DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE
IEC 62153-4-2
Prüfverfahren für metallische Kommunikationskabel - Teil 4-2: Elekromagnetische Verträglichkeit (EMV); Schirm- und Kopplungsdämpfung; Verfahren mit gespeister Zange
Metallic communication cables test methods - Part 4-2: Electromagnetic compatibility (EMC); Screening and coupling attenuation; Injection clamp method
Einführungsbeitrag
Das in der Internationalen Norm beschriebene Verfahren wurde entwickelt, um die Kopplungsdämpfung und die Schirmdämpfung von Kommunikationskabeln mit hoher oder sehr hoher Schirmwirkung in einem breiten Frequenzbereich und einem hohen Dynamikbereich zu bestimmen und um bekannte Verfahren zu erweitern bzw. zu ergänzen.
Mit dem Messverfahren wird die Kopplungsdämpfung elektrisch langer, symmetrischer geschirmter oder ungeschirmter Kommunikationskabel in einem Frequenzbereich von 30 MHz bis zu 1 000 MHz bestimmt. Die meisten der potenziell auftretenden Störungen in symmetrischen Datenkabeln beeinflussen das Gleichtaktsignal, während die Signalübertragung in symmetrischen Datenkabeln im Gegentaktbetrieb durchgeführt wird. Unter Beachtung dieses Umstandes ist die Notwendigkeit eines konsolidierten Messverfahrens, das beide Ausbreitungsarten berücksichtigt, naheliegend.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Schirmdämpfung geschirmter symmetrischer und unsymmetrischer (z. B. koaxialer) HF-Kabel zu messen.
Sowohl die Kopplungsdämpfung als auch die Schirmdämpfung können in einem Dynamikbereich von bis zu 130 dB mit üblicher Messausstattung bestimmt werden. Um Kabel mit einer sehr hohen Schirmdämpfung oder Kopplungsdämpfung zu qualifizieren, kann der Dynamikbereich zusätzlich durch Verstärker erhöht werden.
Im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren nach der bereits zurückgezogenen Norm DIN 47250-6 bzw. dem nach EN 50289-1-6 mit Absorberzangen wird der Prüfling nicht direkt, sondern über die Koppelzange gespeist. Durch die geringe Einfügungsdämpfung der Koppelzange ergibt sich ein Dynamikgewinn von etwa 15 dB gegenüber dem Verfahren mit Absorberzangen.
Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Verfahren mit Absorberzangen ist das angepasste äußere System mit etwa 150 Ohm Wellenwiderstand. Durch die definierten Verhältnisse im Außenkreis sind die Messergebnisse besser reproduzierbar als beim Verfahren mit Absorberzangen.
Die Norm IEC 62153-4-2 wurde in der IEC/TC 46/WG 5 erarbeitet. National ist das UK 412.3 der DKE zuständig.
IEC 62153-4-2 wird sowohl auf europäischer Ebene von CENELEC als auch national ohne Änderungen übernommen.