschrinnen) und deren Einsatzmöglichkeiten in Entwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden. Da verschiedene, heute zum Einsatz gelangende Produkttypen mit den Normen in der vorhandenen Struktur der Normenreihe nicht mehr genau auf technische Unterschiede hin differenziert werden konnten, hatte man sich in der unter deutscher Convenorschaft (Sekretariat: DIN) arbeitenden CEN/TC 165/WG 11 "Abläufe, Abdeckungen und andere Entwässerungsgegenstände für die Verwendung innerhalb von Gebäuden" bereits frühzeitig entschlossen, diese Struktur der Normenreihe zu durchbrechen. Im Ergebnis dessen wird die gesamte Reihe EN 1253 "Abläufe für Gebäude" nunmehr produktorientiert ausgerichtet, das heißt in den einzelnen Teilen der Reihe werden sowohl Anforderungen als auch Prüfverfahren für bestimmte Produktgruppen festgelegt. Dieser Gedanke wurde vom verantwortlichen nationalen Spiegelgremium NA 119-05-11 AA "Ablaufgarnituren, Abläufe, Rückstauverschlüsse und Belüftungsventile für die Verwendung innerhalb von Gebäuden" unterstützt; die Mehrheit der Diskussionsgrundlagen für die europäische Ebene für Neuerungen wurden von eben diesem Gremium vorbereitet. Der neue Teil 1 behandelt nun ausschließlich Bodenabläufe mit Geruchverschluss mit einer Geruchverschlusshöhe von mindestens 50 mm für den Einsatz in Schwerkraftentwässerungsanlagen. Zunächst wurden die Produkte präziser beschrieben, wobei im Anwendungsbereich deutlich darauf hingewiesen wird, dass die Norm nicht für lineare Entwässerungsrinnen nach EN 1433, Aufsätze und Abdeckungen nach EN 124, Dachabläufe und Bodenabläufe ohne Geruchverschluss nach EN 1253-2 (siehe unten) und Bodenabläufe mit Geruchverschluss mit einer Geruchverschlusshöhe von weniger als 50 mm nach EN 1253-6 (in Erarbeitung) gilt, und notwendige Begriffsdefinitionen modifiziert. Wenngleich im Weiteren einige Anforderungen aus EN 1253-1 und Prüfverfahren aus EN 1253-2, entsprechend adaptiert, übertragen werden konnten, so wurden im Sinne der Sicherstellung einer hohen Gebrauchstauglichkeit insbesondere präzisere Angaben zu den Einbaustellen aufgenommen, der Einsatz von sogenannten Flüssigmembranen als Verbindungselemente berücksichtigt, die Prüfbedingungen für die Prüfung des Abflussvermögens genauer gefasst, die Belastungsprüfung mit Blick auf Prüflasten und Belastungsgeschwindigkeit, maximale verbleibende Verformung, Form, Größe und Auftreffstelle der Prüfstempel in Abhängigkeit von unterschiedlich geformten Rosten mit verschiedenen Auflagemöglichkeiten sowie die Dichtheitsprüfung von Bodenabläufen für den Anschluss von Bodenbelägen, Dichtungsbahnen und Flüssigmembranen vom Grundsatz her umfassend überarbeitet. Die Eignung von Werkstoffen für industrielle Abwässer sollte insbesondere hinsichtlich der chemischen Verträglichkeit der eingesetzten Werkstoffe mit den abgeleiteten Flüssigkeiten und der Belastung durch dauerhaft erhöhte Temperaturen auch weiterhin zwischen Planer und Hersteller gesondert festgelegt werden.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN 1253-1:2003-09 und DIN EN 1253-2:2004-03 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Reduzierung des Anwendungsbereiches auf Bodenabläufe mit Geruchverschluss mit einer Geruchverschlusshöhe von mindestens 50 mm für den Einsatz in Schwerkraftentwässerungsanlagen; b) präzisere Beschreibung der Produkte; c) Modifizierung der Begriffsdefinitionen; d) präzisere Angaben zu den Einbaustellen; e) Berücksichtigung von Flüssigmembranen als Verbindungselemente; f) Prüfbedingungen für die Prüfung des Abflussvermögens genauer gefasst; g) Belastungsprüfung hinsichtlich Prüflasten, Belastungsgeschwindigkeit, Form, Größe und Auftreffstelle der Prüfstempel in Abhängigkeit von unterschiedlich ausgebildeten Rosten umfassend überarbeitet; h) Dichtheitsprüfung der Produkte für den Anschluss von Bodenbelägen, Dichtungsbahnen und Flüssigmembranen überarbeitet; i) redaktionell überarbeitet.