Der Weg vom Feld ins Regal
Lieferketten nachverfolgbar machen
Das nationale Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) ist zu Beginn dieses Jahres in Kraft getreten. Auch auf europäischer Ebene wird ein ähnlicher Gesetzesentwurf diskutiert, der die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten entlang von Lebensmittellieferketten regeln soll. Die Umsetzung erfordert klare, einheitliche Rückverfolgbarkeitslösungen – Standardisierung kann dabei den entscheidenden Beitrag leisten, interoperable Anwendungen zu ermöglichen.
Die Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA) der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) beschäftigt sich unter anderem mit der Frage nach transparenten Lieferketten globaler Agrarprodukte, wie Kaffee, Bananen, Kakao & Co. Eines der Ziele dabei ist, bereits bestehende, datenbasierte Lösungen für die Rückverfolgbarkeit von Agrarerzeugnissen interoperabel zu gestalten. Das Teilprojekt der INA, die “Digital Integration of Agricultural Supply Chains Alliance (DIASCA)”, nimmt sich dieser Herausforderung an und entwickelt eine Empfehlung für einheitliche, digitale Standards zur Rückverfolgbarkeit entlang der Lieferketten. DIN ist Teil des DIASCA-Projektes und arbeitet hier mit weiteren Partnern wie GS1, COSA oder dem AgStack Programm der LinuX Foundation auf internationaler Ebene zusammen.
Bei der Erarbeitung der interoperablen Rückverfolgbarkeitslösungen stehen die Vermeidung von Entwaldung und faire, existenzsichernde Löhne für Landwirt*innen im Fokus. Aus diesem Grund sind die Projektarbeiten in die drei zentralen Arbeitsgruppen „Traceability“, „Forest Monitoring“ und „Living Income“ gegliedert, in denen neben den Projektpartner*innen weitere internationale Expert*innen zusammenarbeiten. DIN konnte durch eine Normenrecherche bereits den Status Quo der Standardisierung aufzeigen, auf dem nun die weiteren Arbeiten aufbauen. Die folgende interaktive Grafik stellt die Ergebnisse dar: existierende Standards in ihren Anwendungsfeldern.
Im Laufe des Jahres gibt es verschiedenen Arbeitsgruppentreffen, bei denen unter anderem klare Anforderungen an neue Standards definiert und bereits bestehende Lösungen diskutiert werden. Eine erste Evaluierung des Projekts steht im August an, bei welcher die bisherigen Ergebnisse vorgestellt werden. Hier finden Sie weitere Informationen zur INA oder dem DIASCA-Projekt.