Ehrungen - 14. Mai 2004: Beuth-Denkmünze an Herrn Prof. Helmut Burger
Anlässlich der 200. Wiederkehr des Geburtstages von Peter Christian Wilhelm Beuth hat das DIN die aus dem Jahr 1846 stammende Beuth-Denkmünze des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen, die dieser für herausragende technische Leistungen verliehen hat, neu prägen lassen. In enger Anlehnung an die Ziele DIN Medias zeichnet das DIN mit der Beuth-Denkmünze Persönlichkeiten aus, die an der Normung mitgewirkt und auf diesem Gebiet Besonderes geleistet haben.
Helmut Burger absolvierte nach dem Besuch des Gymnasiums zunächst die Formerlehre bei der Firma I. M. Voith in Heidenheim, bevor er an der Technischen Hochschule Aachen Hüttenkunde studierte. 1970 promovierte er ebenfalls an der TH Aachen zum Dr.-Ing.
Als wissenschaftlicher Assistent am Forschungsinstitut von Buderus Wetzlar begann Professor Burger 1965 seinen beruflichen Werdegang, wurde technischer Assistent der Werksleitung von Buderus Hirzenhain und übernahm dann die Betriebsleitung dieses Werkes. Von 1971 bis 1973 war er Technischer Leiter und Prokurist der Stahlgießerei Sande GmbH.
Von 1973 bis 1991 lehrte Professor Burger an der Fachhochschule Gießen-Friedberg im Fachgebiet Werkstoffkunde und Mechanische Technologie im Fachbereich Energie- und Wärmetechnik.
1991 trat er in die Geschäftsleitung der Viessmann-Werke ein und war dort bis 2002 für das Ressort Technik (Forschung und Entwicklung, Qualitätswesen, Umwelt) verantwortlich. Im November 2002 wurde Professor Burger zum Generalbevollmächtigten der Viessmann-Werke, Allendorf berufen.
Seit 1994 hat sich Professor Burger für die Normung, insbesondere für den Normenausschuss Heiz- und Raumlufttechnik (NHRS) im DIN, eingesetzt.
Er war von November 1994 bis Ende 2002 Vorsitzender des NHRS und ist seit 1999 Leiter des Fachbereichs 1 "Heiztechnik" des NHRS sowie Mitglied des Beirates des Normenausschusses Gastechnik (NAGas) im DIN. In diesen Funktionen hatte er wesentlichen Anteil an der Steuerung und Koordinierung der Normungsarbeit, insbesondere auf dem Gebiet der Konkretisierung der Energiegesetzgebung durch DIN-Normen.
Im Bereich Heiztechnik sorgte er stets dafür, dass aktuelle Anliegen der interessierten Kreise aus Wirtschaft, Staat und Gesellschaft insgesamt, wo es möglich ist, durch DIN-Normen einer Lösung zugeführt werden und gerade auf dem Sektor Heiz- bzw. Energietechnik ein Gleichklang von technischer Entwicklung in der Wirtschaft und der Entwicklung von Normen gegeben ist.
Auch im Zusammenhang mit der Energieeinsparverordnung und den dazu notwendigen Vornormen bzw. Normen aus dem NHRS-Bereich, z. B. DIN 4701-10 "Energetische Bewertung heiz- und raumlufttechnischer Anlagen - Heizung, Trinkwassererwärmung, Lüftung" und weiteren Norm-Projekten auf diesem Sektor, hat Professor Burger stets zu deren Verwirklichung beigetragen. Er initiierte für diesen Bereich einen speziellen Koordinierungsausschuss, an dem alle am Thema Energieeinsparung beteiligten Normenausschüsse sowie die zuständigen Ministerien vertreten sind.
Professor Burger hat dabei stets auch europäische Vorgehensweisen im Blickfeld und ist nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die relevanten Normungsgremien ein Motor für europäische Lösungen.
Darüber hinaus hat er sich maßgeblich für die Finanzierung des NHRS eingesetzt; zunächst als stellvertretender Vorsitzender des NHRS-Förderkreises, der 2002 aufgelöst wurde, und hat dann als bedeutender Industrie-Vertreter wesentlich zur Gründung des NHRS-Fördervereins (VF NHRS) beigetragen, so dass die finanzielle Lage des NHRS in den letzten Jahren gesichert wurde. Professor Burger hatte dabei einen wesentlichen Anteil an der Gewinnung von Mitgliedern für diesen Verein, dessen finanzielle Beiträge für die Arbeit des NHRS von außerordentlicher Bedeutung sind.
Als Zeichen des Dankes für seine erfolgreiche Tätigkeit zur Förderung der Normung, insbesondere im Bereich NHRS, überreichte das DIN Deutsches Institut für Normung e.V. Herrn Professor Burger anlässlich der 75-Jahr-Feier des NHRS am 14. Mai 2004 die Beuth-Denkmünze.