Recycling
Hier finden Sie Auswahl von verschiedenen Standards aus dem Bereich Recycling mit Relevanz für die Circular Economy.
Standards
Die DIN SPEC 6745 „Altpapier-Halbstoff - Direkte Bestimmung des Gehalts an klebenden Verunreinigungen mittels Nahinfrarot-Messverfahren“ wird eine Prüfmethode zur Bestimmung klebender Verunreinigungen direkt an einem Laborblatt oder einem Papierblatt mittels Nahinfrarot-Messverfahren festlegen. Sie ist anwendbar für Altpapier-Halbstoff und für altpapierhaltiges Papier.
Die DIN EN-643 gibt Hilfestellung für die Entsorgungswirtschaft, den Handel, die Papierindustrie und andere Organisationen im Altpapiersektor. Sie unterstützt beim Einkauf und Verkauf von Altpapier und ist dabei insbesondere Geschäftsgrundlage zwischen Lieferant und Hersteller von Papier, Karton oder Pappe. Weil die DIN EN 643 Altpapiersorten festlegt, lässt sich der nach Norm gekennzeichnete Rohstoff beim Recycling ohne zusätzliches Vorsortieren einsetzen. Hersteller können sich auf die Reinheit der genormten Altpapiersorte verlassen und auf dieser Basis entsprechende Papierqualitäten produzieren. Auch Zollbehörden und Steuerbeamten nützt die DIN EN 643: Sie müssen in Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Verordnungen und der Kontrolle der Abfallverbringung zwischen Rohstoff und Abfall unterscheiden. DIN EN 643 definiert „unzulässige Materialien“ und die Grenzwerte für papierfremde Bestandteile, so dass sich Altpapier eindeutig als Rohstoff kennzeichnen lässt. Ein Vorteil für Käufer und Verkäufer sind zudem die festgelegten Toleranzgrenzen – das erspart individuelle Vereinbarungen zwischen den beiden Parteien.
Weitere Informationen zur Norm finden Sie auch in unserem Praxisbeispiel
Mit der DIN SPEC 4866 „Nachhaltige Demontage und Recycling von Windenergieanlagen“ werden klare Rahmenbedingungen für den nachhaltigen und effizienten Rückbau, die Demontage, das Recycling und die Verwertung von Windenergieanlagen in Repowering- und Stilllegungsprojekten unter Berücksichtigung von Wiederverwendungsoptionen geschaffen. Auch Handlungsanweisung zum nachhaltigen Umgang mit den anfallenden Stoffströmen und deren Verwertungs-, Recycling- bzw. Entsorgungswege sind Bestandteil des Standards.
Es ist nur ein Dokument. Doch Tabelle sieben, Anlage zwei ist der Schlüssel für einen Business Case. Denn nur Produkte und Ausgangsstoffe, die auf der Positivliste der Deutschen Düngemittelverordnung gelistet sind, dürfen kommerziell zu Düngemitteln verwandelt werden, die dann in Garten, Wald und Flur eingesetzt werden. Die Listung von „Inhalten aus Trockentoiletten“ ist das erklärte Ziel der DIN SPEC 91421: Sie möchten aus menschlichen Fäkalien und Urin hochwertige Recyclingdünger erzeugen und damit Geld verdienen. Standardisierung spielt in diesem Zusammenhang als Business Enabler eine essenzielle Rolle.
Am Ende der Lebensdauer eines Produkts sollten die verschiedenen Wertstoffe so weit wie möglich durch Sortieren und Demontage getrennt und stofflich für erneute Nutzung aufbereitet werden können. Prozesse, die ebenfalls von Normen und Standards profitieren, wie z. B. durch die technische Spezifikation DIN/TS 54405 „Konstruktionsklebstoffe - Leitlinie zum Trennen und Rückgewinnen von Klebstoffen und Fügeteilen aus geklebten Verbindungen“. Sie legt die üblicherweise zum Trennen und Rückgewinnen von Klebstoffen aus geklebten Verbindungen verfügbaren Verfahren fest. Sie gilt für allgemein übliche Metall- und Kunststoffoberflächen und nichtmetallische anorganische Fügeteiloberflächen. Damit leistet diese Technische Spezifikation einen Beitrag zur besseren Wiederverwertbarkeit unserer Ressourcen!
Recycling und Wiederverwertung von Betonbruch nehmen für die Bauwirtschaft eine Schlüsselposition bei der Schließung ihrer Stoffkreisläufe ein. Neben der Weiterentwicklung der bereits etablierten „klassischen“ Methoden, stehen auch neue innovative Verfahren wie beispielsweise die elektrodynamische Fragmentierung (EDF) in den Startlöchern. Für eine industrielle Nutzung, bedarf es allerdings klarer Definitionen und verlässlichen Aussagen zur Qualität der resultierenden Produkte. Diese bereits initiierte und voraussichtlich Ende 2021 veröffentlichte DIN SPEC 18212 stellt allgemeine Grundsätze für die Aufbereitung von Betonbruch mittels eines elektrophysikalischen Prozesses, einem Segmentierungsverfahren basierend auf einem gepulsten Hochspannungsdurchschlag auch bekannt unter dem Synonym elektrodynamischer Fragmentierung, auf.
Übergeordnetes Ziel der DIN SPEC 91436 „Referenzmodell zur Ausgestaltung und Anwendung von Zero-Waste Prozessen“ ist die Etablierung einer Methodik zur Beschreibung des Zero-Waste Prozesses. Im Detail soll die DIN SPEC ein Referenzmodell definieren, um den vorbildlichen Umgang mit Abfällen anhand definierter, dokumentierter und prüfbarer Kriterien nachweisen zu können.