NA 002

DIN-Normenausschuss Beschichtungsstoffe und Beschichtungen (NAB)

2024-01-22

Überarbeitung der Schwitzwassertests

DIN EN ISO 6270, Beschichtungsstoffe — Bestimmung der Beständigkeit gegen Feuchtigkeit

— Teil 1: Kondensation (einseitige Beanspruchung)

— Teil 2: Kondensation (Beanspruchung in einer Klimakammer mit geheiztem Wasserbehälter)

DIN EN ISO 6270-1 dient dazu, einheitliche Bedingungen und Verfahren zum Konditionieren vorbereiteter Probenkörper, die auf Schäden untersucht werden sollen, welche in feuchter Umgebung wie Kondenswasser-Konstantklima oder Kondenswasser-Wechselklima entstehen können, vorzugeben. Die Prüfungen dienen zur Klärung des Verhaltens der Probenkörper in feuchten Umgebungsklimaten und das genaue Erkennen von Fehlern des Korrosionsschutzes. Die Beanspruchung bei diesen Prüfklimaten gestattet jedoch nicht unbedingt Aussagen über die Lebensdauer der geprüften Beschichtungen. Nach dem Konditionieren werden die Probenkörper entweder nach vereinbarten Dokumenten, wie dem (den)entsprechenden Teil(en)von ISO 4628, oder nach Verfahren, die zwischen den Vertragspartnern vereinbart worden sind, beurteilt.

Die Norm legt ein Verfahren zum Bestimmen der Beständigkeit von Beschichtungen, Beschichtungssystemen und ähnlichen Produkten unter Kondensationsbedingungen fest, entsprechend den Anforderungen in Beschichtungs- oder Produktspezifikationen. Das Verfahren ist anwendbar bei Beschichtungen sowohl auf porösen Substraten wie Holz, Gips und Gipskarton, als auch auf nichtporösen Substraten wie Metallen. Es gibt Hinweise, wie sich die Beschichtung unter strengen Beanspruchungsbedingungen verhalten wird, bei denen kontinuierliche Kondensation auf der Oberfläche auftritt. Das Verfahren kann Beschichtungsfehler (wie Blasenbildung, Verfärbung, Erweichen, Runzelbildung und Versprödung) und eine Schädigung des Substrates aufdecken. Probenform, Probenvorbereitung, Prüfdauer und Beurteilung der Prüfergebnisse sind nicht Gegenstand dieses Dokumentes.

Ein beschichteter Probenkörper wird kontinuierlicher Kondensation ausgesetzt und die Auswirkungen der Beanspruchung werden nach Kriterien bewertet, die vorher zwischen den Vertragspartnern vereinbart wurden. Im Allgemeinen sind diese Kriterien subjektiv.

Legende

1             Unterschrank

5             Einlasskanal für den Wasserdampf

2             Heizung

6             Lufteinlass

3             Zufuhr für trockene Luft

7             Dampfauslass

4             Kondensat auf dem Körper

8             Konvektionsströme

DIN EN ISO 6270-2 (Früher DIN 50017) – wird aktuell überarbeitet: ISO 15103 wird eingegliedert

Die Norm dient dazu, einheitliche Bedingungen und Verfahren zum Konditionieren vorbereiteter Probenkörper, die auf Schäden untersucht werden sollen, welche in feuchter Umgebung wie Kondenswasser-Konstantklima oder Kondenswasser-Wechselklima entstehen können, vorzugeben.

Die Prüfungen dienen zur Klärung des Verhaltens der Probenkörper in feuchten Umgebungsklimaten und das genaue Erkennen von Fehlern des Korrosionsschutzes. Die Beanspruchung bei diesen Prüfklimaten gestattet jedoch nicht unbedingt Aussagen über die Lebensdauer der geprüften Beschichtungen.

Nach dem Konditionieren werden die Probenkörper entweder nach vereinbarten Dokumenten, wie dem (den) entsprechenden Teil(en) von ISO 4628, oder nach Verfahren, die zwischen den Vertragspartnern vereinbart worden sind, beurteilt.

Dieses Dokument legt die allgemeinen Bedingungen und Verfahren fest, die bei der Beanspruchung von beschichteten Probenkörpern in Kondenswasser-Konstantklimaten oder Kondenswasser-Wechselklimaten eingehalten werden müssen, damit bei Prüfungen in verschiedenen Laboratorien die Ergebnisse vergleichbar sind.

