Presse

2021-11-25

Viren und Bakterien in der Raumluft effektiv eliminieren

Die technische Spezifikation DIN/TS 67506 unterstützt den sicheren Einsatz von UV-C-Luftentkeimern, etwa in Kitas und Schulen

Der Kampf gegen die Corona-Pandemie hält an. Das Virus wird hauptsächlich über virenbehaftete Aerosole übertragen, die infizierte Personen beim Husten und Niesen, aber auch beim Atmen, Sprechen und Singen ausstoßen. Gerade in geschlossenen Räumen ist es deshalb wichtig, die Virenlast zu reduzieren. UV-C-Sekundärluftgeräte bieten dafür eine wirksame Möglichkeit. Richtig angewandt, eliminieren sie in kürzester Zeit Keime in der Luft und verbessern so die Raumhygiene. Die neue technische Spezifikation DIN/TS 67506 „Entkeimung von Raumluft mit UV-Strahlung – UV-C-Sekundärluftgeräte“ soll den effektiven und sicheren Einsatz von UV-C-Luftentkeimern unterstützen. Sie enthält Anforderungen an die Konzeption, Prüfung und Anwendung der Geräte und gilt für UV-C-Sekundärluftgeräte mit geschlossener Bauart und aktiver Ventilation. Die Spezifikation ermöglicht es Herstellern, die Wirksamkeit und Sicherheit ihrer Geräte nachzuweisen und gibt Planern und Entscheidern Kriterien zur Auswahl und zum Einsatz an die Hand. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Sicherheit der Geräte, insbesondere für den Einsatz in Schulen oder Kindergärten.

Keime wirksam reduzieren

Die DIN/TS 67506 behandelt, wie effizient die Geräte Viren und Bakterien bei einmaliger Passage durch die Bestrahlungskammer inaktivieren, wie sie in unterschiedlichen Raumgrößen und Anwendungen wirken und gibt Empfehlung für die Sicherheit und den Schutz vor UV-Strahlung. Für die Wirksamkeit der UV-C-Luftentkeimer ist die UV-Dosis (Fluenz) entscheidend. Sie wirkt auf die belasteten Aerosole, wenn diese das Gerät passieren. Verschiedene Mikroorganismen benötigen dabei unterschiedlich hohe Dosen. Eine UV-C-Dosis von etwa 70 J/m2 inaktiviert über 99 Prozent aller üblicherweise in der Luft übertragenen Bakterien und Viren. Studien belegen, dass für das Coronavirus bereits eine Dosis von 25 J/m2 ausreichen würde. Die Raumluft wird dabei umgewälzt, für gute Ergebnisse durchströmt sie die Luftentkeimer mehrfach. Hierbei spielen die Raumgröße und die darin enthaltene Luftmenge eine Rolle. Die sogenannte Hygienic Delivery Rate (HADR) gibt an, wie viele Kubikmeter entkeimter Luft das Gerät pro Stunde produziert. Damit lässt sich für jede Raumgröße und jedes Gerät die theoretische Anzahl der Luftwechsel berechnen, für die eine effektive Reduzierung der Keime erreicht wird.

Schutz vor UV-Strahlung

Ein wichtiger Aspekt beim Einsatz von UV-C-Sekundärluftgeräten ist die Sicherheit, speziell der Schutz vor UV-Strahlung. Hierzu enthält die Spezifikation entsprechende Empfehlungen. Diese sind vor allem beim Einsatz in Schulen oder Kindergärten relevant – sie sollen verhindern, dass insbesondere Kinder gefährdet werden, die sich über einen längeren Zeitraum in unmittelbarer Nähe der Geräte aufhalten. Die UV-Strahlungsquellen der in der Spezifikation behandelten Geräte sind geschlossen verbaut, dennoch kann ein geringer Anteil an UV-C-Strahlung austreten – diesen gilt es zu minimieren. Dazu sollten die Geräte so ausgelegt sein, dass sie zur freien Gruppe nach DIN EN 62471 „Photobiologische Sicherheit von Lampen und Lampensystemen“ zählen. Die darin definierten Grenzwerte beziehen sich auf gesunde, erwachsene Personen und sind bereits in Anlehnung an die EU-Richtlinie 2006/25/EG so niedrig gesetzt, dass eine Gefährdung quasi auszuschließen ist. In der Nähe schutzbedürftiger Personen, wie Kindern oder Menschen mit Vorschäden an Augen oder Haut, sollte jedoch in dem zugänglichen Bereich der Geräte, keine messbare UV-Strahlung austreten. Das betrifft alle Stellen bis 180 Zentimeter über dem Boden. Dies ist nach jetzigem Stand der Messtechnik gegeben, wenn in einem Abstand von 20 Zentimetern die ungewichtete UV-Bestrahlungsstärke in dem Spektralbereich von 200 bis 300 nm an keiner Stelle den Wert von 200 µW/ m2 überschreitet.

UV-C-Luftentkeimer, die nach den Empfehlungen der DIN/TS 67506 konzipiert, geprüft und eingesetzt werden, können einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten. Die Spezifikation enthält dazu zahlreiche technische Einzelheiten und Methoden. Die DIN/TS 67506 wird im Januar 2022 unter www.beuth.de zur Verfügung gestellt. Im nächsten Schritt wird auf ihrer Basis eine entsprechende Norm erarbeitet. Interessenten für eine Mitarbeit im zuständigen Arbeitsausschuss können sich bei Peer Schrapers melden. 

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