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DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE

Einführungsbeitrag

Die im Februar 2017 veröffentlichte vierte Ausgabe der IEC-Publikation enthält Anforderungen und Angaben zu Prüfungen für handbetätigte Schalter für allgemeinen Gebrauch, nur für Wechselspannung mit einer Bemessungsspannung bis 440 V und einem Bemessungsstrom bis 63 A, die zur Verwendung im Haushalt und in ähnlichen ortsfesten elektrischen Installationen entweder in Innenräumen oder im Freien bestimmt sind. Der Bemessungsstrom ist auf 16 A begrenzt für Schalter, die mit schraubenlosen Klemmen beziehungsweise mit selbstschneidenden Klemmen nach Anhang D versehen sind.

Schalter nach dieser Norm sind nur für Funktionszwecke vorgesehen.

Die Norm gilt auch für Schalter wie:

• Schalter mit eingebauter Anzeigeleuchte
• Elektromagnetische Fernschalter (besondere Anforderungen enthält IEC 60669-2-2)
• Schalter mit einer Verzögerungseinrichtung (besondere Anforderungen enthält IEC 60669-2-3)
• Kombinationen von Schaltern mit anderen Funktionen (mit Ausnahme von Schaltern, die mit Sicherungen kombiniert sind)
• Elektronische Schalter (besondere Anforderungen enthält IEC 60669-2-1)
• Schalter, die Vorrichtungen für den Ausgang und die Zugentlastung für flexible Leitungen haben (Anhang A)
• Trennschalter (besondere Anforderungen enthält IEC 60669-2-4)
• Schalter und ähnliches Installationsmaterial zur Verwendung in elektronischer Systemtechnik für Heim und Gebäude (besondere Anforderungen enthält IEC 60669-2-5)
• Feuerwehrschalter für äußere und innere Anzeigen und Leuchten (besondere Anforderungen enthält IEC 60669-2-6).

Schalter nach dieser Norm sind, soweit anwendbar, bei bestimmungsgemäßer Verwendung auch für die Steuerung folgender Lasten vorgesehen:

• einen Stromkreis mit Wolframdraht-Glühlampenlast
• einen Stromkreis für Lasten mit Lampen mit externem Vorschaltgerät (zum Beispiel LED, CFL, Leuchtstofflampenlast)
• einen Stromkreis für Lasten mit Lampen mit eingebautem Vorschaltgerät (zum Beispiel LEDi oder CFLi)
• einen Stromkreis für eine im Wesentlichen ohmsche Last mit einem Leistungsfaktor nicht kleiner als 0,95
• einen einphasigen Stromkreis für Motorlasten mit einem Bemessungsstrom nicht größer als 3 A bei 250 V (750 VA) und 4,5 A bei 120 V (540 VA) und einem Leistungsfaktor nicht kleiner als 0,6. Das gilt sowohl für Schalter mit einem Bemessungsstrom nicht kleiner als 10 A ohne zusätzliche Prüfungen, als auch für Taster mit einem Bemessungsstrom nicht kleiner als 6 A ohne zusätzliche Prüfungen.

Die Norm gilt auch für Einbaudosen für Schalter mit Ausnahme von Einbaudosen für Unterputzschalter. Allgemeine Anforderungen für Dosen für Unterputzschalter enthält IEC 60670-1.

Schalter nach dieser Norm sind zur Verwendung bei Umgebungstemperaturen, die üblicherweise +40 °C nicht übersteigen, wobei das 24-h-Mittel +35 °C nicht übersteigt, und einem unteren Wert der Umgebungstemperatur von -5 °C geeignet.

Schalter, die dieser Norm entsprechen, sind zum Einbau in Betriebsmittel nur in der Weise und an solchen Stellen geeignet, wo es unwahrscheinlich ist, dass die Umgebung eine Temperatur erreicht, die +35 °C übersteigt.

Für Räume, in denen besondere Bedingungen vorliegen, wie auf Schiffen, Fahrzeugen und dergleichen, und in gefährdeten Räumen, in denen zum Beispiel Explosionen vorkommen können, können Sonderkonstruktionen oder zusätzliche Anforderungen erforderlich sein.

Die vierte Ausgabe der Norm ersetzt die im Jahr 1998 veröffentlichte dritte Ausgabe einschließlich der Ergänzung 1 aus dem Jahr 1999 und Ergänzung 2 aus dem Jahr 2006. Diese Ausgabe stellt eine technische Überarbeitung dar. Sie enthält die folgenden wesentlichen Änderungen gegenüber der Vorgängerausgabe:

• Änderung des Anwendungsbereichs für Motorlastschalter
• Streichung einiger datierten Bezüge
• Änderungen der Definitionen
• Im Abschnitt 5 wird die Anzahl der Prüflinge in Tabelle 1 angegeben (Anhang A der Ausgabe IEC 60669-1:1998 wurde deshalb gestrichen).
• Im Abschnitt 5 wurde klargestellt, an welchen Schaltern die Prüfungen nach Abschnitt 19 durchgeführt werden.
• Anforderungen für 13-A-Schalter wurden ergänzt.
• Verbindliche Kennzeichnung, wenn eine Klemme nur für starre Leiter geeignet ist.
• Ergänzung von Anforderungen und Prüfungen für flexible Leiter in Abschnitt 12
• Anforderungen für Anzeigeleuchten wurden aufgenommen.
• Neue Prüfung für Lasten mit Lampen mit eingebautem Vorschaltgerät in Abschnitt 19.3
• Tabelle 20 wurde vollständig überarbeitet zur Abdeckung von Schaltern mit normaler, Mini- und Mikro-Kontaktöffnungsweite und in Tabelle 21 umbenannt.
• Neuer informativer Anhang B mit für die Zukunft geplanten Änderungen, um die Anforderungen in IEC 60669-1 mit den Anforderungen der IEC 60998 (alle Teile), IEC 60999 (alle Teile) und IEC 60228 in Übereinstimmung zu bringen.
• Neuer informativer Anhang C mit Erläuterungen zur Entwicklung der Prüfschaltung in Abschnitt 19.3
• Neuer informativer Anhang D mit zusätzlichen Anforderungen für selbstschneidende Klemmen
• Neuer informativer Anhang E mit zusätzlichen Anforderungen und Prüfungen für Schalter zum Einsatz bei Umgebungstemperaturen kleiner -5 °C.

Der Inhalt wurde der deutschen Öffentlichkeit als Norm-Entwurf DIN EN 60669-1 (VDE 0632-1):2015-05 zur Stellungnahme vorgelegt.

Es ist geplant, nach Annahme der Norm bei CENELEC die Norm als DIN EN 60669-1 (VDE 0632-1) in das Deutsche Normenwerk zu übernehmen. Sie wird dann DIN EN 60669-1 (VDE 0632-1):2009-10 "Schalter für Haushalt und ähnliche ortsfeste elektrische Installationen - Teil 1: Allgemeine Anforderungen" ersetzen.