DIN SPEC

Neue Impulse gesetzt

DIN SPEC 91346 - Anforderungen an Grillbriketts aus hochreinem Kohlenstoffkonzentrat

Der Hintergrund

Grillbriketts aus Aktivkohle sind angesichts knapper werdender Holzressourcen eine interessante Alternative zu herkömmlichen Grillbriketts. Sie werden beispielsweise aus pflanzlichen oder mineralischen Stoffen hergestellt und zeichnen sich durch Rauchfreiheit sowie eine hohe Energiedichte und damit lange Brenndauer aus. Grillbriketts aus Aktivkohle bestehen aus hochreinem Kohlenstoffkonzentrat. Das heißt, die Aktivkohle enthält nur noch Kohlenstoff und keine Kohlenstoff- oder Kohlenwasserstoffverbindungen. „Diese flüchtigen Bestandteile werden dem Produkt in einem speziellen Verfahren bei mehr als 1 200 Grad Celsius ausgetrieben. Zurück bleibt Kohle in ihrer reinsten Form“, erklärt Dr. Udo Schmidt, Direktor Key Account Management bei der Rheinbraun Brennstoff GmbH. Diese Aktivkohle eignet sich zum Grillen, aber auch zum Filtrieren von Schadstoffen, weshalb sie sich ebenfalls zur Luft- und Wasserreinigung einsetzen lässt.

Die DIN SPEC

„Auf Basis der bestehenden Norm DIN EN 1860-2 ließen sich Grillbriketts, die aus anderen Rohstoffen als Holz hergestellt sind, nicht prüfen und zertifizieren“, sagt Amelie Leipprand, Projektmanagerin bei DIN. Die DIN SPEC 91346 schafft hier Abhilfe: Sie definiert Anforderungen an Grillbriketts aus hochreinem Kohlenstoffkonzentrat – ohne Einschränkung der Rohstoffe – die für die Zubereitung von Nahrungsmitteln verwendet werden. Dazu erweitert die DIN SPEC 91346 die Anforderungen, die in der DIN EN 1860-2 für Grillbriketts aus Holz formuliert sind, um Vorgaben bezüglich Brenndauer und Rauchfreiheit, wie Amelie Leipprand erklärt: „Die Aktivkohle-Grillbriketts müssen länger als vier Stunden bei mindestens 200 Grad Celsius brennen und das Abgas darf keine feinsten, sichtbaren Partikel enthalten.“ Das zugehörige Verfahren inklusive Aufbau der Prüfeinrichtung, um Rauchfreiheit und Langzeitbrenndauer zu testen, wird in der DIN SPEC 91346 exakt beschrieben. Hersteller finden darin zudem Angaben, welche Informationen der Prüfbericht enthalten und wie die Grillbrikett-Verpackung für den Verkauf gekennzeichnet sein muss.

Der Nutzen

Die DIN SPEC 91346 trägt dazu bei, dass die bisher auf Holzkohle beschränkte Auswahl geprüfter Grillkohlen um Grillbriketts aus hochwertigen Rohstoffen wie Aktivkohle erweitert wird. „Die nun mögliche Zertifizierung hat den Weg ins Baumarkt-Sortiment freigemacht, es konnte bereits ein Produkt in den Einzelhandel aufgenommen werden“, freut sich Udo Schmidt. Endverbraucher profitieren dadurch von einer größeren Vielfalt und können sich dank Zertifizierung auf geprüfte Qualität von Aktivkohle-Grillbriketts verlassen – gut erkennbar durch das Konformitätszeichen „DIN-Geprüft“ auf der Verkaufsverpackung.

Die Zusammenarbeit

Die DIN SPEC 91346 wurde nach dem PAS-Verfahren (Public Available Specification) erarbeitet. Dabei befassen sich mindestens drei Parteien in Workshops mit dem Thema und entwickeln gemeinsam die Inhalte. Initiatoren der DIN SPEC 91346 waren Vertreter der Rheinbraun Brennstoff GmbH, der RWE Power AG, der GEFA Brikettfabrik Hallschlag GmbH und der Oelkers MARKET IN GmbH.

„Die DIN SPEC 91346 ist ein gutes Beispiel dafür, wie man in einem bestehenden Betätigungsfeld wichtige neue Impulse setzt“,

sagt Amelie Leipprand.

„Wir konnten die Markteinführung einer neuen Technologie so wirksam unterstützen.“

Ein weiteres positives Ergebnis der Zusammenarbeit: Aufgrund der DIN SPEC 91346 hat das Europäische Komitee für Normung (CEN) beschlossen, sich nach zwölf Jahren erstmals wieder mit der Überarbeitung und Aktualisierung der EN 1860-2 zu beschäftigen. Zudem tragen zwei Experten des Workshops mit ihrem Wissen nun auch dazu bei, das deutsche Spiegelgremium des Technischen Komitees CEN/TC 281/WG 2 „Solid fuels for use in barbecue appliances“ zu unterstützen.

Über DIN SPEC

Für den Erfolg einer Idee ist häufig entscheidend,wie schnell sie im Markt verbreitet wird. Mit der DIN SPEC setzen Unternehmen – vom Start-up über den Mittelstand bis zu Großunternehmen – innerhalb weniger Monate agil und unkompliziert Standards. Dabei ist die DIN SPEC fest mit den Namen der Innovatoren verbunden und so ein wirksames Marketinginstrument, das dank der anerkannten Marke DIN zu großer Akzeptanz bei Kunden und Partnern führt. DIN selbst sorgt dafür, dass die DIN SPEC nicht mit bestehenden Standards kollidiert und veröffentlicht sie international. Eine DIN SPEC kann auch die Basis für eine spätere DIN-Norm sein.

Fünf Gründe für DIN SPEC

  • Schnelles Tempo: DIN SPEC lassen sich innerhalb weniger Monate erstellen und veröffentlichen.
  • Weltweite Anerkennung: International bestens etabliert, sichert die Marke DIN maximales Vertrauen am Markt. Innovationen und hohe Akzeptanz bei Anwendern und Investoren.
  • Agiles Netzwerk: Der DIN SPEC-Prozess fördert den Austausch mit relevanten Marktteilnehmern.Das erweitert das Netzwerk mit Key-Playern: Anforderungen von Herstellern und Kunden fließen ein.
  • Einfaches Handling: DIN organisiert das DIN SPEC-Projekt. Das spart Zeit, um sich auf die Inhalte und das Netzwerken zu konzentrieren.
  • Direktes Plug & Play: Durch den DIN SPEC-Prozess wird die Innovation mit dem aktuellen Stand der Technik abgestimmt.Anwender können sofort und ohne Hürden mit dem Standard arbeiten.
Amelie Leipprand_2023

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