DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE
DIN EN 15309
Charakterisierung von Abfällen und Böden - Bestimmung der elementaren Zusammensetzung durch Röntgenfluoreszenz-Analyse; Deutsche Fassung EN 15309:2007
Characterization of waste and soil - Determination of elemental composition by X-ray fluorescence; German version EN 15309:2007
Einführungsbeitrag
In der Norm sind Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Konzentrationen an Hauptbestandteilen und Spurenelementen in Böden, bodenähnlichen Materialien und homogenen festen Abfällen mithilfe des energiedispersiven Röntgenfluoreszenzspektrometers (EDXRF, en: energy dispersive X ray fluorescence spectrometer) oder des wellenlängendispersiven Röntgenfluoreszenzspektrometers (WDXRF, en: wavelength dispersive X ray fluorescence spectrometer) und Kalibrierung mit geeigneten Matrix-Referenzmaterialien beschrieben.
Die Röntgenfluoreszenz-Analyse stellt ein schnelles und zuverlässiges Verfahren zur Analyse der Gesamtgehalte bestimmter Elemente in verschiedenen Matrizes dar. Die Qualität der erhaltenen Ergebnisse hängt in hohem Maße vom angewendeten Typ des Gerätes ab (Tischgeräte oder Hochleistungs-Geräte und energiedispersive oder wellenlängendispersive Geräte). Im Auswahlprozess für das jeweilige Gerät sind verschiedene Einschränkungen zu berücksichtigen, beispielsweise die zu analysierenden Matrizes, die zu bestimmenden Elemente, die erforderlichen Nachweisgrenzen und die Messdauer. Aufgrund des breiten Spektrums an Matrixzusammensetzungen und des Mangels an geeigneten Referenzmaterialien im Falle inhomogener Matrizes wie beispielsweise Abfall ist es im Allgemeinen schwierig, eine Kalibrierung mit fallspezifischen Referenzmaterialien zu erarbeiten. Daher wurden in dieser Norm zwei unterschiedliche Verfahrensweisen aufgenommen:
- ein quantitatives analytisches Verfahren für Boden, bodenähnliche Materialien und homogenen festen Abfall im normativen Teil
- ein RFA-Screening-Verfahren für feste und flüssige Materialien wie Abfall, Schlamm und Boden im informativen Anhang A, mit dem auf einer semi-quantitativen Ebene eine vollständige Elementencharakterisierung erstellt werden kann.
Bei der in Anhang A beschriebenen semi-quantitativen Analyse wird die chemische Zusammensetzung der Probe unter Bezug auf matrixunabhängige Kalibrierkurven bestimmt, die zuvor durch den Hersteller eingestellt wurden.
Das Verfahren ist im Allgemeinen auf die semi-quantitative Bestimmung aller Elemente von Natrium bis Uran anwendbar; ausgenommen sind Edelgase in Mengen, die in Abhängigkeit vom Element und dem angewendeten Gerät zwischen 0,01 % und 100 % liegen.
Die Europäische Norm wurde in der CEN/TC 292/WG 3 "Mineralsäure- oder wasserlösliche substanzbezogene Parameter - Analyse und Aufschlussmethoden" unter maßgeblicher Beteiligung des Arbeitsausschusses NA 119-01-02 AA "Abfall- und Bodenuntersuchung" im NAW erstellt.
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Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 119-01-02-02-04 AK - Elementanalytik