DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE
IEC/TR 62471-3
Photobiologische Sicherheit von Lampen und Lampensystemen - Teil 3: Anwendungsrichtlinie für den sicheren Gebrauch von gepulsten intensiven Lichtquellen an Menschen
Photobiological safety of lamps and lamp systems - Part 3: Guidelines for the safe use of intense pulsed light source equipment on humans
Einführungsbeitrag
Bei diesem Technischen Bericht handelt es sich um einen Leitfaden zur sicheren Anwendung von intensiven gepulsten Lichtquellen am Menschen. Solche Geräte sind auch als IPL-Geräte bekannt, die beispielsweise in kosmetischen Studios oder in dermatologischen Fachkliniken oder -praxen an Kunden eingesetzt werden. Das vorherrschende Ziel ist die Eindämmung des Haarwuchses zum Beispiel in der "Bikini-Zone", den Achseln oder an den Beinen.
Es handelt sich um intensive Blitzlichtstrahlung, die von allen pigmentierten Stellen der Haut absorbiert wird, also wie gewünscht von den Haarwurzeln, aber auch von gebräunter Haut. Unerwünschte Nebenwirkungen können bei nicht fachgerechter Anwendung auftreten. Dazu gehören beispielsweise Verbrennungen, nachfolgende unter- oder überschießende Pigmentstörungen und Augenschäden. Außerdem sind Gegenanzeigen zu beachten wie beispielsweise ein ungeeigneter dunkler Hauttyp, ungeklärte Pigmentflecke und medikamentenbedingte Lichtempfindlichkeit der Haut.
Der Leitfaden befasst sich mit diesen Risiken, Nebenwirkungen und Gegenanzeigen. Besprochen werden außerdem Begleitrisiken wie Augengefährdungen und mögliche technische Mängel älterer IPL-Geräte. Es werden Verfahrensweisen diskutiert wie die korrekte Verwendung von Kühleinrichtungen. Es wird informiert über organisatorische Maßnahmen der Qualitätssicherung, wie Risikobeurteilung, Dokumentation und Ausbildungserfordernisse. Der Leitfaden enthält Anhänge, in denen unter anderem die biologischen Vorgänge beschrieben werden, die Einteilung der Haut in Hauttypen, die Anatomie von Haut und Auge, die typischen Absorptionseigenschaften der Hautbestandteile gegenüber Licht, die Wirkungsweise von Licht auf die Haut, abhängig von der Wellenlänge, und Einzelheiten zum Schutz der Augen.
Der Leitfaden soll dazu beitragen, dass die Anwender die Risiken kennen und qualitätssichernde Maßnahmen sowie Behandlungsverfahren festlegen, sodass unakzeptable Risiken ausgeschlossen sind. Das Befassen mit diesem Leitfaden und seine Umsetzung gewährleisten möglicherweise nicht eine gegebenenfalls gesetzlich erforderliche fachliche Ausbildung, der Leitfaden gibt dazu jedoch wertvolle Hilfestellung.
In jüngster Zeit kommen immer mehr preisgünstige IPL-Geräte für den Hausgebrauch auf den Markt. Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit dieser Geräte sind naturgemäß geringer als die der professionellen Geräte. Der Leitfaden richtet sich zunächst eher an professionelle Anwender und weniger an Privatnutzer. Dennoch ist die hier gebotene ausführliche Information auch für den ambitionierten Privatanwender nützlich.
Die Zielgruppe dieses Leitfadens besteht aus den professionellen Anwendern von IPL-Geräten in kosmetischen und in medizinischen Einrichtungen. Der Leitfaden wendet sich auch an Vertreter der Politik und der öffentlichen Gesundheitsdienste, die mit dem Schutz des Kunden vor unsachgemäßer Anwendung von IPL-Geräten befasst sind, sei es bei der Überwachung oder bei der Festlegung von Ausbildungserfordernissen. Der Leitfaden wendet sich auch an Mitarbeiter bei den Herstellern, bei deren Vertriebspartnern und an die Verkäufer von IPL-Geräten sowie an sonstige interessierte Personen.
Dieser internationale Leitfaden liegt in englischer Sprache vor. Es wird derzeit erwogen, den Text in deutscher Sprache zu veröffentlichen.
Für Hersteller von IPL-Geräten ist die Norm IEC 60601-2-57 anwendbar (DIN EN 60601-2-57).
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, Fachausschuss Elektrotechnik, Fachausschuss-Informationsblatt Nr. FA ET 3, Gepulste intensive Lichtquellen (nicht Laserquellen) für medizinische und kosmetische Anwendungen, Ausgabe Stand: 15. November 2009.