DIN-Normenausschuss Feuerwehrwesen (FNFW)
DIN 14462
Planung, Einbau, Betrieb und Instandhaltung von Wandhydrantenanlagen, Über- und Unterflurhydrantenanlagen sowie Löschwasseranlangen "trocken"
Planning, installation, operation and maintenance of fire hose systems, systems with fire hydrants and dry risers
Einführungsbeitrag
Dieses Dokument wurde vom Arbeitsausschuss NA 031-03-05 AA "Anlagen zur Löschwasserversorgung einschließlich Wandhydranten" im DIN-Normenausschuss Feuerwehrwesen (FNFW) erarbeitet. Feuerlösch- und Brandschutzanlagen sind Einrichtungen für den abwehrenden Brandschutz und keine Anlagen des häuslichen Gebrauchs (siehe DIN EN 1717). Sie dienen der Rettung und dem Schutz von Personen und der Brandbekämpfung. Sie führen in ihren Leitungssystemen Trink- oder Nichttrinkwasser. Bei unmittelbarem Anschluss an das Trinkwassernetz unterliegen sie besonderen hygienischen Anforderungen, um die Schutzziele der Trinkwasserverordnung einhalten zu können. Zur Erfüllung der Anforderungen der Trinkwasserverordnung wird berücksichtigt, dass Wandhydranten Typ F sowie Über- und Unterflurhydranten nicht ohne geeignete Sicherungseinrichtung (siehe DIN 1988-600) an die Trinkwasser-Installation angeschlossen werden dürfen. Wandhydranten beziehungsweise Schlauchhaspeln (siehe DIN EN 671-1 und DIN EN 671-2) wie auch Über- und Unterflurhydranten (siehe DIN EN 14384 und DIN EN 14339) sind Bauprodukte nach der Europäischen Bauproduktenrichtlinie 89/106/EWG und unterliegen besonderen Anforderungen, die in dieser Norm berücksichtigt werden. Diese Norm enthält Planungsvorgaben, die bislang in einzelnen Produktnormen der Normenreihe DIN 14461 sowie in DIN 14463-1 und DIN 14463-3 enthalten waren. Die Planungsgrundlagen werden bei der nächsten Überarbeitung der betreffenden Produktnormen dort herausgenommen. In Gebäuden mit besonderen Risiken, zum Beispiel Hochhäusern, können weitergehende Anforderungen erforderlich werden. Die Druck-/Durchflussmessung stellt den Betreiber/Sachkundigen/Sachverständigen vor verschiedene Probleme. Dies sind zum einen organisatorische Notwendigkeiten und zum anderen technische Zwänge. Die organisatorischen Notwendigkeiten, hier insbesondere die gefahrlose Ableitung der anfallenden Wassermengen und die Messung der Gleichzeitigkeit, sollten und können normativ abschließend nicht geregelt werden. Gleichwohl wird dem Normenanwender hier eine entsprechende Hilfestellung gegeben. Bisher wurden die Tabelle 2 beziehungsweise die vereinfachte Berechnungsformel der inzwischen zurückgezogenen DIN 14200:1979-06 und die Berechnungsformel der DIN EN 6711 zur Interpretation der gemessenen Fließdrücke verwendet. Grundsätzlich haben sich zwei Messmethoden etabliert:
- Messung des Fließdrucks in Verbindung mit einem Durchflussmessgerät;
- Messung des Fließdrucks in Verbindung mit einer Messdüse/-blende. In der Normung können nur allgemeine technische Anforderungen an die Komponenten definiert werden, die zur Messung verwendet werden, zum Beispiel: - Auflösung; - Genauigkeiten; - Geschwindigkeiten in der Messtrecke oder Ähnliches. Ein bestimmtes Messsystem oder eine bestimmte Gerätekonfiguration kann nicht verbindlich vorgegeben werden. Grundsätzlich ist jede Messung mit einem Messfehler behaftet. Messwerte werden grundsätzlich immer in Verbindung mit den daraus entstehenden physikalischen Zusammenhängen bewertet. Zwecks Reproduzierbarkeit von Prüfergebnissen wird im Anhang D ein Messverfahren beschrieben, welches mit handelsüblichen Produkten durchgeführt werden kann. Durch das beschriebene Messverfahren wird sichergestellt, dass die Druck- und Volumenstromermittlung vereinheitlicht und eine Messunsicherheit minimiert wird. Diese Norm ist anwendbar für die Planung, Errichtung, Betrieb und Instandhaltung von a) Wandhydrantenanlagen, b) Löschwasseranlagen "trocken" und c) Anlagen mit Über- oder Unterflurhydranten, die sich im nicht-öffentlichen Bereich befinden. Für die Trinkwasser-Installation, die mit der Feuerlösch- und Brandschutzanlage in Verbindung steht, ist DIN 1988-600 in Verbindung mit DIN EN 1717 und der Normenreihe DIN EN 806 anzuwenden
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Änderungsvermerk
Gegenüber DIN 14462:2012-09, DIN 14462 Beiblatt 1:2018-05, DIN 14462 Beiblatt 2:2020-07 und DIN 14463-3:2020-10 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Betriebszeiten für Löschwasseranlagen definiert; b) Anforderungen an Aufstellräume für Anlagentechnik/Löschwasserübergabestellen wurden aufgenommen; c) Anforderungen an die Befestigungen von Rohrleitungen und Rohrbegleitheizungen aufgenommen; d) Anforderungen aus DIN 14463-3 an den Einbau von Be- und Entlüftungsventilen in diese Norm überführt; e) Anforderungen an Löschwasseranlagen "trocken" (z. B. Dimensionierung, erforderliches Leitungsgefälle) überarbeitet und die spezifischen Anforderungen in einem eigenen Unterabschnitt zusammengefasst; f) Anforderungen an Zulaufmengen für Vorlagebehälter konkretisiert; g) Anforderungen an die Redundanz bei Feuerlösch-Druckerhöhungsanlagen überarbeitet; h) Wandhydranten mit Löschmittelzusatz in das Regelwerk aufgenommen; i) Anforderungen an ein Kontrollbuch konkretisiert und Mindestinhalte definiert; j) Inhalte aus Beiblatt 1 und Beiblatt 2 zu DIN 14462 in die Norm überführt; k) Anforderungen an die vom Betreiber regelmäßig durchzuführenden Kontrollen in die Norm aufgenommen; l) Anforderungen an die Instandhaltung von Löschwasseranlagen überarbeitet und den Abschnitt neu strukturiert; m) die Bilder im Anhang A mit dem aktuellen Stand von DIN 1988-600 und DIN 14034-6 abgeglichen und soweit erforderlich entsprechend überarbeitet; n) normative Verweisungen aktualisiert; o) Dokument redaktionell überarbeitet und an die geltenden Gestaltungsregeln angepasst.