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DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE

Einführungsbeitrag

Diese Norm gilt zur Bestimmung der Gebrauchseigenschaften von Haushalts-Trockensaugern für die Verwendung in Haushalten oder ähnlichen Bedingungen. Zweck dieser Norm ist, die wesentlichen Gebrauchseigenschaften von Staubsaugern, die für den Benutzer von Interesse sind, und die Messmethoden für diese Gebrauchseigenschaften zu beschreiben.
Prüfung „Aufnahme von grobem Sauggut“
Die früheren Normen zur Messung der Gebrauchstauglichkeit von Staubsaugern enthielten keine Prüfung bezüglich der Aufnahme von grobem Sauggut. Dies wurde oft als ein großes Manko der früheren Normen kritisiert. Vor einigen Jahren entwickelten Verbrauchertestorganisationen ihre eigenen Tests für die Aufnahme von grobem Sauggut. Dabei werden aber organische Güter wie Reis und Linsen verwendet.
In der Zwischenzeit hat die Normung ebenfalls Prüfungen zur Bestimmung der Aufnahme von grobem Material für Haushaltsstaubsauger entwickelt. Für Konsumenten ist es wichtig, dass Staubsauger nicht nur feinen Staub oder Haare aufsaugen, sondern auch in der Lage sind, grobes Sauggut von Hartböden und auch von Teppichen aufzunehmen. Idealerweise nimmt eine Staubsaugerdüse Grobgut nicht nur in der Vorwärtsbewegung, sondern auch in der Rückwärtsbewegung auf. Die neue Prüfung lässt eine getrennte Auswertung für beide Bewegungsrichtungen zu.
Grundsätzlich sollen die Testmethoden wiederholbar und reproduzierbar sein. Es ist offenkundig, dass organische Testmaterialien wie Reis und Linsen sehr große Unterschiede in Form und Abmessungen aufweisen und daher für reproduzierbare Tests nicht geeignet sind.
Aus diesem Grund hatte es sich die Normung zur Aufgabe gemacht, organische Testmaterialien durch synthetische Materialien zu ersetzen, für die Spezifikationen oder Normen existieren und die weithin verfügbar sind (siehe IEC TS 62885-1). Bild 1 zeigt im Vergleich die organischen Testmaterialien Reis und Linsen sowie die synthetische Materialien Madenschrauben und –Muttern aus Kunststoff.
Bild 1: Synthetisches grobes Sauggut als Ersatz für organische Materialien (beispielhaft): Madenschrauben (Kunststoff) als Ersatz für Reis Muttern (Kunststoff) als Ersatz für Linsen
(Quelle: Vorwerk Elektrowerke GmbH & Co KG)
Prüfung „Wiederholtes Biegen des Schlauchs“
Die erste Ausgabe der vorliegenden Norm enthält eine Prüfung zur Bestimmung der Fähigkeit des Schlauches, wie im bestimmungsgemäßen Gebrauch des Staubsaugers wiederholt gebogen zu werden, bevor eine Beschädigung auftritt. Die Anwendung dieser Prüfung ist jedoch auf Saugschläuche beschränkt, die bei Bodenstaubsaugern das Gerät mit dem Saugrohr verbinden, so wie in Bild 2 links dargestellt. Für Sekundärschläuche, die häufig bei Bürststaubsaugern anzutreffen sind (Bild 2 rechts), wurde eine neue Prüfung entwickelt. Bei diesen Sekundärschläuchen handelt es sich meistens um dehnbare Schläuche, um so auch wie in Bild 3 dargestellt entferntere Stellen reinigen zu können. Bei dieser Prüfung wird der Saugschlauch nicht nur durch Biegung belastet, sondern gleichzeitig auch durch Dehnung, was der tatsächlichen Belastung beim Gebrauch entspricht.

Bild 2: Typischer Bodenstaubsauger mit Saugschlauch (links) und ein typischer Bürststaubsauger mit Sekundärschlauch (rechts)
(Quelle: IEC)
Bild 3: Typischer Bürststaubsauger mit Sekundärschlauch für die Reinigung von Vorhängen (links) und Treppen (rechts)
(Quelle: IEC)
Die Norm IEC 62885-2 ist nicht Gegenstand des parallelen Abstimmungsverfahrens, so dass es keine entsprechende EN- bzw. DIN-Norm geben wird. Auf CENELEC-Ebene befindet sich das Projekt EN 60312-1:2017/FprAA:2021 in der finalen Phase (Formal Vote). Bei Annahme wird es später eine entsprechende EN- bzw. DIN-Norm geben, die inhaltlich weitestgehend deckungsgleich ist mit der IEC-Norm.