DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE
DIN EN IEC 61326-1
; VDE 0843-20-1:2022-11
Elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte - EMV-Anforderungen - Teil 1: Allgemeine Anforderungen (IEC 61326-1:2020); Deutsche Fassung EN IEC 61326-1:2021
Electrical equipment for measurement, control and laboratory use - EMC requirements - Part 1: General requirements (IEC 61326-1:2020); German version EN IEC 61326-1:2021
Einführungsbeitrag
Dieser Teil von IEC 61326 legt hinsichtlich der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) die Anforderungen an die Störfestigkeit und die Störaussendung für elektrische Geräte fest, die aus einer Stromversorgung oder Batterie mit weniger als 1 000 V Wechselspannung oder weniger als 1 500 V Gleichspannung oder von dem Stromkreis, an dem gemessen wird, betrieben werden. Von diesem Teil der Norm werden Geräte erfasst, die für gewerblichen Gebrauch, industrielle Prozesse, industrielle Fertigung und für den Unterricht vorgesehen sind. Dazu gehören Geräte und Computerausrüstung für - das Steuern und Regeln (Leittechnik), - das Messen und Prüfen, - den LABOREINSATZ, - Zubehör, das für den Gebrauch im Zusammenhang mit den vorgenannten Geräten vorgesehen ist (wie z. B. Zubehör zur Handhabung von Proben), wobei ihr Gebrauch zum Einsatz in industriellen und in nicht-industriellen Bereichen vorgesehen ist. Folgende Geräte gehören zum Anwendungsbereich dieses Dokuments: a) Elektrische Mess- und Prüfgeräte; Dies sind Geräte, die mit elektrischen Mitteln eine oder mehrere elektrische oder nicht-elektrische Größen messen, anzeigen oder registrieren, sowie nicht-messende Geräte wie Signalgeneratoren, Normale, Stromversorgungen oder Umformer. b) Elektrische Steuer- und Regelgeräte ; Dies sind Geräte, die eine oder mehrere Ausgangsgrößen auf Werte einstellen, die jeweils durch manuelle Einstellungen, durch Programmierung vor Ort oder durch ferngesteuerte Programmierung oder anhand von einer oder mehreren Eingangsvariablen bestimmt werden. Dazu gehören Betriebsmittel der Leittechnik (IPMC, en: Equipment for Industrial Process Measurement and Control), wie : – Prozesssteuerungen und Prozessregeleinrichtungen; – programmierbare Steuerungen; – Stromversorgungseinheiten (zentrale oder dezentrale) für Geräte und Systeme; – analoge und digitale Anzeige- und Aufzeichnungsgeräte; – leittechnische Ausrüstungen; – Umformer, Stellglieder, intelligente Betätigungseinrichtungen usw. c) Elektrische LABORGERÄTE, einschließlich medizinischer Geräte für In-vitro-Diagnostik (IVD) ; Dies sind Geräte, die zum Messen, Anzeigen, Überwachen, Analysieren oder Zubereiten von Stoffen dienen. Diese Geräte können auch in anderen Bereichen als in Laboratorien benutzt werden. d) Geräte des Typs a), b) oder c), wenn sie mit Baugruppen mit Funk-Funktionalität ausgestattet sind, zum Beispiel für eine drahtlose Kommunikation. Geräte, die zum Anwendungsbereich dieses Dokuments gehören, können in verschiedenen elektro-magnetischen Umgebungen betrieben werden. Abhängig von der elektromagnetischen Umgebung sind sowohl für die Störaussendung als auch für die Störfestigkeit unterschiedliche Prüfanforderungen anwendbar. Dieser Teil der IEC 61326 legt die EMV-Anforderungen fest, die im Allgemeinen für alle Geräte, die zum Anwendungsbereich dieser Norm gehören, anwendbar sind. Für bestimmte Arten von Geräten werden diese Anforderungen durch besondere Anforderungen in einem oder mehreren weiteren Teilen der Reihe IEC 61326-2 ergänzt oder modifiziert. Diese Teile der Norm sollten in Zusammenhang mit den Anforderungen der IEC 61326-1 gelesen werden. Diese Norm betrachtet drei Typen elektromagnetischer Umgebungen: - GRUNDLEGENDE ELEKTROMAGNETISCHE UMGEBUNG; - INDUSTRIELLE ELEKTROMAGNETISCHE UMGEBUNG; - KONTROLLIERTE ELEKTROMAGNETISCHE