NA 022

DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE

Norm [AKTUELL]

IEC 62612
LED-Lampen mit eingebautem Vorschaltgerät für Allgemeinbeleuchtung mit Versorgungsspannungen > 50 V - Anforderungen an die Arbeitsweise

Titel (englisch)

Self-ballasted LED lamps for general lighting services with supply voltages > 50 V - Performance requirements

Einführungsbeitrag

LED-Lampen stellen schon heute sowohl eine technisch-energetische als auch ästhetisch willkommene Alternative zu herkömmlichen Lampen dar. In Form, Effizienz und Leuchtkraft sind sie den seit über 100 Jahren wohl bekannten Glühlampen überlegen. Die für eine lange Lebensdauer notwendigen Wärmeableitflächen werden bewusst in das oftmals grazile Design eingebunden.

IEC 62612 dient den Festlegungen der Arbeitsweise einseitig gesockelter LED-Lampen, deren Versorgungsspannung 50 V übersteigt. Die Grenze von 50 V wurde aus sicherheitstechnischen Gründen gewählt; weitere Dokumente, die Spannungen von 50 V und darunter berücksichtigen, sind in Arbeit. Die Norm IEC 62612 ist in Verbindung mit IEC 62560:2011 "LED-Lampen mit eingebautem Vorschaltgerät für Allgemeinbeleuchtung > 50 V - Sicherheitsanforderungen", der Sicherheitsnorm für diese Lampen, zu lesen.

IEC 62612 ist eine Internationale Norm, die ihren Vorläufer IEC/PAS 62612 ergänzt, verbessert und in absehbarer Zeit ablöst. Wesentliche, teils von IEC/PAS 62612 abweichende Elemente der Norm sind:

  • Die Norm legt ausdrücklich fest, dass echte Lebensdauerprüfungen nicht Teil der Prüfanforderungen sind. Stattdessen wird eine Prüfdauer von 6 000 Stunden gewählt, um die Angaben des Herstellers zum Lichtstromerhalt zu bestätigen.
  • Technische Eigenschaften werden an IEC/PAS 62717:2011 "LED-Module für die Allgemeinbeleuchtung - Anforderungen an die Arbeitsweise" so weit wie möglich angepasst. Beispiele dafür sind der "Familienansatz" und der Temperaturmesspunkt.
  • Einige Anforderungen an die Kennzeichnung werden vom Produkt zur Verpackung verlagert.
  • Die Anzahl der zu prüfenden Lampen wird in Abhängigkeit von der Prüfung festgelegt.
  • Erste Anforderungen an die Einstellung der Farbe für farbjustierbare Lampen und die Höhe des Lichtstroms dimmbarer Lampen werden gegeben.
  • Die Struktur der Prüfungen zeigt eine klare Trennung zwischen Anforderung und Erfüllung.
  • Die Erfüllung statistischer Anforderungen wird getrennt in die für einzelne LED-Lampen und die für den Mittelwert.
  • Anforderungen an die Lichtabgabe werden erweitert auf Lichtverteilungskurven, größte Lichtstärke, Abstrahlwinkel und Lichtausbeute.
  • Die Benutzung der Begriffe "ähnlichste Farbtemperatur" und "Farbkoordinaten" wird berichtigt.
  • Die Anzahl der Toleranzkategorien wird von acht auf vier verringert und in Kategorien für Anfangswerte und für beibehaltene Werte aufgeteilt.
  • Die Farbwiedergabe wird im Anfangszustand und im Betriebszustand unterschiedlich bewertet.
  • Für den Lichtstromerhalt werden nun drei Kategorien festgelegt anstelle von fünf.
  • Die Prüfungen auf Dauerhaftigkeit werden vollständig erneuert.
  • Der Abschnitt über Nachweisführung (früher: Beurteilung) wird vervollständigt.
  • Hinweise für den Leuchtenbau werden hinzugefügt.
  • Die Stabilisierung wird präzisiert (Anhang A zum Messverfahren der Lampeneigenschaften) und eine Erweiterung für die zusätzlichen fotometrischen und kolorimetrischen Parameter hinzugefügt.
  • Anhang B zur Messung des Lichtstroms wird in Anhang A übernommen. Der neue Anhang B liefert den fotometrischen Code.
  • Weitere Anhänge werden hinzugefügt: Anhänge C und D für den Verschiebefaktor, Anhang E für Maßzahlen und Zuverlässigkeit in Verbindung mit der Lebensdauer und Anhang F für Beispiele von LED Chips ("dies") und LED package.

Die der Norm IEC 62612 entsprechende Deutsche Norm DIN EN 62612 wird voraussichtlich Ende 2013 erscheinen.

Ausgabe 2013-06
Originalsprache Englisch , Französisch
Preis Auf Anfrage
Inhaltsverzeichnis