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DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE

Einführungsbeitrag

Im Februar 2006 wurde die vollständige Normenreihe IEC 61992, Teil 1 bis Teil 7-3, veröffentlicht. Sie gilt für Schalteinrichtungen zur Bahnenergieversorgung von Eisenbahnen, U- und S-Bahnen, Stadtbahnen, Straßenbahnen und O-Bussen mit Bahn-Nennspannungen von 750 V Gleichspannung bis 3 000 V Gleichspannung. Die Normenreihe besteht aus neun Teilen und umfasst sowohl den Leistungsteil der Gleichstromschaltanlagen als auch Einrichtungen für Schutz und Steuerung, Überspannungsschutz und Messwerterfassung. Sie beinhaltet auch Freiluftschaltgeräte im Rahmen der Fahrleitungsanlage.
Die Normenreihe IEC 61992 entstand aus der CENELEC-Reihe EN 50123. Mit ihrer Veröffentlichung wurde eine Lücke geschlossen, die in der Vergangenheit immer wieder Unsicherheiten hervorrief und zu Diskussionen Anlass gab, weil die IEC-Normen sowohl für Hochspannungs- und Niederspannungsanlagen der allgemeinen Energieversorgung als auch für Industrieanwendungen für die Anlagen der Gleichstrom-Bahnenergieversorgung nur bedingt anwendbar waren und deshalb große Interpretationsspielräume und Lücken ließen. Im Deutschen Normenwerk wurde die Normenreihe als DIN EN 50123-1 bis -7-3 (VDE 0115-300-1 bis -300-7-3) veröffentlicht.
Die Reihe EN 50123 in der zweiten Fassung aus dem Jahr 2003 wurde per Fast Track Procedure dem IEC/TC 9 "Elektrische Ausrüstungen für Bahnen" zur Abstimmung vorgelegt. Die Normenreihe IEC 61992 ist hinsichtlich ihres normativen Inhalts mit der Reihe EN 50123 identisch. Auf Vorschlag des Japanischen Nationalen Komitees wurden jedoch einige redaktionelle Änderungen und informative Ergänzungen vorgenommen. Außerdem wurde in den Teilen 1, 3, 5 und 7-1 die Abschnittsnummerierung teilweise geändert; sie stimmt mit der Abschnittsnummerierung der entsprechenden Teile der EN-Normenreihe nicht mehr überein.
In Teil 1 sind alle Anforderungen und Prüfverfahren enthalten, die in mehr als einem Teil der Reihe IEC 61992 verwendet werden, beispielsweise Anforderungen bezüglich Isolationskoordination, Betriebsbedingungen oder Erwärmungsgrenzwerte. Dieser Teil enthält auch sämtliche Begriffsdefinitionen, die in der Normenreihe verwendet werden.
Der Teil 2 enthält die besonderen Anforderungen für Gleichstromleistungsschalter in der Bahnenergieversorgung, beispielsweise die Klassifizierung der Leistungsschalter in Abhängigkeit vom vorgesehenen Verwendungszweck oder standardisierte bahnspezifische Prüfzyklen für die Schaltvermögensprüfungen.
Der Teil 3 enthält die besonderen Anforderungen für Trennschalter, Lasttrennschalter und Erdungsschalter für Innenräume, beispielsweise standardisierte bahnspezifische Gebrauchskategorien.
Der Teil 4 gleicht hinsichtlich Aufbau und Anforderungen nahezu dem Teil 3, enthält jedoch zusätzlich die besonderen Anforderungen für Freiluft-Trennschalter, -Lasttrennschalter und -Erdungsschalter, die Bestandteil von Fahrleitungsanlagen sind.
Teil 5 enthält die besonderen bahnspezifischen Anforderungen an Überspannungsableiter und Niederspannungsbegrenzer in Gleichspannungsnetzen. Bezüglich der allgemeinen Anforderungen und Prüfverfahren verweist dieser Teil weitgehend auf die Normen der Reihen IEC 60099 und IEC 61643.
Teil 6 enthält die besonderen Anforderungen und Prüfverfahren für Innenraum-Gleichstromschaltanlagen.
Der Teil 7-1 ist ein informativer Anwendungsleitfaden, der Hinweise zu den gängigen Steuer- und Schutzeinrichtungen in Gleichstrom-Bahnenergieversorgungsanlagen enthält.
Teil 7-2 enthält die Anforderungen für Trennverstärker zur Stromerfassung, die für Schutz- oder Messzwecke eingesetzt werden.
Teil 7-3 enthält die Anforderungen für Trennverstärker zur Spannungserfassung, die für Schutz- oder Messzwecke eingesetzt werden.