DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE
DIN CLC/TS 61643-22
; VDE V 0845-3-2:2017-06
Überspannungsschutzgeräte für Niederspannung - Teil 22: Überspannungsschutzgeräte für den Einsatz in Telekommunikations- und signalverarbeitenden Netzwerken - Auswahl und Anwendungsprinzipien (IEC 61643-22:2015, modifiziert); Deutsche Fassung CLC/TS 61643-22:2016
Low-voltage surge protective devices - Part 22: Surge protective devices connected to telecommunications and signalling networks - Selection and application principles (IEC 61643-22:2015, modified); German version CLC/TS 61643-22:2016
Verfahren
Vornorm
Einführungsbeitrag
Diese Vornorm enthält die Deutsche Fassung der europäischen Technischen Spezifikation TS 61644-22:2016 und ist identisch mit der Internationalen Norm IEC 61643-22:2004. Sie enthält eine Festlegungen für die Auswahl von und Anwendungsprinzipien für Überspannungsschutzgeräten (SPD) zum Einsatz in Telekommunikations- und signalverarbeitenden Netzwerken sowie für solche Überspannungsschutzgeräte, die eine Kombination aus Stromversorgungsschutz- und Telekommunikations- oder Signalleitungsschutz in einem Gehäuse enthalten. Dabei werden zwei grundsätzliche Schaltungsarten von Überspannungsschutzgeräten berücksichtigt: SPD mit spannungsbegrenzender Komponente und SPD mit spannungs- und strombegrenzender Komponente in einem Gehäuse. In dieser Vornorm werden unter anderem die Technologien im Hauptteil und in den informativen Anhängen A und B beschrieben. Begriffe, Anforderungen und Prüfverfahren sind in IEC 61643-21 beziehungsweise EN 61643-21 beziehungsweise DIN EN 61643-21 (VDE 0845-3-1) aufgeführt: Die Entscheidung, ob der Einsatz von Überspannungsschutzgeräten notwendig ist, beruht auf einer Risikoanalyse für das Netzwerk oder System, das beurteilt wird. Da Telekommunikations- und signalverarbeitende Systeme lange Verkabelungswege - unterirdische Kabel oder Freileitungen - besitzen können, kann die Bedrohung durch Überspannungen aufgrund von Blitzbeeinflussungen, Fehlerzuständen im Stromversorgungsnetz und Schalthandlungen im Stromversorgungsnetz erheblich sein. Wenn diese Verkabelungen ungeschützt sind, kann das resultierende Risiko für Einrichtungen der Informationstechnik (ITE) ebenfalls erheblich sein. Andere Faktoren, die Einfluss auf die Entscheidung zur Verwendung von SPD haben können, sind lokale Regelungen und versicherungstechnische Vereinbarungen. Diese Vornorm stellt Hinweise für eine Ermittlung der Notwendigkeit von SPD, ihre Auswahl, Installation und Dimensionierung zur Verfügung (Risikoanalyse und -management). Des Weiteren werden Hinweise für die Erreichung einer Koordination zwischen SPD sowie zwischen SPD und ITE, die in Telekommunikations- und signalverarbeitenden Netzwerken installiert sind, gegeben. Wenn versucht wird, eine geeignete Koordination zu erreichen, sollte die Impulsform der auftreffenden Überspannung (Impuls oder Wechselstrom), die Fähigkeit der Einrichtung, einer Überspannung beziehungsweise einem Überstrom ohne Schaden zu widerstehen, die Installation, zum Beispiel der Abstand zwischen SPD beziehungsweise zwischen SPD und ITE sowie Spannungsbegrenzungspegel und Ansprechzeiten des SPD überprüft werden. Gegenüber der vorhergehenden Ausgabe dieser Vornorm wurden unter anderem folgende Änderungen und Ergänzungen durchgeführt: a) Aktualisierung der Normativen Verweisungen; b) Überarbeitung der Festlegungen zur Verwendung von Multiservice-Überspannungsschutzgeräten im Abschnitt 8; c) Festlegungen zum Vergleich zwischen den Klassifikationen von Überspannungsschutzgeräten in EN 61643-11 und EN 61643-21 in 7.3.3; d) Hinzufügung eines neuen Anhangs F zwecks Berücksichtigung neuer Übertragungssysteme wie PoE; e) Hinzufügung eines neuen Anhangs G zwecks Aufnahme von EMV-Anforderungen an Überspannungsschutzgeräte; f) Hinzufügung eines neuen Anhangs H mit Entscheidungskriterien, in welchen Fällen ein Anschluss als "interner Geräteanschluss" betrachtet werden kann; g) Hinzufügung eines neuen Anhangs I zum Thema Wartungszyklen von Überspannungsschutzgeräten; h) Hinzufügung eines neuen Anhangs J zum Einfluss einer Anhebung des Erdpotentials. i) Hinzufügung eines neuen Anhangs K mit Verweisungen auf das Risikomanagement auf der Grundlage der EN 62305-2. Zuständig ist das DKE/UK 767.6 "Schutz von Einrichtungen der Informationstechnik gegen Überspannungen und niederfrequente Felder" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN CLC/TS 61643-22 (VDE V 0845-3-2):2007-09 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Aktualisierung von normativen Verweisungen in Abschnitt 2; b) Hinzufügung eines Abkürzungsverzeichnisses (3.2); c) Änderungen in 4.6.1 mit Einschluss von Änderungen in Tabelle 1; d) Anpassung der Angaben in 5.2 zu den Betriebsbedingungen an die entsprechenden Angaben der EN 61643-21; e) Hinzufügung von 7.3.3; f) Einfügung eines neuen ersten Absatzes in Abschnitt 8; g) Ergänzung von Festlegungen für Multiservice-Überspannungsschutzgeräte in Abschnitt 8; h) Ersatz von Bild A.1 in A.1.1 und von Bild A.2 in A.2.1 durch neue Bilder; i) Hinzufügung eines einleitenden Abschnitts B.1 in Anhang B; j) Neusortierung der Unterabschnitte in Abschnitt B.2; k) Hinzufügung einer Information in B.2.2.2.1 zur Wirkungsweise von Widerständen mit Sicherung; l) Streichung der Information in B.2.2.3 (vorher B.1.2), dass das Schmelzen von Sicherungen zu Überspannungen führen kann; m) Hinzufügung des neuen Bilds B.3 in B.2.3.2 und des neuen Bilds B.5 in B.3.2.2.1; n) Hinzufügung von Bild B.6 in B.3.2.3 (vorher B.2.3); o) Hinzufügung von B.3.3.2 mit Informationen für elektronische stromgetriggerte begrenzende Komponenten; p) Änderung der Definition in C.1.2.1 und von Bild C.1 in C.1.2.3; q) Hinzufügung der Anhänge F, G, H, I, J und K; r) redaktionelle Überarbeitung der Norm.