Kunststoffe
Hier finden Sie Auswahl von verschiedenen Normen aus dem Bereich Kunststoffe mit Relevanz für die Circular Economy.
Normen
Die DIN SPPEC 91446 beschreibt ein System, um Kunststoffrezyklate entsprechend der Datentiefe ihrer Beschreibung einzustufen und baut damit Hindernisse für den industriellen Einsatz ab. So lässt sich das Material nach vier unterschiedlich umfangreichen Datenqualitätsstufen klassifizieren. Dazu beschreibt der Standard umfassende Vorgaben zu Datenmenge und -qualität. Zudem enthält er Regelungen für nicht klar definierte oder unterschiedlich verwendete Begriffe bei Inputmaterial, Recyclingprozessen sowie Kunststoffrezyklaten als Werkstoffen. Die DIN SPEC definiert auch, wie sich Rezyklate und Rezyklatanteile von Kunststoffmaterialien eindeutig kennzeichnen lassen.
Die Norm DIN EN 15347 liefert ein Schema für die Charakterisierung von Kunststoffabfällen, wonach jene Eigenschaften umrissen werden, für die der Lieferant des Abfalls dem Käufer Informationen zugänglich machen und gegebenenfalls Prüfverfahren für deren Identifizierung angeben muss. Das Schema sorgt für eine Unterscheidung der Informationen zwischen „Geforderten Daten“, für die eine Angabe gefordert wird, auch wenn sie „nicht klassifiziert“ lautet, und zusätzlichen „Freiwilligen Daten“, die der Lieferant wahlweise bereitstellen kann, wenn das den Wert des Abfalls erhöht.
Die Normen DIN EN 15342, DIN EN 15344 , DIN EN 15345, DIN EN 15346 und DIN EN 15348 „Kunststoffe — Kunststoff-Rezyklate — Charakterisierung von …“ legen Verfahren fest zur Bestimmung der Eigenschaften von:
- Polystyrol (PS) -Rezyklaten
- Polyethylen (PE) -Rezyklaten
- Polypropylen(PP) Rezyklaten
- Polyvinylchlorid (PVC) -Rezyklaten
- Polyethylenterephthalat (PET) –Rezyklaten
Diese Europäischen Normen nennen die wichtigsten Eigenschaften und führen die dazugehörigen Prüfverfahren für die Bewertung der Rezyklate auf, die für die Produktion von Halbzeugen/Fertigprodukten vorgesehen sind.
Der Europäische Norm-Entwurf DIN EN 17410: 2020-06, "Kunststoffe - Geregeltes Verfahren für das Recycling von gebrauchten PVC-U-Fenstern und Türen" legt die Qualität und Prüfverfahren für rezykliertes PVC fest, das in PVC-Fensterprofilsystemen zu verwenden ist. Der Entwurf enthält eine Beschreibung des geregelten Kreislaufs als solchen, die Definition der für die Produktqualität relevanten Materialumwandlungsschritte, insbesondere des Recycling-Inputs und -Outputs sowie des Inputs und des Outputs der Profilherstellung. Es werden Instrumente zur Rückverfolgbarkeit festgelegt, um diesen Kreislauf als geregelten Kreislauf zu charakterisieren.
Für eine Vielzahl von Kunststoffprodukten wurden individuelle Recyclingverfahren eingeführt. In Bezug auf PVC-Fenster und -Türen aus weichmacherfreiem PVC unterliegen sie einem fortgeschrittenen Recyclingverfahren, d. h. einem sogenannten geregelten Kreislauf. In diesem speziellen Fall werden die gebrauchten Fenster gesammelt, der PVC-Rahmen getrennt, zerkleinert und behandelt. Das daraus gewonnene Rezyklat geht dann zur Herstellung neuer Fensterprofile zurück. Um ein hohes Qualitätsniveau sowohl des Kunststoffrecyclings als auch der Endprodukte in einem Binnenmarkt sicherzustellen, wird empfohlen, die Kontrolle des Recyclingprozesses in Bezug auf Prozessschritte, wie z. B. Sammeln, Identifizieren, Sortieren, Reinigen, und Teilprozessschritte, wie z. B. Prüfen der Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit, zu normen.
In dieser Hinsicht bildet diese Norm zusammen mit DIN EN 12608-1 „Profile aus weichmacherfreiem Polyvinylchlorid (PVC-U) zur Herstellung von Fenstern und Türen - Klassifizierung, Anforderungen und Prüfverfahren - Teil 1: Nicht beschichtete PVC-U Profile mit hellen Oberflächen“ und DIN EN 14351-1 „Fenster und Türen - Produktnorm, Leistungseigenschaften - Teil 1: Fenster und Außentüren“ einen einzigartigen und konsistenten Normungsrahmen, der es der Wertschöpfungskette ermöglicht, wie ein Kreis(lauf) zu wirken.
Die Europäische Norm DIN EN 15343:2008-02 legt die benötigten Verfahren für die Rückverfolgbarkeit von rezyklierten Kunststoffen fest. Sie bildet die Grundlage für das Berechnungsverfahren für den Gehalt an Rezyklat. Der Zweck dieser Norm besteht darin, die notwendigen Verfahren für das werkstoffliche Recycling von Produkten zu beschreiben, die vollständig oder teilweise aus Kunststoff-Rezyklaten gefertigt wurden und den Nachweis von Rückverfolgbarkeit erfordern. Sie wird Hersteller in die Lage versetzen, die rezyklierten Materialien mit vollem Vertrauen einzusetzen und wird für Akzeptanz der Materialien bei den Endanwendern sorgen.