Der „Digitale Zwilling für Städte und Kommunen“ kommt!
Erfolgreiche Konstituierung des Konsortiums zur DIN SPEC 91607
Am 22. März 2022 fand die Auftaktveranstaltung zur DIN SPEC 91607 „Digitaler Zwilling für Städte und Kommunen“ mit über 45 VertreterInnen aus Kommunen, Verbänden, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft erfolgreich statt. Initiiert wurde die Arbeitsgruppe durch das BMWSB-geförderte Kooperationsprojekt „Connected Urban Twins“ (CUT) der Städte Hamburg, Leipzig und München und die msg systems AG. Ziel des CUT-Projektes ist die gemeinsame Weiterentwicklung Digitaler Zwillinge für Städte und Kommunen unter Nutzung von unter anderem kommunalen digitalen Daten zur innovativen Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung. Darüber hinaus schafft das interdisziplinäre Projektteam gemeinsame Standards, die in Zukunft in den Metropolregionen und anderen Städten angewendet werden können.
Auf mehreren internationalen und europäischen Ebenen werden Normungsaktivitäten zum Digitalen Zwilling angestoßen oder finden bereits statt. Eine einheitliche Sicht oder Herangehensweise für den digitalen Zwilling einer Stadt oder Kommune gibt es aber derzeit noch nicht. Daher möchte diese vom CUT-Projekt teilfinanzierte Initiative das Konzept des Digitalen Zwillings auf den urbanen Raum übertragen. Es sollen dabei unter anderem Anwendungsszenarien beschrieben, Datenzugriffs- und Visualisierungsmethoden dargestellt und relevante Normen und Standards genutzt werden. Ein digitaler Zwilling einer Stadt oder Kommune besteht aus digitalen Modellen, die die kommunalen Daten und Prozesse mit und ohne Raumzeitbezug umfassen sowie Daten und Dienste Dritter mit einbinden. Die Zwillinge sind z. B. über Sensoren mit der „echten“ Welt verbunden. Es können aber auch immaterielle Objekte und abstraktere Verwaltungsvorgänge mit einem „Digitalen Zwilling“ abgebildet werden.
Die DIN SPEC zielt dabei nicht nur auf rein technische Themen ab, sondern soll auch ökologische, soziale und ökonomische Themen wie die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, Bürgerbeteiligung oder Betreiber und Geschäftsmodelle behandeln. Mit der DIN SPEC 91607 soll ein technischer Flickenteppich und Doppelarbeit vermieden und anderen interessierten Kommunen ein Leitfaden zur Anwendung des Digitalen Zwillings an die Hand gegeben werden.
Über 30 Organisationen, darunter 14 Kommunen und kommunale Verbände, haben beim Auftakt zur DIN SPEC 91607 den dazugehörigen Geschäftsplan bestätigt und werden in den kommenden ca. 20 Monaten zur Darstellung eines Digitalen Zwillings für Städte und Kommunen zusammenarbeiten. Die DIN SPEC findet bereits jetzt ein großes Interesse bei internationalen Normungsgremien und wird deren Aktivitäten sicherlich nach Veröffentlichung auch entsprechend beeinflussen. Des Weiteren stellt diese neue DIN SPEC eine Erweiterung der bisher veröffentlichten erfolgreichen DIN SPEC 913X7-Reihe zu Smart Cities dar (siehe hier) und ist zudem eine weitere Aktivität, die aus dem Smart City Standards Forum erfolgreich initiiert wurde.