VDI/DIN-Kommission Reinhaltung der Luft (KRdL) - Normenausschuss
DIN EN 14181
Emissionen aus stationären Quellen - Qualitätssicherung für automatische Messeinrichtungen; Deutsche Fassung EN 14181:2014
Stationary source emissions - Quality assurance of automated measuring systems; German version EN 14181:2014
Einführungsbeitrag
Diese Europäische Norm legt Verfahren zur Einrichtung von Qualitätssicherungsstufen für automatische Messeinrichtungen (AMS) fest, die an industriellen Anlagen zur Ermittlung der Abgasbestandteile und weiterer Kenngrößen des Abgases installiert sind. Im Rahmen dieser Qualitätssicherungsstufen werden Verfahren zur Kalibrierung der automatischen Messeinrichtung und zur Ermittlung der Variabilität der damit ermittelten Messwerte festgelgt, um so die Eignung der automatischen Messeinrichtung für ihre Anwendung nach dem Einbau nachzuweisen. Weiterhin wird ein Verfahren zur Aufrechterhaltung und Feststellung der geforderten Qualität der Messergebnisse während des normalen Betriebs der automatischen Messeinrichtung durch Überprüfung der Einhaltung der in der Eignungsprüfung ermittelten Kenngrößen bechrieben. Dies wird ergänzt durch ein Verfahren zur jährlichen Funktionsprüfung der automatischen Messeinrichtung in der überprüft wird, ob die Messeinrichtung richtig arbeitet und ihre Leistung weiterhin ausreichend ist und ihre Kalibrierfunktion und Variabilität den zuvor ermittelten Kenngrößen entsprechen. Die überarbeitete Fassung der EN 14181 enthält Ergänzungen zu bestimmten Situationen, die in der vorherigen Ausgabe nicht oder nur unvollständig berücksichtigt waren, ohne die festgelegten Grundsätze zu ändern. Dazu zählen insbesondere: - die grundsätzliche Forderung, dass AMS nach EN 15267 zertifiziert sein müssen; - die Behandlung bereits eingebauter AMS; - der Einbau von AMS unter Berücksichtigung der EN 15259; - die Aufstellung einer Kalibrierfunktion bei niedrigen Emissionsniveaus; - die Verwendung von Referenzmaterialien bei der Kalibrierung; - die Kalibrierung der AMS für die Bezugsgrößen; - die Durchführung einer jährlichen Funktionsprüfung anstelle der Kalibrierung, falls das Emissionsniveau seit der letzten Kalibrierung sehr niedrig war; - die Anwendung von verschiedenen Regelkarten zur fortgesetzten Qualitätsregelung. Diese Europäische Norm richtet sich an Anlagenbetreiber, die AMS einsetzen, an Prüflaboratorien, die AMS kalibrieren und überprüfen, an Hersteller von entsprechenden Messeinrichtungen und an Aufsichtsbehörden. Diese Europäische Norm behandelt insbesondere Aspekte des Umweltschutzes und der Qualitätskontrolle bei der Emissionsüberwachung.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN 14181:2004-09 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Abschnitt 5.1: Anforderung wurde ergänzt, dass bei Neueinbau einer AMS eine Zertifizierung dieser AMS nach EN 15267-1, EN 15267-2 und EN 15267-3 vorliegen muss. Beschreibung der Behandlung von AMS, die bereits an Anlagen installiert sind und keine Zertifizierung nach EN 15267-1, EN 15267-2 und EN 15267-3 besitzen, wurde ergänzt. b) Abschnitt 5.3: Normative Verweisung auf EN 15259 wurde ergänzt. c) Abschnitt 6.2: Empfehlung wurde eingefügt, die Funktionskontrolle innerhalb eines Monats vor Beginn der Vergleichsmessungen durchzuführen. Empfehlung wurde ergänzt, die relevanten Schritte der Funktionskontrolle auch für die Messeinrichtungen der Bezugsgrößen durchzuführen. d) Abschnitt 6.3: Falls es sich nicht um die Erstkalibrierung der AMS im Rahmen der QAL2 handelt und das