DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE
DIN EN IEC 60793-1-41
; VDE 0888-241:2023-07
Lichtwellenleiter - Teil 1-41: Messmethoden und Prüfverfahren - Bandbreite (IEC 86A/2218/CD:2022); Text Deutsch und Englisch
Optical fibres - Part 1-41: Measurement methods and test procedures - Bandwidth (IEC 86A/2218/CD:2022); Text in German and English
Einführungsbeitrag
Dieser Teil von IEC 60793 beschreibt drei Verfahren zur Bestimmung und Messung der Modenbandbreite von Mehrmoden-Lichtwellenleitern (siehe IEC 60793-2-10, Normenreihe IEC 60793-30 und Normenreihe IEC 60793-40). Die Basisband-Frequenzantwort wird durch Bestimmung des Übertragungsfaktors der Faser mit einer sinusförmig modulierten Lichtquelle direkt im Frequenzbereich gemessen. Die Basisband-Antwort kann auch durch Beobachtung der Verbreiterung schmalbandiger Lichtimpulse gemessen werden. Die berechnete Antwort kann auch durch die Nutzung von Differenz-Moden-Verzögerungsdaten (DMD, englisch: Differential Mode Delay) bestimmt werden. Die drei Verfahren sind: Verfahren A - Messverfahren (Impulsverzerrung) im Zeitbereich, Verfahren B - Messverfahren im Frequenzbereich, Verfahren C - Modale Bandbreite bei Vollanregung, berechnet aus der Differenz-Modenlaufzeit (OMBc). Verfahren A und B können mit einer der beiden Einkopplungsarten durchgeführt werden: Einkopplungsbedingung mit Vollanregung (OFL-Bedingung) (OFL, englisch: overfilled launch) oder modenbegrenzte Einkopplungsbedingung (RML-Bedingung) (RML, englisch: restricted mode launch). Verfahren C ist nur für A1a.2- (und A1a.3- in Vorbereitung) Mehrmoden-Fasern definiert und nutzt eine gewichtete Summierung von DMD-Anregungsantworten mit der Wichtung der zugehörigen Einkopplungsbedingung mit Vollanregung. Die maßgeblichen Prüfverfahren und Einkopplungsbedingungen sollten nach der Faserart gewählt werden. Diese Verfahren werden häufig in Fertigungs- und Forschungseinrichtungen angewendet und können im Feldeinsatz nicht problemlos durchgeführt werden. Einkopplungsbedingung mit Vollanregung wird seit vielen Jahren für die Bewertung von LED-basierenden Anwendungen genutzt. Allerdings ist keine einzelne Einkopplungsbedingung bezeichnend für Laser-Quellen (zum Beispiel VCSEL), die für Übertragungen mit Gigabit oder größeren Datenraten genutzt werden. Dieser Umstand gab den Anstoß zur Entwicklung von IEC 60793-1-49 für die Bestimmung der effektiven Modenbandbreite von Laser-optimierten 50 μm-Fasern. Siehe IEC 60793-2-10:2004 und IEC 61280-4-1:2003 für mehr Informationen. Dieses Dokument beinhaltet die Grundlagen zur Messung, die Beschreibung des Messaufbaus, die Kalibrierung und die Durchführung, die Dokumentation und Auswertung der Messung. Die Verfahren sind nicht für die Prüfung von konfektionierten Leitungen im Feld geeignet. Gegenüber DIN EN 60793-1-41 (VDE 0888-241):2011-06 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Einfügen des Abschnitts 6.1.4: Input pulse measurement method A-3: direct reference; b) Einfügen des Abschnitts 6.2.4: Method B-3: Reference from direct coupling. Dieses Dokument erhöht durch seine Anwendung die Investitionssicherheit für Hersteller und Anwender und gibt Prüflaboren und Herstellern definierte Angaben zur Prüfung und sichert Kompatibilität über Herstellergrenzen hinweg.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN 60793-1-41 (VDE 0888-241):2011-06 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Einfügen des Abschnitts 6.1.4: Input pulse measurement method A-3: direct reference; b) Einfügen des Abschnitts 6.2.4: Method B-3: Reference from direct coupling.