DIN-Normenausschuss Fahrweg und Schienenfahrzeuge (FSF)
DIN EN 16272-5
Bahnanwendungen - Oberbau - Lärmschutzwände und verwandte Vorrichtungen zur Beeinflussung der Luftschallausbreitung - Prüfverfahren zur Bestimmung der akustischen Eigenschaften - Teil 5: Produktspezifische Merkmale - In-situ-Werte zur Schallreflexion in gerichteten Schallfeldern; Deutsche Fassung EN 16272-5:2023
Railway applications - Infrastructure - Noise barriers and related devices acting on airborne sound propagation - Test method for determining the acoustic performance - Part 5: Intrinsic characteristics - Sound absorption under direct sound field conditions; German version EN 16272-5:2023
Einführungsbeitrag
Dieses Dokument (EN 16272-5:2021) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 256 "Eisenbahnwesen" erarbeitet, dessen Sekretariat von DIN (Deutschland) gehalten wird. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 087-00-01-11 UA "Lärmschutzwände an Schienenwegen". Dieses Dokument wird CEN/TS 16272-5:2014 ablösen und in eine EN überführen. EN 16272, Bahnanwendungen - Oberbau - Lärmschutzwände und verwandte Vorrichtungen zur Beeinflussung der Luftschallausbreitung - Prüfverfahren zur Bestimmung der akustischen Eigenschaften, besteht aus folgenden Teilen: Teil 1: Schallabsorption (Labormethode) bei diffusen Schallfeldern, Teil 2: Luftschalldämmung (Labormethode) bei diffusen Schallfeldern; Teil 3-1: Standardisiertes Schienenverkehrslärmspektrum und Einzahl-Angaben für diffuse Schallfelder; Teil 3-2: Standardisiertes Schienenverkehrslärmspektrum und Einzahl-Angaben für gerichtete Schallfelder; Teil 4: In-situ-Werte zur Schallbeugung in gerichteten Schallfeldern; Teil 5: In-situ-Werte zur Schallreflexion in gerichteten Schallfeldern; Teil 6: In-situ-Werte zur Luftschalldämmung in gerichteten Schallfeldern; und Teil 7: Fremdspezifische Merkmale - In-situ-Werte zur Einfügungsdämpfung. Die Inhalte der vorherigen Ausgabe der EN 16272-5 wurden in dieses Dokument integriert; sie wurden neu strukturiert und erweitert. Dieses Dokument beschreibt ein Prüfverfahren zur Messung einer Größe, die für die produktspezifischen Merkmale der Schallreflexion von Eisenbahnlärmschutzwänden charakteristisch ist: den Reflexionsindex. Das Prüfverfahren ist für die folgenden Anwendungen vorgesehen: - Bestimmung der produktspezifischen Merkmale der Schallreflexion von Lärmschutzwänden, die entlang von Eisenbahnschienenwegen aufgebaut sind, und die entweder an typischen an Eisenbahnen ausgeführten Lärmschutzwänden oder an einer exemplarischen Musterwand zu messen sind; - Bestimmung der in-situ gegebenen produktspezifischen Merkmale der Schallreflexion von Lärmschutzwänden und Verkleidungen im tatsächlichen Einsatz; - Vergleich der Bemessungsfestlegungen mit den tatsächlichen Leistungsdaten nach Abschluss der Bauarbeiten; - Überprüfung der Langzeitwirksamkeit von Lärmschutzwänden und Verkleidungen (durch wiederholtes Anwenden des Verfahrens). Das Prüfverfahren ist nicht für die folgenden Anwendungen vorgesehen: - Bestimmung der produktspezifischen Eigenschaften der Schallreflexion von Lärmminderungs-vorrichtungen, die in halligen Schallfeldern aufgebaut werden sollen, zum Beispiel innerhalb von Tunneln oder in ausgeprägten Tieflagen. Ergebnisse werden als Funktion der Frequenz in Terzbändern zwischen 100 Hz und 5 kHz angegeben. Falls nicht über den gesamten angegebenen Frequenzbereich gültige Messergebnisse zu gewinnen sind, sollten die Ergebnisse in einem eingeschränkten Frequenzbereich zusammen mit den Gründen der Einschränkung(en) klar angegeben werden.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN CEN/TS 16272-5 (DIN SPEC 1637):2014-09 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) die Literaturhinweise wurden aktualisiert; b) die rotierende Lautsprecher-Mikrofon-Einheit wurde durch eine quadratische Anordnung aus Lautsprecher und neun Mikrofonen (das Messgitter) ersetzt; c) die Definition von RI wurde geändert; d) der Korrekturfaktor für die geometrische Divergenz wurde geändert; e) ein neuer Korrekturfaktor für den Richtfaktor der Schallquelle wurde eingeführt; f) ein neuer Korrekturfaktor für die Verstärkungsfehlanpassung wurde eingeführt; g) die Anpassung der Impulsantwort für die Signalsubtraktion wird ausführlicher beschrieben; h) das unterste verlässliche Terzband wurde besser definiert (Anhang A); i) die Einzahl-Angabe DLRI wird jetzt mit einer Dezimalstelle angegeben; j) eine Methode zur Bewertung der Unsicherheit des Messverfahrens anhand von Vergleichpräzisionsdaten wurde eingeführt (Anhang B); k) ein ausführliches Beispiel ist angegeben (Anhang C); l) ein neuer Anhang über Messungen in Innenräumen wurde hinzugefügt (Anhang D).
Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 087-00-01-11 UA - Lärmschutzwände an Schienenwegen