ProgRess III: Der Beitrag von Normen und Standards für mehr Ressourceneffizienz

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Mit der Verabschiedung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms (ProgRess) hat sich Deutschland 2012 als einer der ersten Staaten auf Ziele, Leitideen und Handlungsansätze zum Schutz der natürlichen Ressourcen festgelegt. Die dritte Version des Programms (ProgRess III) wurde am 17. Juni 2020 vom Bundeskabinett verabschiedet. Ziel von ProgRess III, das federführend vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) bearbeitet wird, ist die Entnahme und Nutzung natürlicher Ressourcen nachhaltiger zu gestalten und in Verantwortung für künftige Generationen dazu beizutragen, unsere natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu sichern.

Nutzen der Normung ist erkannt

Der Nutzen von Normung und Standardisierung wurde in ProgRess III erkannt und dort prominent verankert.

Progressiii

Normen und Standards definieren Anforderungen an Produkte und Prozesse und schaffen Strukturen, die die Ressourceneffizienz steigern – zum Beispiel zirkuläre Systeme. Um ein ressourcenschonendes und zirkuläres Wirtschaftssystem europaweit auszurollen, ressourcenschonenden Konsum zu ermöglichen und die globalen Zuliefer- und Wertschöpfungsketten zu prägen, sind Normen und Standards dementsprechend ein wesentlicher Wegbereiter.

Normungslandkarte für Ressourceneffizienz

Um den Nutzen der Normung für die Ressourceneffizienz anschaulich darzustellen und weitere Projekte anzustoßen, haben DIN, DKE und VDI die Normungslandkarte zur Ressourceneffizienz veröffentlicht. Dazu wurden die 118 definierten Maßnahmen analysiert und festgestellt, dass 58 Maßnahmen für DIN, DKE und VDI relevant sind. In der 2. Ausgabe der Normungslandkarte (vom Dezember 2022) werden insgesamt 527 Dokumente benannt, die schon heute in Wertschöpfungsketten und Stoffkreisläufen zur Anwendung kommen oder noch kommen werden.

Aktualisierung-Normungslandkarte

Auf Grundlage dieser Übersicht kann der Einfluss von Normen und Standards auf die genannten Maßnahmen bewertet und mögliche Bedarfe für Normungs- und Standardisierungsprojekte – „Normungslücken“ – identifiziert werden, die für die Umsetzung der jeweiligen Maßnahmen benannt wurden.

Die Normungslandkarte richtet sich an Unternehmen, die ressourceneffiziente Produkte auf dem aktuellen Stand der Technik entwickeln und sich an den Maßnahmen von Progress III orientieren wollen, aber auch an Wissenschaftler*innen, die an Forschungsprojekten der benannten Handlungsfelder arbeiten, sowie an Ministerialbeamt*innen und Projektträger, die Förderrichtlinien schreiben.

Beitrag für den Erfolgsfaktor Digitalisierung

Für den Ausbau der Ressourceneffizienz ist zudem die Digitalisierung ein entscheidender Erfolgsfaktor. Normen und Standards spielen auch in diesem Kontext eine wesentliche Rolle und können dabei einen wichtigen Beitrag leisten – unter anderem für die Transparenz und Nachhaltigkeit des Lieferkettenmanagements. Eine digitalisierte Qualitätsinfrastruktur (QI-Digital) wird mit maschinenlesbaren Standards und einheitlichen Datenstrukturen somit lokal wie global maßgeblich zur Umsetzbarkeit und Erfolg der ProgRess-Maßnahmen beitragen.

Aktualisierungen

Eine Übersicht zu allen Neuerungen im Vergleich zur 1. Ausgabe aus dem Jahr 2021 sowie die gesamte Normungslandkarte können Sie auf der Kollaborationsplattform DIN.ONE (ohne Anmeldung) einsehen. Fünf wesentliche Aktualisierungen möchten wir an dieser Stelle nennen: die Neuaufnahme der Normen und Projekte

Einladung zur Mitwirkung

Um Normen und Standards für die Ressourceneffizienz aktiv zu gestalten, lädt DIN alle interessierten Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Behörden dazu ein, ihre Ideen und Anregungen in die technische Regelsetzung einzubringen.


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DIN e. V.
Annekatrin Mayer

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