DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE
DIN EN 61000-4-11
; VDE 0847-4-11:2019-06
Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) - Teil 4-11: Prüf- und Messverfahren - Prüfungen der Störfestigkeit gegen Spannungseinbrüche, Kurzzeitunterbrechungen und Spannungsschwankungen (IEC 61000-4-11:2004 + A1:2017); Deutsche Fassung EN 61000-4-11:2004 + A1:2017
Electromagnetic compatibility (EMC) - Part 4-11: Testing and measurement techniques - Voltage dips, short interruptions and voltage variations immunity tests (IEC 61000-4-11:2004 + A1:2017); German version EN 61000-4-11:2004 + A1:2017
Einführungsbeitrag
Diese Norm beschreibt die Prüfung der Störfestigkeit von ein- und dreiphasigen elektrischen und elektronischen Betriebsmitteln, Geräten und Einrichtungen an ihrem Wechselstrom-Netzanschluss gegenüber Spannungseinbrüchen, Kurzzeitunterbrechungen und Spannungsschwankungen, wobei die letztere Prüfung im Rahmen der Anwendung dieser Norm freigestellt ist. Da Prüfungen der Störfestigkeit gegen Spannungsschwankungen bereits in der IEC 61000-4-14 festgelegt sind; besitzt die in der vorliegenden Norm beschriebene diesbezügliche Prüfung den Charakter einer freigestellten Prüfung. Die vorliegende Norm gilt für Geräte mit einem Eingangsstrom ≤ 16 A je Leiter, die zum Anschluss an ein 50-Hz-/60-Hz-Niederspannungs-Versorgungsnetz vorgesehen sind. Neben den empfohlenen Prüfpegeln wird die Prüfeinrichtung, der Prüfaufbau und das Prüfverfahren festgelegt sowie Festlegungen zur Ermittlung der Prüfergebnisse und zum Prüfbericht getroffen. Eine Hilfestellung zur Auswahl eines geeigneten Prüfpegels in Abhängigkeit von der elektromagnetischen Umgebungsklasse gibt auch der informative Anhang B. Gegenüber der vorhergehenden Ausgabe wurde ein neuer informativer Anhang D hinzugefügt, der eine Begründung für die Spezifikation des Prüfgenerators hinsichtlich der Anstiegs- und Abfallzeit der Spannung und der Einschaltstromfähigkeit enthält. In diesem Anhang wird erläutert, dass in der Praxis Abfallzeiten bis 5 µs bei Spannungseinbrüchen, die durch Kurzschlüsse in der Nähe des Betriebsmittels, des Geräts beziehungsweise der Einrichtung verursacht werden, möglich sind. Die Anstiegszeiten hängen von mehreren Faktoren ab einschließlich der Impedanz des Netzes, der Verkabelung und den parallel angeschlossenen Geräten. Entsprechende Festlegungen sind in der Tabelle 4 der Norm enthalten, die für den Entwurf und die Kalibrierung von Generatoren gilt. Entsprechend der in einem 2010 herausgegebenen Interpretationsblatt zur IEC 61000-4-11:2004 gegebenen Interpretation enthält die Norm für die Prüfung von Geräten allerdings keine Anforderungen in Bezug auf die Anstiegs- und Abfallzeit. Für vollständige Konformitätsprüfungen unter Anwendung der Prüfverfahren nach dieser Norm sollte jedoch ein Generator zur Erzeugung von Spannungseinbrüchen, der die Zeitanforderungen bis 5 µs bei Prüfung mit einer 100-Ohm-Widerstandslast einhält, verwendet werden. Ferner enthält dieses Dkument eine Begründung dafür, dass der Prüfgenerator den Einschaltstrom nicht begrenzen sollte, um den Prüfling entsprechend testen zu können und zu verhindern, dass Prüflinge, die die Störfestigkeitsprüfung bestehen, in der Praxis aufgrund von Beschädigungen, die durch einen Einschaltstrom verursacht werden, ausfallen. Zuständig ist das DKE/UK 767.1 "Niederfrequente leitungsgeführte Störgrößen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN 61000-4-11 (VDE 0847-4-11):2005-02 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Hinzufügung von Anhang D; b) Hinzufügung von Literaturstellen bei den Literaturhinweisen; c) redaktionelle Überarbeitung der Norm; d) Die deutsche Fassung wurde in den Abschnitten 2 und 3 sowie in Anhang ZA an die aktuellen Standardsätze angepasst.