Emissionsniveau seit der letzten Kalibrierung sehr niedrig war, darf eine AST anstelle der QAL2 durchgeführt werden. Falls kalibrierte AMS-Messwerte für den Wasserdampfgehalt verfügbar sind, dürfen diese zur Umrechnung der SRM-Daten auf trockene oder feuchte Bedingungen verwendet werden. Bei der Verwendung von Nassabscheider mit fast konstanten Wasserdampfgehalten im Abgas darf die Umrechnung auf trockenes oder feuchtes Abgas auch unter Verwendung berechneter Wasserdampfgehalte durchgeführt werden. e) Abschnitt 6.4.1: Anforderung wurde ergänzt, dass Ausreißer in Datensätzen zu ermitteln und anzugeben sind. f) Abschnitt 6.4.3: Neues Verfahren zur Behandlung von Punktwolken bei niedrigen Werten wurde ergänzt. Kriterium zur Identifizierung einer Punktwolke wurde von 15 % des Emissionsgrenzwerts auf die maximal zulässige Unsicherheit geändert. g) Abschnitt 6.5: Minimalwert von 20 % des Emissionsgrenzwerts für die obere Grenze des gültigen Kalibrierbereichs wurde ergänzt. Behandlung von Überschreitungen des gültigen Kalibrierbereichs bei diskontinuierlichem Anlagenbetrieb oder Anlagenstörungen wurde ergänzt. h) Abschnitt 6.6: Das Verfahren wurde an das neue Verfahren zur Behandlung von Punktwolken bei niedrigen Werten angepasst. Empfehlung wurde ergänzt, die AMS der Bezugsgrößen Sauerstoff und Wasserdampf zu kalibrieren. i) Abschnitt 6.8: Verfahren zur Ermittlung von Ausreißern und Gründe für deren Ausschluss müssen im Bericht angegeben werden. j) Abschnitt 7: Die laufende Qualitätssicherung beim Betrieb (QAL3) wurde redaktionell überarbeitet und ergänzt. Die Auswahl und Verwendung von Regelkarten sowie die Nullpinkt- und Referenzpunktmessungen werden ausführlicher beschrieben. k) Abschnitt 7.1: Falls an einer Anlage zwei unabhängige, parallel laufende AMS eingesetzt werden, dürfen unter bestimmten Bedingungen die Abstände zwischen den Überprüfungen nach der QAL3 auf ein Jahr ausgedehnt werden. l) Abschnitt 8.2: Prüflaboratorien, die die Vergleichsmessungen durchführen, müssen die Anforderungen nach 5.4 erfüllen. m) Abschnitt 8.3: Anforderung wurde ergänzt, dass Ausreißer in Datensätzen zu ermitteln und anzugeben sind. n) Abschnitt 8.5: Die Tabelle mit den Werten von kv und t(0,95, N-1) wurde in den Anhang I verschoben. Falls in der AST nachgewiesen wird, dass die Kalibrierfunktion über den bestehenden gültigen Kalibrierbereich hinaus gültig ist, kann die zuständige Behörde der Anlage die Erweiterung des gültigen Kalibrierbereichs erlauben. o) Abschnitt 8.6: Verfahren zur Ermittlung von Ausreißern und Gründe für deren Ausschluss müssen im Bericht angegeben werden. p) Anhang A.1: Die Funktionskontrollen im Rahmen der QAL2 und AST sind jetzt identisch. q) Anhang C.1: Beschreibung und Beispiel für Shewhart-Regelkarten wurden ergänzt. r) Anhang C.2: Beschreibung und Beispiel für Regelkarten mit einem gleitenden und exponentiell gewichteten Mittelwert wurden ergänzt. s) Anhang E.3: Beispiel für die Kalibrierung einer AMS im Falle einer Punktwolke bei niedrigen Werten wurde ergänzt. t) Anhang H: Der ursprüngliche Anhang H wurde durch eine Beschreibung der Implementierung der QAL1 ersetzt. u) Anhang I (neu): Tabelle mit den Werten von kv und t(0,95, N-1) wurde ergänzt und von 8.5 in den Anhang I verschoben.
Dokument: zitiert andere Dokumente
Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 134-04-03-10 UA - Emissionsermittlung mit automatischen Einrichtungen
Zuständiges europäisches Arbeitsgremium
CEN/TC 264/WG 9 - Emissionen - Qualitätssicherung für automatische Messeinrichtungen