DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE
IEC 60079-18
Explosionsfähige Bereiche - Teil 18: Geräteschutz durch Vergusskapselung "m"
Explosive atmospheres - Part 18: Equipment protection by encapsulation "m"
Einführungsbeitrag
Die Norm IEC 60079-18 wurde vom IEC/TC 31 "Betriebsmittel zur Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen" erarbeitet. Sie beschreibt die besonderen Anforderungen an die Bauart, Prüfung und Kennzeichnung elektrischer Betriebsmittel und Ex-Komponenten in der Zündschutzart Vergusskapselung "m" zur Verwendung inexplosionsgefährdeten Gas- beziehungsweise Staubatmosphären. Die vierte Ausgabe von IEC 60079-18 ist eine technische Fortschreibung der dritten Ausgabe, 2009, von IEC 60079-18, die durch sie ersetzt wird.
Als Hilfe für den Leser der Norm ist im Vorwort eine sehr detaillierte Übersicht der Änderungen enthalten.
Diese Liste der Änderungen ist zur Unterscheidung der Änderungsarten in drei Kategorien unterteilt:
- Geringe und redaktionelle Änderungen
- Erweiterungen
- Bedeutende technische Änderungen.
Da nicht alle Änderungen technischer Natur sind, erfolgt nachstehend, um dem Leser eine kompakte Übersicht zu bieten, nur eine Übersicht der gegenüber der Vorgängernorm besonders hervorzuhebenden Änderungen.
Erweiterungen:
1. Thermische Leitfähigkeit
In dieser Neuausgabe der Norm wurde die Liste der für die Vergussmasse maßgebenden Daten um die thermische Leitfähigkeit der Vergussmasse erweitert, weil diese eine für diese Zündschutz maßgebende Festlegung ist.
2. Elektrische Schutzeinrichtungen
Da der Text im Abschnitt 7.9.2 der dritten Ausgabe missinterpretiert, beziehungsweise nur auf Sicherungen begrenzt werden konnte, erfolgte eine Klarstellung.
3. "Thermische" Schutzeinrichtungen
Da für die Dauerstandfestigkeit von Schaltkontakten der geschaltete Strom maßgebend ist, wurde die in der dritten Ausgabe noch vorhandene zusätzliche Begrenzung der Spannung eliminiert.
4. Wärmebeständigkeitsprüfung
Da bei der Wärmebeständigkeitsprüfung die thermische Langzeitbelastung der Vergussmasse maßgebend ist, wurde für die Prüfung generell der Normalbetrieb fixiert. Darüber hinaus wurde die Alternative geschaffen, für die Prüfung entweder die Oberflächentemperatur der Vergussmasse, erhöht um einen Sicherheitszuschlag von 20 K, oder die Temperatur des heißesten Bauelements zu wählen
5. Prüfung der Isolationsfestigkeit
Zum Schutz der Funktionsfähigkeit der elektronischen Bauteile gegen transiente Überspannungen sind oft Überspannungsableitungsbauteile erforderlich. Um diesen Funktionsschutz in Übereinstimmung mit den Prüfanforderungen der Norm zu bringen, wurde in dieser Ausgabe die Möglichkeit geschaffen.
- spezielle Prüfmuster für die Typprüfung zu nutzen und
- auf eine Stückprüfung zu verzichten.
6. Überdruckprüfung
Neben der bisher festgelegten Methode für die Überdruckprüfung
- Prüfung mit einem festgelegten Prüfdruck
wurde alternativ die Möglichkeit geschaffen, bei der Typprüfung auch die Dichtheitsprüfung, wie sie in IEC 60079-15 für abgedichtete Einheiten beschrieben ist, anzuwenden.
7. Kennzeichnung
Neu mit auf genommen wurde für Betriebsmittel zur Verwendung in explosionsgefährdeten Staubatmosphären die erforderliche Kennzeichnung in Abhängigkeit der Prüfungsart (Staubhöhe).
Bedeutende technische Änderungen:
1. Schutz gegen unzulässige Temperaturen und Zerstörung von Zellen
Der Abschnitt 7.8.3 der Norm wurde präziser gefasst, um mögliche Missinterpretationen auszuschließen. Darüber hinausgehend wurde eine neue Alternative mit aufgenommen.
2. Ermittlung der Maximaltemperatur
Die Flexibilität, die in der Norm IEC 60079-0 für die Bestimmung der Temperatur beschrieben ist, wurde durch eine Mindestanforderung ersetzt. Bei Betriebsmitteln des Geräteschutzniveaus "ma", bestimmt zur Verwendung in Bereichen, in denen das Geräteschutzniveau "Da" erforderlich ist, muss die Bestimmung der maximalen Temperatur bei bestimmungsgemäß entsprechend Herstellerangaben installierten Geräten erfolgen. Dabei muss das Betriebsmittel an allen Oberflächen mindestens 200 mm tief in Staub eingebettet sein.
3. Temperaturstabilisierung
Der Temperaturanstieg des Betriebsmittels bei der Prüfung kann in Abhängigkeit des Betriebsmittels und der entstehenden Verlustleistung ein sehr langsam ablaufender Prozess sein. Aus diesem Grund wurde für Betriebsmittel des Geräteschutzniveaus "Da" festgelegt, dass eine Stabilisierung der Temperatur erst mit dem Erreichen einer Temperaturerhöhung von max. 1 K/24 h gegeben ist.
Diese IEC-Norm wird von CENELEC technisch unverändert als EN-Norm mit der Kennzeichnung EN 60079-18 und in Deutschland mit der Kennzeichnung DIN EN 60079-18 veröffentlicht werden.