2024-09-03

Product Carbon Footprint: Klimaschutz durch Normen und Standards

Ein Fußabdruck in getrocknetem Schlamm
© AdobeStock: aykutkarahan

Der fortschreitende Klimawandel erfordert zwingend effektive Klimaschutzmaßnahmen. Unternehmen stehen dabei vor der Herausforderung, nicht nur ökonomisch erfolgreich zu sein, sondern auch ihre ökologischen Fußabdrücke zu minimieren. Ein zentrales Instrument in diesem Zusammenhang ist der Product Carbon Footprint (PCF), welcher die gesamten Treibhausgasemissionen eines Produkts entlang seines Lebenszyklus misst. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff, warum spielt er eine so wichtige Rolle und wie können Normen unterstützen?

Warum ist der Product Carbon Footprint wichtig?

  • Umweltaspekte Durch die Reduktion des Product Carbon Footprints können Unternehmen aktiv dazu beitragen, die Emissionen von Treibhausgasen zu verringern.
  • Wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte Unternehmen, die nachhaltige Praktiken verfolgen und ihren PCF transparent darlegen, können sich Wettbewerbsvorteile verschaffen. Kunden und Investoren bevorzugen zunehmend umweltbewusste Firmen, was den Umsatz und die Markenreputation steigern kann.
  • Politische Relevanz Unternehmen in der EU werden durch politische Regulierung verpflichtet, ihre Nachhaltigkeitsdaten zu veröffentlichen (CSRD). Der PCF ist dabei eine sehr wichtige Größe.

Die Rolle von Normen im Zusammenhang mit dem Product Carbon Footprint

Normen und Standards spielen eine Schlüsselrolle bei der Messung und Berichterstattung des PCF. Sie bieten einheitliche Methoden und Kriterien, die die Vergleichbarkeit und Genauigkeit der PCF-Daten sicherstellen.

Normen im Bereich Product Carbon Footprint

DIN EN ISO 14067

Diese Norm legt die Prinzipien, Anforderungen und Richtlinien zur Quantifizierung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts fest. Es ermöglicht Unternehmen, ihren PCF systematisch und konsistent zu ermitteln.

Mehr Informationen zur DIN EN ISO 14067

DIN ISO 14040 und DIN ISO 14044

Diese beiden Normen bieten einen Rahmen für die Lebenszyklusanalyse (LCA), die eine wesentliche Rolle bei der Berechnung des PCF spielt. Die LCA umfasst die Erhebung und Auswertung der Umweltauswirkungen eines Produkts von der Rohstoffgewinnung bis zur Endentsorgung.

Mehr Informationen zur DIN ISO 14040

Mehr Informationen zur DIN ISO 14044

Gesetzliche und freiwillige Standards und Normen

Normen sind grundsätzlich freiwillig. Sie können damit Unternehmen Orientierung geben, schaffen Vergleichbarkeit und sorgen damit für ausgewogene Wettbewerbsbedingungen. Während gesetzliche Standards verbindlich sind, wenn sie vom Gesetzgeber in Bezug genommen werden, beispielsweise um Klimaschutzziele zu erreichen. Beide Arten, freiwillige und verpflichtende Standards, sind wichtig, um ein umfassendes Verständnis und eine konsistente Anwendung des PCF zu gewährleisten und Klimaschutz voranzubringen.

Anwendung von Normen im Bauwesen

Im Bauwesen haben sich Umwelt-Produktdeklarationen (EPD – Environmental Product Declaration) nach EN 15804, in Deutschland als DIN EN 15804 bekannt, fest etabliert. Diese Deklarationen bieten eine umfassende Datengrundlage für die ökologische Bewertung von Bauprodukten. Sie enthalten eine Vielzahl von Kennwerten, einschließlich des Product Carbon Footprint (PCF), den verbrauchten Ressourcen und dem entstandenen Abfall.

Mit diesen Werten können Unternehmen und Planer die vollständige Ökobilanz eines Gebäudes berechnen und somit die Umweltperformance verschiedener Gebäude miteinander vergleichen. Dies ermöglicht es, umweltfreundlichere Entscheidungen während der Planungs- und Bauphase zu treffen und nachhaltige Bauprozesse zu fördern. Anwender*innen können relevante EPDs oder die einzelnen Datensätze beim deutschen Programmveranstalter für EPDs, dem „Institut für Bauen und Umwelt - IBU“, bzw. in der „Ökobaudat“-Datenbank des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) finden. Diese Ressourcen helfen dabei, fundierte und nachhaltige Entscheidungen zu treffen und die Umweltfreundlichkeit von Bauprojekten zu maximieren.

DIN-Veranstaltung zum Thema Product Carbon Footprint

Eine hervorragende Gelegenheit, sich vertiefend über den PCF und die damit verbundenen Normen zu informieren, bietet die „DIN/DKE/VDI Frühstücksreihe Klima und Normung“.

Blaue spiegelnde Hausfassade mit grünem Baum daneben
© AdobeStock: Artinun

Datum: 24.09.2024
Ort: virtuell
Agenda: Vorstellung aktueller Entwicklungen, Praxisbeispiele und Diskussionen mit Experten

Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, wertvolle Einblicke in neueste Entwicklungen und Trends zu erhalten, von Praxisbeispielen zu lernen und sich mit anderen Experten und Fachleuten zu vernetzen.

Jetzt anmelden und mehr über die Vorteile und Methoden zur Reduzierung des Product Carbon Footprints erfahren!

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DIN e. V.
Dr. Jörg Megow

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