Ziel

Im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme „CO₂ als nachhaltige Kohlenstoffquelle – Wege zur industriellen Nutzung (CO₂-WIN)“ wurden Forschungsprojekte gefördert, die unterschiedliche Akteure bei der stofflichen Nutzung von CO₂ als Rohstoff in chemischen und weiteren Anwendungen unterstützen. Hierdurch sollte zum einen die Abhängigkeit von importierten Rohstoffen und zum anderen die Emission von Treibhausgasen gesenkt werden.

Unter der Leitung der DECHEMA war DIN gemeinsam mit der Universität Kassel und dem RIFS Potsdam - Research Institute for Sustainability Teil des begleitenden Vernetzungs- und Transfervorhaben „CO₂-WIN Connect“. Ziel dieses Begleitvorhabens war es, eine bessere Vernetzung der geförderten Projekte untereinander zu erreichen. Zudem wurden weitere Akteure auf nationaler Ebene einbezogen, sowie Verbindungen zu europäischen Projekten, Initiativen (SusChem und SPIRE) und Netzwerken (CO2Chem) geknüpft. Dafür organisierte CO₂-WIN Connect Veranstaltungen und bündelte die Außenkommunikation der BMBF-Fördermaßnahme. Zusätzlich wurden Forschungsergebnisse hinsichtlich ihrer erzielbaren Ressourceneffizienz-, Emissionsminderungs- und volkswirtschaftlichen Umsetzungspotenzialen evaluiert und hemmende Faktoren für die Akzeptanz der CO₂-Nutzung identifiziert.

DIN unterstützte die 12 Projekte der Fördermaßnahme bezüglich aller Fragen der Normung und Standardisierung.

Projektergebnisse

DIN SPEC 91457:2023-09 Photokatalyse - Bestimmung der Produktbildung in der CO₂-Reduktion

Ausgangslage:

• Durch photokatalytische Spaltung oder Reduktion können aus CO₂ Produkte wie Kraftstoffe oder Basischemikalien hergestellt werden.
• Bedarf einer Vergleichbarkeit der Messungen verschiedener Katalysatoren in Bezug auf ihre Leistung.

Erarbeitung:

• Initiierung durch Prof. Dr. Jennifer Strunk.
• Zweisprachige Entwicklung zur Maximierung des Impacts.
• Erster DIN-Standard zur Photokatalyse, in dem Photokatalyse zur Synthese und nicht primär zum Abbau von Schadstoffen eingesetzt wird.

Erwartete Auswirkung:

• Vergleichbarkeit der Messungen der verschiedenen Katalysatoren hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit. Fehlerquellen im Messaufbau und in der Durchführung sollen benannt und vermieden werden.

DIN SPEC 91458:2023-09 Nutzung von Kohlenstoffdioxid - Begriffe

Ausgangslage: 

• Vielzahl von Begriffen, Bezeichnungen und Akronyme rund um die CO₂-Nutzung mit unterschiedlicher Auslegung und Nutzung zwischen Stakeholdern.

Erarbeitung:

• Initiierung durch Dipl.-Ing. Dennis Krämer. Viele Iterationsschleifen bei Definition der 118 Begriffe.
• Zweisprachige Entwicklung zur Maximierung des Impacts.
• Viele Rückmeldungen während öffentlicher Kommentierungsphase.
• Unterteilung des Dokuments: Rahmenbegriffe/Grundlagen, CO₂-, Energie-, und Rohstoffquellen, Produktsynthese/Prozesse, Produkt sowie Ökobilanzierung/Lebensweg/Prozessbewertung.

Erwartete Auswirkung:

• Erleichterung der länder- und fachübergreifenden Kommunikation zwischen Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Anwendern sowie im politischen und öffentlichen Diskurs.

DIN SPEC 91508:2025-xx Anforderungen an die Ökobilanzierung von CCU- und CCS-Technologien

Ausgangslage:

• ISO 14000er-Reihe enthält Anforderungen an Umweltmanagementsysteme mit wenig Flexibilität für unterschiedliche Anwendungsfälle.

Erarbeitung:

• Initiierung durch Prof. Dr. Volker Sick in seiner Rolle als Director der Global CO₂ Initiative.
• Zweisprachige Entwicklung zur Maximierung des Impacts.
• Techno-Economic Assessment & Life Cycle Assessment Guidelines for CO₂ Utilization (Version 2.0) dient als Referenz für die Entwicklung des Dokuments.

Erwartete Auswirkung:

• Das Dokument kann als Vorlage für länderübergreifenden Normungsaktivitäten des neuen CEN/TC 474 „CO₂ capture, transportation, utilization, storage (CCUS) and carbon accounting” dienen.
• Das Dokument wird die Etablierung von CCU- und CCS-Technologien durch die Förderung ihrer Kompatibilität mit LCA-Empfehlungen unterstützen.

Weitere Informationen auf der Projektwebseite: CO2-utilization

Projektlaufzeit

01/2020 – 06/2023, verlängert bis 11/2024

Projektkoordination

• Projektträger Jülich (PtJ)

Projektpartner                                       

• DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e. V.
• Universität Kassel - Center for Environmental Systems Research
• IASS Potsdam - Institute for Advanced Sustainability Studies e. V.

Projektförderung

CO₂-WIN Connect wurde gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderbekanntmachung: Forschung für Nachhaltige Entwicklung – FONA unter dem Förderkennzeichen: 033RC016D und der Koordination des PtJ.