NA 087

DIN-Normenausschuss Fahrweg und Schienenfahrzeuge (FSF)

Projekt

Bahnanwendungen - Versuche und Simulationen für die Zulassung der fahrtechnischen Eigenschaften von Eisenbahnfahrzeugen - Fahrverhalten und stationäre Versuche

Kurzreferat

Diese Europäische Norm legt das Verfahren zur Beurteilung der fahrtechnischen Eigenschaften von Schienenfahrzeugen für das Europäische Streckennetz der Normalspurweite (nominal 1 435 mm) fest. Zusätzlich zur Beurteilung der fahrtechnischen Eigenschaften von Fahrzeugen zu Abnahmezwecken definiert diese Norm auch Beurteilungsgrößen und Zusammenhänge, die nicht direkt für Abnahmezwecke verwendet werden. Diese Informationen sind beispielsweise für die Validierung von Simulationsmodellen bestimmt. Sie können auch für die Festlegung von Betriebsbedingungen außerhalb der für die Abnahme anzuwendenden Referenzbedingungen verwendet werden. Die Bewertung der fahrtechnischen Eigenschaften erfolgt für Fahrzeuge: — die neu entwickelt wurden; — mit relevanten Konstruktionsänderungen; oder — mit Änderungen der Betriebsbedingungen. Die Beurteilungsverfahren basieren auf festgelegten, angestrebten Prüfbedingungen (siehe 3.1), die in diesem Dokument angegeben sind. Erfahrungen vieler Jahre haben gezeigt, dass Fahrzeuge, die mit dieser Norm übereinstimmen, auch auf Infrastrukturen sicher betrieben werden können, deren Bedingungen anspruchsvoller als die angestrebten Prüfbedingungen sind, sofern die derzeit gültigen, allgemeinen, betrieblichen Regelungen angewandt werden. So ist es zum Beispiel derzeit allgemeine Praxis, den Überhöhungsfehlbetrag in Bögen unterhalb eines bestimmten Radius zu begrenzen. Es kann notwendig sein, diese betrieblichen Regelungen anzupassen, wenn eine Verschlechterung des Zustandes der Infrastruktur beobachtet wird. Diese betrieblichen Regelungen werden national festgelegt. Das Verfahren zur Ableitung dieser betrieblichen Regelungen ist nicht Bestandteil des Anwendungsbereichs dieser Norm. Auch für den Fall, dass die Kombination der angestrebten Prüfbedingungen nicht erreichbar ist, ermöglicht es diese Norm, die Übereinstimmung mit den Anforderungen unter den angestrebten Prüfbedingungen zu zeigen. Zugleich ist es möglich, die Beurteilung eines Fahrzeugs unter eingeschränkten Prüfbedingungen durchzuführen, wie z. B. in den Prüfbereichen 1 und 2 oder bei einer verminderten Geschwindigkeit oder einem reduzierten Überhöhungsfehlbetrag. In diesem Fall ist die Zulassung des Fahrzeugs entsprechend einzugrenzen. Wenn die Prüfung des Fahrzeugs zeigt, dass die fahrtechnischen Eigenschaften den Anforderungen dieser Norm bei maximaler Geschwindigkeit und maximalem Überhöhungsfehlbetrag unter Infrastrukturbedingungen, die anspruchsvoller als die angestrebten Prüfbedingungen sind, genügen, so werden die gewonnenen Ergebnisse akzeptiert und es ist nicht erforderlich, zusätzliche Prüfungen zur Erfüllung der in dieser Norm festgelegten Anforderungen durchzuführen. Diese Norm spricht vier Aspekte an: 1) Fahrzeuge Die Beurteilung der fahrtechnischen Eigenschaften wird prinzipiell für alle Schienenfahrzeuge durchgeführt. Das Dokument beinhaltet Abnahmekriterien für alle Fahrzeugtypen mit nominellen statischen vertikalen Radsatzkräften bis zu 225 kN (am höchstbelasteten Radsatz des Fahrzeugs in dem unter 5.3.2 spezifizierten und zu beurteilenden Beladezustand). Zusätzlich sind die Abnahmekriterien für Güterfahrzeuge mit nominellen statischen vertikalen Radsatzkräften von bis zu 250 kN definiert. Die Abnahmekriterien dieses Dokumentes gelten für Fahrzeuge, die für den Betrieb auf Normalspurgleisen konstruiert wurden. 