DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE
DIN EN 60939-3
; VDE 0565-3-4:2016-09
Passive Filter für die Unterdrückung von elektromagnetischen Störungen - Teil 3: Filter, für die Sicherheitsprüfungen vorgeschrieben sind (IEC 60939-3:2015 + COR1:2016); Deutsche Fassung EN 60939-3:2015 + AC:2016
Passive filter units for electromagnetic interference suppression - Part 3: Passive filter units for which safety tests are appropriate (IEC 60939-3:2015 + COR1:2016); German version EN 60939-3:2015 + AC:2016
Einführungsbeitrag
Diese Spezifikation gilt für passive Filter zur Unterdrückung unerwünschter HF-Signale (zum Beispiel Funkfrequenzrauschen oder Funkstörungen), die durch elektromagnetische Quellen verursacht werden. Zum Anwendungsbereich dieser Spezifikation gehören sowohl Einkanal- als auch Mehrkanalfilter, die in ein Gehäuse eingebaut sind oder auf einer Leiterplatte, mit der sie eine kompakte Einheit bilden, gefertigt werden. Aus kapazitiven Elementen aufgebaute Filter, bei denen die Induktivitäten Bestandteil des Aufbaus des Filters sind, gehören in den Anwendungsbereich dieser Spezifikation. Ebenso gehören aus induktiven Elementen aufgebaute Filter, bei denen die Kapazitäten Bestandteil des Aufbaus sind, in den Anwendungsbereich dieser Spezifikation. Der Hersteller muss angeben, ob sein Bauteil als Kondensator, als Drossel oder als Filter ausgelegt ist. Filter können auch andere Bauteile wie Widerstände und/oder Varistoren oder ähnliche Bauteile umfassen. Diese Spezifikation gilt für passive Filter zur Unterdrückung elektromagnetischer Störungen, für die Sicherheitsprüfungen vorgeschrieben sind. Dies bedeutet, dass die Filter nach dieser Spezifikation in die Netzzuleitung geschaltet werden, wobei notwendigerweise die vorgeschriebenen Prüfungen anzuwenden sind, oder an anderen Stellen einer Schaltung eingesetzt werden und die zugehörige Gerätespezifikation die Durchführung einzelner oder sämtlicher Sicherheitsprüfungen verlangt. Diese Spezifikation gilt für passive Filter, die an die Netzversorgung angeschlossen oder mit anderen Spannungsquellen (Gleichspannung oder Wechselspannung) verbunden werden, deren Nennspannung 1 000 V Wechselspannung bei einer Nennfrequenz bis 400 Hz oder 1 500 V Gleichspannung nicht überschreitet. Kondensator der Klasse X ist ein Kondensator oder eine RC-Einheit für Anwendungsfälle, bei denen der Ausfall des Kondensators nicht zu einem gefährdenden elektrischen Schlag führt, jedoch einen Brand verursachen kann. X-Kondensatoren werden in zwei Unterklassen eingeteilt entsprechend den der Netzspannung überlagerten Spannungsspitzen von Impulsen, denen sie im Betrieb ausgesetzt sind. Derartige Impulse können durch Blitzschläge in Freileitungen, Schaltvorgänge in Nachbargeräten oder in dem Gerät, in das der Kondensator eingebaut ist, verursacht werden. Kondensator der Klasse Y ist ein Kondensator oder eine RC-Einheit für Anwendungsfälle, bei denen der Ausfall des Kondensators zu einem gefährdenden elektrischen Schlag führen kann. Y-Kondensatoren werden in die drei Unterklassen Y1, Y2 und Y4 eingeteilt. Ein Y-Kondensator darf die Basisisolierung überbrücken. Ein Y-Kondensator darf die zusätzliche Isolierung überbrücken. Falls zwei in Reihe geschaltete Y2- oder Y4-Kondensatoren die Kombination aus Basisisolierung und zusätzlicher Isolierung überbrücken, müssen sie denselben Nennwert haben. Bei Wechselspannungsanwendungen können Y-Kondensatoren durch zwei in Reihe geschaltete X-Kondensatoren ersetzt werden, vorausgesetzt die Bemessungsspannungen der X-Kondensatoren betragen nicht weniger als die Bemessungsspannung des Y-Kondensators und das Filter besteht die Spannungsprüfung. Wird ein Y1-Kondensator ersetzt, müssen die X-Kondensatoren X1-Kondensatoren sein. In einem Gleichspannungsfilter mit einer Bemessungsgleichspannung von 150 V oder weniger dürfen ein Y2- und Y4-Kondensator durch einen X-Kondensator mit einer Bemessungsgleichspannung von mindestens 250 V ersetzt werden. Verschiedene Filtertypen werden unterschieden: - Funk-Entstörfilter: Baugruppe aus Bauteilen und induktiven, kapazitiven und Widerstandselementen, die zur Verringerung elektromagnetischer Störungen verwendet werden, die von elektrischen oder elektronischen Betriebsmitteln oder von anderen Quellen verursacht werden. - Netzfilter: passives Filter, das im Wesentlichen für den Betrieb an Netzwechselspannungen mit Frequenzen ausgelegt ist, die im Leistungsbereich vorkommen. - Gleichspannungsfilter: Passives Filter, das im Wesentlichen für den Betrieb an einer Gleichspannungsversorgung ausgelegt ist: Typische Gleichspannungsfilter sind mit Wechselrichtern/Umrichtern und so weiter verwendete Photovoltaik-Filter, die zwischen dem Solarmodul und dem Umrichter angeordnet werden, oder Gleichspannungsfilter für Telefonnetzleitungen. - Gerätefilter: Filter, das für den werkseitigen Einbau in Endgeräte oder -ausrüstungen vorgesehen ist, die an den Endstromkreis eines Gebäudeverkabelungssystems angeschlossen werden (von diesem gespeist werden). Der Ableitstrom eines Filters für die Unterdrückung von elektromagnetischen Störungen ist ein Strom, der zur Erde oder zu einem äußeren leitfähigen Teil in einem fehlerfreien Stromkreis fließt. Dieser Strom kann eine kapazitive Komponente besitzen, die vor allem durch den Einsatz von Kondensatoren verursacht wird. Der nach der vorliegenden Norm berechnete Ableitstrom ist ein theoretischer Wert. Die Angabe dieses Wertes in Datenblättern ermöglicht den Kunden einen Vergleich von Filtern. Der tatsächliche Ableitstrom für jede Anwendung kann nicht angegeben werden, da er von vielen Parametern abhängt. Zuständig ist das DKE/K 623 "Funk-Entstörmittel" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.