NA 005

DIN-Normenausschuss Bauwesen (NABau)

Norm [AKTUELL]

DIN EN 15221-4
Facility Management - Teil 4: Taxonomie, Klassifikation und Strukturen im Facility Management; Deutsche Fassung EN 15221-4:2011

Titel (englisch)

Facility Management - Part 4: Taxonomy, Classification and Structures in Facility Management; German version EN 15221-4:2011

Einführungsbeitrag

In der Europäischen Norm EN 15221-1 ist Facility Management definiert als die Integration von Prozessen, die das Hauptgeschäft einer Organisation unterstützen. Facility Management (FM) nach dieser Definition sieht ein Geschäftsmodell vor, das eine Organisation dazu anregt, ihre Unterstützungsleistungen zentral zu organisieren und zu optimieren. Der Hauptfokus liegt dabei auf der Verbesserung der Produktivität der Hauptaktivitäten einer Organisation durch eine rationellere Bereitstellung von Dienstleistungen und ein optimales Zusammenspiel zwischen den beteiligten Parteien. Für erfolgreiche Unternehmen oder Regierungsorganisationen, welche durch führende Praktiken einen strategischen Wettbewerbsvorteil sichern oder ausbauen wollen, ist in einem globalen Markt der Zugang zu Ressourcen, die zur Entwicklung von Wissen, Innovation und Geschäftsverbesserung notwendig sind, besonders wichtig. Eine Taxonomie bietet einen Rahmen, innerhalb dessen Wissen ermittelt und kategorisiert werden kann, um dieses für Fachleute leicht zugänglich zu machen. Mit Blick auf die verschiedenen Definitionen besteht die naheliegendste Definition darin, dass eine Taxonomie ein Klassifizierungssystem für ein verbessertes Informationsmanagement ist. Sie hilft den Nutzern, ihr tägliches Geschäft nachhaltig zu gestalten und zu verbessern. Die grundlegende Frage ist deshalb, wie die Verwendung einer Taxonomie die Abläufe in einer Organisation verbessern kann. Aus diesem Grund sollte die Strukturierung der Taxonomie direkt auf die Geschäftsprozesse ausgerichtet sein, sodass der Zugriff der Nutzer auf Informationen intuitiv erfolgen kann. Die in EN 15221-4 abgebildete Taxonomie beinhaltet ein Beziehungsmodell, eine Produkt-/Dienstleistungsstruktur und ein Klassifizierungssystem. Das sind wichtige Beiträge zur Beseitigung von Hindernissen bei der Harmonisierung insbesondere des grenzüberschreitenden Handelns. Diese Norm verwendet den Begriff "Produkt" nach EN ISO 9000, in der ein Produkt als das Ergebnis eines Prozesses definiert wird. Im Zusammenhang mit FM ist ein Produkt das Ergebnis eines Prozesses und der darin enthaltenen Aktivitäten und Facilities. Die standardisierten (klassifizierten) Facility-Produkte sind eine definierte (kommodifizierte) und hierarchisch gegliederte Menge von Facility Services. Sie wurden aus den zahllosen einzelnen (individuellen) Facility Services ausgewählt, um eine Grundlage für die Standardisierung im Bereich Prozessdefinition, Kostenumlage, Norm-Ausschreibungen und so weiter zu bieten. Die Auswahl erfolgte aus Auftraggebersicht, wobei versucht wurde, unterschiedliche europäische Gepflogenheiten und Praktiken zu integrieren. Facility Management behandelt und integriert einen sehr breiten Anwendungsbereich von Prozessen, Produkten/Dienstleistungen, Aktivitäten und Facilities. Der FM-Ansatz in dieser Norm besteht darin, den für Hauptaktivitäten geschaffenen Mehrwert aus Produktperspektive zu betrachten, wie sie von den Hauptprozessen beziehungsweise dem Kerngeschäft in der Organisation gesehen wird. Diese Norm führt deshalb das Konzept der standardisierten (klassifizierten) Facility-Produkte ein. Der Anwendungsbereich dieser Norm besteht in der Bereitstellung einer Taxonomie für das FM, die Folgendes umfasst: - relevante Wechselbeziehungen von Elementen und deren Strukturen im FM; - Definitionen von Begriffen und Inhalten zu standardisierten Facility-Produkten, die eine Grundlage für grenzüberschreitendes Handeln, Datenmanagement, Kostenumlage und für das Benchmarking bilden; - eine übergeordnete Klassifikation und hierarchische Strukturierung für die standardisierten Facility-Produkte; - Erweiterung des in EN 15221-1 angegebenen FM-Grundmodells um eine Prozessdimension in Form des PDCA-Qualitätszyklusses (PDCA = Plan, Do, Check, Act, de: Planen, Durchführen, Prüfen, Handeln); - eine Verbindung zu bestehenden Kosten- und Facility-Strukturen; - Anpassung an die Anforderungen der Hauptaktivitäten. Zusätzliche Vorteile dieser Norm sind: - Einführung einer auftraggeberorientierten anstelle einer rein immobilienorientierten Betrachtungsweise; - Harmonisierung von bestehenden, unterschiedlichen nationalen Strukturen (zum Beispiel Gebäude-Kostenschlüssel) auf einem für die Organisation und deren Hauptaktivitäten relevanten hohen Niveau.

Dokument: zitiert andere Dokumente

Zuständiges nationales Arbeitsgremium

NA 041-04-02 AA - Facility Management (SpA CEN/TC 348 und ISO/TC 267)  

Zuständiges europäisches Arbeitsgremium

CEN/TC 348 - Facility Management  

Ausgabe 2011-12
Originalsprache Deutsch
Übersetzung Englisch
Preis ab 192,30 €
Inhaltsverzeichnis

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