DIN-Normenausschuss Beschichtungsstoffe und Beschichtungen (NAB)
DIN EN ISO 2409
Beschichtungsstoffe - Gitterschnittprüfung (ISO 2409:2013); Deutsche Fassung EN ISO 2409:2013
Paints and varnishes - Cross-cut test (ISO 2409:2013); German version EN ISO 2409:2013
Einführungsbeitrag
Die Norm legt ein Prüfverfahren zur Abschätzung des Widerstandes einer Beschichtung gegen Trennung vom Substrat fest, wenn ein bis zum Substrat durchgehendes Gitter in die Beschichtung geschnitten wird. Die nach diesem empirischen Verfahren bestimmte Eigenschaft hängt, neben anderen Faktoren, von der Haftfestigkeit der Beschichtung auf der vorhergehenden Schicht oder auf dem Substrat ab. Dieses Verfahren ist jedoch nicht als Verfahren zur Messung der Haftfestigkeit anzusehen. Wenn die Haftfestigkeit gemessen werden soll, darf das in ISO 4624 festgelegte Verfahren angewendet werden. Obwohl die Gitterschnittprüfung in erster Linie zur Anwendung im Laboratorium gedacht ist, ist sie auch als Feldprüfung geeignet. Bei Substraten, die inhomogen sind und/oder eine deutlich geringere Kohäsion als die zu prüfende Beschichtung aufweisen (zum Beispiel bestimmte Putzoberflächen) ist die Ausführung der Schnitte mit gleichmäßig geringer Eindringtiefe nicht möglich. Für diese Substrate ist das Prüfverfahren nicht geeignet. Die Ergebnisse von Feldprüfungen an Beschichtungen unterschiedlicher Exposition und zu unterschiedlichen Zeiten sind nicht vergleichbar. Die klimatischen Bedingungen sind in aller Regel sowohl örtlich als auch zeitlich nicht konstant und können nicht nach der Vorgabe dieser Norm realisiert werden. Das festgelegte Verfahren kann entweder als Ja/Nein-Prüfung oder, wenn entsprechende Umstände gegeben sind, als Einstufungsprüfung mit sechs Stufen angewendet werden. Bei Mehrschichtsystemen kann auch die Zwischenschicht-Haftfestigkeit abgeschätzt werden. Die Prüfung darf an fertigen Gegenständen und/oder an eigens dafür hergestellten Probenplatten durchgeführt werden. Obwohl das Verfahren auf Beschichtungen auf harten (zum Beispiel Stahl und Kunststoff) und weichen (zum Beispiel Holz und Putz) Substraten anwendbar ist, erfordern diese unterschiedlichen Substrate eine unterschiedliche Durchführung. Das Verfahren ist nicht für Beschichtungen mit einer Gesamtschichtdicke über 250 µm oder für Strukturbeschichtungen geeignet. Wenn das Verfahren auf Beschichtungen mit einer strukturierten Oberfläche angewendet wird, streuen die Ergebnisse zu stark (siehe auch ISO 16276-2). Für diese Norm ist das Gremium NA 002-00-07 AA "Allgemeine Prüfverfahren für Beschichtungsstoffe und Beschichtungen" im DIN zuständig.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN ISO 2409:2007-08 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) die Beschreibung geeigneter Verfahren zum Entfernen loser Partikel wurden als Beispiele in einen informativen Anhang überführt, und für den Klebebandabriss ist die Klebkraft des Klebebandes nicht länger festgelegt; b) das ursprünglich in der ersten Ausgabe (1972) dieser Internationalen Norm festgelegte Einschneidengerät wurde wieder aufgenommen; c) ein Schneidwerkzeug für automatische Gitterschnittgeräte ist ebenfalls festgelegt; d) das Vergleichsbild für den Kennwert 2 wurde durch das ursprünglich in der ersten Ausgabe (1972) und in der zweiten Ausgabe (1992) dieser Internationalen Norm verwendete Bild ersetzt; e) in 6.1.4 wurden Kunststoffe als Beispiel für ein hartes Substrat ergänzt; f) eine Normbezeichnung für das Prüfergebnis wurde neu aufgenommen; g) die früher im Abschnitt 7 aufgeführten zusätzlichen Angaben wurden in den Prüfbericht integriert; h) im Unterabschnitt 3.2.1 wurde eine Anmerkung aufgenommen, dass das Prüfergebnis durch das verwendete Gerät (Hand- oder motorisch angetriebenes Gerät) und die Art des verwendeten Schneidwerkzeuges beeinflusst wird.
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Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 002-00-07 AA - Allgemeine Prüfverfahren für Beschichtungsstoffe und Beschichtungen