DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE
IEC 62932-1
Flussbatterie-Systeme für stationäre Anwendungen - Teil 1: Terminologie und allgemeine Aspekte
Flow battery energy systems for stationary applications - Part 1: Terminology and general aspects
Einführungsbeitrag
Im Februar 2020 ist die erste Ausgabe der Normenreihe IEC 62932 erschienen. Sie besteht aus drei Teilen. Teil 1 enthält Allgemeines sowie Begriffe und Begriffsbestimmungen. Teil 2-1 enthält Anforderungen an die Leistungsfähigkeit im Allgemeinen sowie Prüfmethoden. Teil 2-2 enthält Sicherheitsanforderungen. Flussbatterie-Energiesysteme bestehen aus einem Flussbatterie-System und einem Leistungswandler-System. Die Flussbatterie-Systeme wiederum bestehen aus Flusszellen, bei denen die Elektroden räumlich getrennt sind und die aktiven Massen in einem Flussmittel enthalten sind, dass durch die Zellen fließt. Typischerweise werden die Zellen in Form eines Stapels (en: stack) zusammengesetzt und in Reihe geschaltet. Außerdem gehören zu einem Flussbatterie-System ein Batterie-Managementsystem, ein Batterie-Unterstützungssystem und ein Flüssigkeits-Umwälzsystem. Zu dem Flüssigkeitssystem gehören weiterhin Tanks, Rohre, Ventile, Pumpen und Sensoren. Außerhalb der Normenreihe sind Flussbatterien auch unter der Bezeichnung Redox-Flow Batterien bekannt. Im Teil 1 werden Flussbatterie-Systeme und Flussbatterie-Energiesysteme auch anhand von drei Diagrammen sowie von zwei Anhängen erläutert, die die verschiedenen Komponenten und elektrochemischen Systeme beschreiben. Der Teil 2-1 enthält insbesondere Anforderungen und Prüfmethoden für die Bestimmung der Ausgangsenergie bei konstanter Leistung, der maximalen Ausgangsleistung, der maximalen Eingangsleistung, des Energiewirkungsgrades bei konstanter Leistung und der Zyklenlebensdauer. Der Teil 2-2 beschreibt die Anforderungen an die Risikoanalyse sowie Schutzmaßnahmen gegen elektrische Gefährdungen, die Gefährdung durch Gasaustritt, Gefährdung durch Flüssigkeiten, mechanische Gefährdungen, Gefährdungen im Betrieb sowie die erforderlichen Gegenmaßnahmen. Nachweisprüfungen werden beschrieben, mit denen die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen gegen Erdungsfehler im Flüssigkeitsumwälzsystem, gegen Fehler im Betriebsablauf beim Umschalten zwischen Laden und Entladen, gegen Fehler im Betriebsablauf beim Not-Aus des Systems, sowie gegen Fehler der Schutzkomponenten, die das Not-Aus des Systems beim Auftreten von Fehlerbedingungen auslösen sollen. Dieser Teil der Norm hat zwei Anhänge, von denen einer Empfehlungen für den Aufbau und Inhalt der Betriebsanleitung gibt, während der andere Anforderungen und Prüfmethoden für Sicherheit der Zellenstapel enthält. Diese umfassen den äußeren elektrischen Kurzschluss des Stapels, den extremen Temperaturwechsel in der Flüssigkeit und die Leckage der Flüssigkeit aus dem Stapel.
