NA 022

DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE

Norm [AKTUELL]

IEC 62271-211
Hochspannungs-Schaltgeräte und -Schaltanlagen - Teil 211: Direkte Verbindungen zwischen Leistungstransformatoren und gasisolierten metallgekapselten Schaltanlagen für Bemessungsspannungen über 52 kV

Titel (englisch)

High-voltage switchgear and controlgear - Part 211: Direct connection between power transformers and gas-insulated metal-enclosed switchgear for rated voltages above 52 kV

Einführungsbeitrag

Die Norm ist entstanden aus einer Überarbeitung der technischen Spezifikation IEC/TS 61639 aus dem Jahr 1996. Sie beschreibt die Bauweise und spezielle Prüfungen von Direktverbindungen zwischen flüssigkeits- oder gasgefüllten Transformatoren und gasisolierten metallgekapselten Schaltanlagen über 52 kV. Die Verbindungen können einphasig oder dreiphasig gekapselt ausgeführt sein und entsprechend gekapselte Transformatoren mit gasisolierten Schaltanlagen verbinden. Die Verbindungen genügen dabei den Normen IEC 62271-203 für gasisolierte metallgekapselte Schaltanlagen, IEC 60076 für Leistungstransformatoren und IEC 60137 für vollständig gekapselte Durchführungen.
Wichtig ist bei der Auslegung der gekapselten Verbindungen eine genaue Abgrenzung und Auslegung sämtlicher Schnittstellen. In mehreren Abbildungen gibt die Norm Toleranzen von Anschlussflächen und genormte Abmessungen von Stromanschlüssen und Befestigungsflanschen für einphasige Verbindungen als auch zulässige Kräfte und Momente vor. Die Prüfungen der dielektrischen Festigkeit der Transformatoranschlüsse und Durchführungen in einer vorgegebenen Nachbildung sollen die Kompatibilität der Teile sichern.
Kreisströme in einer einphasig gekapselten Verbindung, die durch den Betriebsstrom im Außenmantel induziert werden, sind zu beachten, um unzulässige Erwärmung der Transformatordome zu vermeiden. Mittels Potenzialausgleichsverbindungen sind die einphasig gekapselten Außenmäntel der verschiedenen Phasen untereinander zu verbinden. Diese Verbindungen werden so nah wie möglich am Transformator angeschlossen und übernehmen 80 % der induzierten Ströme, sodass nur noch 20 % der induzierten Ströme über das Transformatorgehäuse fließen. Wenn Kreisströme über 250 A über die Transformatorgehäuse erwartet werden, muss der Schaltanlagenhersteller ein Isolierstück einsetzen, das diese Kreisströme unterbindet. In diesem Fall sind Varistoren parallel zum Isolierstück zu schalten, um die Höhe von möglicherweise bei Schalthandlungen auftretenden Überspannungen zu begrenzen.
Diese neue Norm trifft erstmalig Aussagen über alle auftretenden Schnittstellen, gibt Empfehlungen bezüglich der Manövrierbarkeit von Transformatoren mit Direktanschlüssen und legt die Befestigungen des Transformators am Fundament fest.

Ausgabe 2014-04
Originalsprache Englisch , Französisch
Preis Auf Anfrage
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