UMGEBUNG. Entsprechende Anforderungen für die Prüfung der Störfestigkeit sind in Abschnitt 6 beschrieben. Hinsichtlich der Anforderungen an die Störaussendung muss ein Gerät nach den Anforderungen und Verfahren von CISPR 11 der Klasse A oder der Klasse B zugeordnet werden. Die entsprechenden Anforderungen an die Störaussendung sind im Abschnitt 7 beschrieben. Die festgelegten Anforderungen an die Störaussendung und an die Störfestigkeit haben das Ziel, eine elektromagnetische Verträglichkeit zu erreichen zwischen den von dieser Norm erfassten Geräten und den anderen Geräten, die an Orten mit den in dieser Norm betrachteten elektromagnetischen Umgebungen betrieben werden können. Eine Anleitung für eine Beurteilung des Risikos für das Erreichen einer elektromagnetischen Verträglichkeit gibt Anhang B. Gegenüber DIN EN 61326-1 (VDE 0843-20-1):2013-07 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Die Störfestigkeits-Prüfwerte und Bewertungskriterien wurden überarbeitet; b) Anforderungen an tragbare Prüf- und Messeinrichtungen erweitert und präzisiert; c) die Beschreibung der elektromagnetischen Umgebungen wurde präzisiert; d) ein informativer Anhang B zu Risikoanalyse und Risikobeurteilung hinsichtlich der elektromagnetischen Verträglichkeit wurde hinzugefügt; e) die normativen Verweisungen wurden aktualisiert; f) einige Begriffe wurden hinsichtlich besserer Verständlichkeit überarbeitet. Geräte und Betriebsmittel, die im Anwendungsbereich dieser Norm liegen, können oft geografisch weit verbreitet sein, und werden daher in einem breiten Spektrum von Umgebungsbedingungen betrieben. Die Begrenzung unerwünschter elektromagnetischer Aussendungen eines betrachteten Geräts stellt sicher, dass andere, in der Nähe angeordnete Geräte, nicht in unzulässiger Weise beeinflusst werden. Die Grenzwerte sind mehr oder weniger in Veröffentlichungen der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) und des Internationalen Sonderausschusses für Funkstörungen (CISPR) festgelegt und deshalb von dort übernommen worden. Das Gerät sollte jedoch auch ohne übermäßige Beeinträchtigung in einer elektromagnetischen Umgebung funktionieren, die für die beabsichtigten Betriebsorte typisch ist. In dieser Hinsicht beschreibt diese Norm drei unterschiedliche Typen elektromagnetischer Umgebungen und die Pegel für die Störfestigkeit. Wesentlich detailliertere Informationen zum Thema elektromagnetische Umgebungen enthält IEC 61000-2-5. Nicht berücksichtigt sind besondere Risiken, wie sie zum Beispiel in der Nähe oder direkt auftretende Blitzeinschläge, Spannungsausfall oder außergewöhnlich hohe elektromagnetische Strahlungen in unmittelbarer Nähe mit sich bringen. Für komplexe elektrische bzw. elektronische Systeme sollte eine Planung der elektromagnetischen Verträglichkeit durchgeführt werden, die für alle Phasen der Entwicklung und Errichtung des Systems die elektromagnetische Umgebung, weitere besondere Bedingungen und die Folgen von Ausfällen berücksichtigt.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN 61326-1 (VDE 0843-20-1):2013-07 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Die Störfestigkeits-Prüfwerte und Bewertungskriterien wurden überarbeitet; b) Anforderungen an tragbare Prüf- und Messeinrichtungen erweitert und präzisiert; c) die Beschreibung der elektromagnetischen Umgebungen wurde präzisiert; d) ein informativer Anhang B zu Risikoanalyse und Risikobeurteilung hinsichtlich der elektromagnetischen Verträglichkeit wurde hinzugefügt; e) die normativen Verweisungen wurden aktualisiert; f) einige Begriffe wurden hinsichtlich besserer Verständlichkeit überarbeitet.
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Zuständiges nationales Arbeitsgremium
DKE/UK 921.3 - Elektromagnetische Verträglichkeit in der Leittechnik