2) Infrastruktur Im Zulassungsverfahren ist der Bereich der Bogenradien definiert, in denen das Fahrzeug beurteilt wird. Ein Fahrzeug, das nach den Anforderungen dieser Norm zugelassen wurde, kann auf allen Normalspurgleisen nach EN 13803-1 und EN 13803-2 betrieben werden. EN 14363 gibt auch Hinweise zur Berücksichtigung der Gleislagequalität im Zusammenhang mit der Beurteilung. 3) Bedingungen der Schnittstelle Rad-Schiene Das Dokument beinhaltet Anforderungen bezüglich des Bereichs der äquivalenten Konizität, der im Rahmen der Beurteilung in die angestrebten Prüfbedingungen einzubeziehen ist. In einigen nationalen Systemen, entweder in Teilen oder im Gesamtnetz, sind die äquivalenten Konizitäten signifikant höher als in den angestrebten Prüfbedingungen dieser Norm. Diese Fälle liegen außerhalb des Anwendungsbereichs dieser Norm. Dennoch kann das in dieser Norm definierte Verfahren zum Nachweis der Fahrstabilität auch für höhere äquivalente Konizitäten verwendet werden. 4) Betriebsbedingungen Das Dokument erfordert die Festlegung der Kombination aus zulässiger Geschwindigkeit und zulässigem Überhöhungsfehlbetrag sowie der Beladezustände für jeden Fahrzeugtyp. Diese Norm ist nicht direkt anwendbar für: — Bahnen mit abweichender Trassierung; z. B. Straßenbahnen, Stadtbahnen und Untergrundbahnen; — Bahnen, die keine Normalspur aufweisen; aber die Beurteilung kann in Analogie mit diesem Dokument durchgeführt werden, z. B. können die in dieser Norm beschriebenen Prüfverfahren auch auf Fahrzeuge angewendet werden, die in Netzen mit anderen Spurweiten (z. B. 1 524 mm und 1 668 mm) betrieben werden. Die entsprechenden Grenzwerte und Prüfbedingungen können abweichen. Sie werden unter Berücksichtigung der Fahrwegkonstruktion und der Betriebsbedingungen in nationaler Verantwortung festgelegt. Die Festigkeit des Fahrzeugs und seiner Anbauteile, die Einwirkung von Erschütterungen auf Fahrgäste und Personal, Fahrkomfort und Ladungssicherheit, sowie Auswirkungen von Seitenwind sind nicht Bestandteil des Anwendungsbereichs dieser Norm. Das Dokument beinhaltet Messgrößen zur Beurteilung der Fahrwegbeanspruchung. Die Quantifizierung einer Zustandsverschlechterung oder Ermüdung des Fahrwegs ist dagegen nicht Bestandteil des Anwendungsbereichs dieser Norm.

Beginn

2021-03-31

WI

00256A11

Geplante Dokumentnummer

EN 14363+A1/prA2

Zuständiges nationales Arbeitsgremium

NA 087-00-02-02 UA - Fahrtechnik  

Zuständiges europäisches Arbeitsgremium

CEN/TC 256/SC 4/WG 10 - Zusammenwirken Fahrzeug/Fahrweg  

Ersatzvermerk

Vorgesehen als Änderung von EN 14363+A1:2018-12

Norm-Entwurf

Bahnanwendungen - Versuche und Simulationen für die Zulassung der fahrtechnischen Eigenschaften von Eisenbahnfahrzeugen - Fahrverhalten und stationäre Versuche
2021-11
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