ANMERKUNG       Probenform, Probenvorbereitung, Prüfdauer und Beurteilung der Ergebnisse sind nicht Gegen­stand dieses Dokumentes.

Die Kondenswasser-Prüfklimate werden wie folgt bezeichnet:

Prüfklima

CH

Kondenswasser-Konstantklima

(Englisch: condensation atmosphere with constant humidity)


AHT

Kondenswasser-Wechselklima mit Wechsel von Luftfeuchte und –temperatur

(Englisch: condensation atmosphere with alternating humidity and air temperature)


AT

Kondenswasser-Wechselklima mit Wechsel von Lufttemperatur

(Englisch: condensation atmosphere with alternating air temperature)


IC

Diskontinuierliche Kondensation

(Englisch: intermittent condensation)

Das Prüfklima IC wird aus ISO 11503 Paints and varnishes – Determination of resistance to humidity (intermittent condensation), übernommen, die in der aktuellen Überarbeitung von ISO 6270-2 aufgehen wird.

Ein beschichteter Probenkörper wird in einem Klimaschrank Kondensation ausgesetzt, und die Auswirkungen der Beanspruchung werden nach Kriterien bewertet, die vorher zwischen den Vertragspartnern vereinbart wurden. Im Allgemeinen sind diese Kriterien subjektiv.

Kondenswasser-Prüfklimate

Prüfklima

Dauer eines Zyklus

Bedingungen für den Nutzraum nach Erreichen des Gleichgewichtszustandes

Benennung

Kurz-zeichen

Prüfabschnitt(e)

Gesamt

Lufttemperatur

Relative Luftfeuchte

Kondenswasser-Konstantklima

CH

vom Anwärmen bis Ende Bean­spru­chung

(40 ± 3) °C

etwa 100 % mit Betauung der Probenkörper

Kondenswasser-Wechselklima

mit Wechsel von Luftfeuchte und –temperatur

AHT

8 h einschließlich Anwärmen

24 h

(40 ± 3) °C

etwa 100 % mit Betauung der Probenkörper

16 h einschließlich Abkühlen (Klima­kammer geöffnet oder belüftet)

(23 ± 5) °C

annähernd Umgebungs­feuchte

mit Wechsel der Lufttemperatur

AT

8 h einschließlich Anwärmen

24 h

(40 ± 3) °C

etwa 100 % mit Betauung der Probenkörper

16 h einschließlich Abkühlen (Klima­kammer ge­schlossen)

(23 ± 5) °C

etwa 100 % (annähernd gesättigt)

mit Wechsel von Luftfeuchte und –temperatur

IC

16 h einschließlich Anwärmen

24 h

(40 ± 3) °C

etwa 100 % mit Betauung der Probenkörper

8 h einschließlich Abkühlen (Klima­kammer geöffnet oder belüftet)

(23 ± 5) °C

(50 ± 20) %

ANMERKUNG:       Sollwerte und betriebsbedingte Schwankungen können entweder unabhängig voneinander aufgeführt werden oder in der Form: Sollwert ± betriebsbedingte Schwankungen. Der Sollwert ist die vorgegebene Einstellung des Sensors am betriebsbedingten Stellwert, wie er vom Anwender eingestellt wurde. Betriebsbedingte Schwankungen sind Abweichungen vom Sollwert am Stellwert, die an der Ablesung des kalibrierten Sensors während der Gleichgewichtseinstellung angezeigt werden, und schließen die Messunsicherheit nicht ein. Am betriebsbedingten Stellwert darf die betriebsbedingte Schwankung den angegebenen Wert im Gleichgewicht nicht überschreiten. Wenn eine Norm einen bestimmten Sollwert verlangt, stellt der Anwender den genauen Wert ein. Die mit dem Sollwert angegebenen betriebsbedingten Schwankungen besagen nicht, dass es dem Anwender erlaubt ist, den Stellwert höher oder niedriger als den festgelegten genauen Stellwert einzustellen.

Legende

  1. Überdruckventil
  2. Temperaturmesseinrichtung
  3. Bodenwanne mit Wasser

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