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Stellungnahme: „Neue DIN-Norm: Mietern droht der nächste Kosten-Schock“
Warum die Darstellung in BILD irreführend ist
Die BILD-Zeitung berichtet unter dem Titel „Neue DIN-Norm: Mietern droht der nächste Kosten-Schock“ über eine angeblich kostenintensive neue Norm des Deutschen Instituts für Normung (DIN). In dem Artikel wird behauptet, dass die geplante Norm zur „Verkehrssicherheitsüberprüfung für Wohngebäude“ zu massiven finanziellen Belastungen für Mieter und Eigentümer führen würde. Die Berichterstattung greift jedoch in wichtigen Punkten zu kurz und stellt Fakten verzerrt dar.
DIN stellt deshalb klar:
Normen sind keine Gesetze – Anwendung erfolgt freiwillig
Die bei DIN entwickelten Normen sind Empfehlungen und in der Anwendung freiwillig. Nur wenn der Gesetzgeber ihre Einhaltung zwingend vorschreibt, werden Normen bindend. Eine solche gesetzliche Inbezugnahme ist bei dieser Norm nicht vorgesehen.
Der Normungsprozess ist offen und transparent – Expertinnen und Experten aus der Wirtschaft, dem Handwerk, Verbraucherorganisationen, Wissenschaft und Verwaltung sind aktiv daran beteiligt.
Orientierungshilfe und Leitfaden
Die geplante Norm ist als Orientierungshilfe für Eigentümer und Betreiber von Wohngebäuden angelegt. Sie fasst die auf Basis von Gesetzen und Verordnungen bereits bestehenden Anforderungen in einem praxisnahen Leitfaden zusammen und konkretisiert sie. Darüber hinausgehende Anforderungen werden in der Norm nicht enthalten sein.
Zusätzliche Kosten, die über die Erfüllung gesetzlicher Pflichten hinausgehen, sind dementsprechend nicht zu erwarten, sondern im Gegenteil bietet der Normentwurf als praktische Hilfestellung eine Grundlage für eine effiziente Arbeit, vielfältige gesetzliche Pflichten überblicken und erfüllen zu können.
Mehr Sicherheit, Folgekosten im Blick
Die neue Norm unterstützt damit die Ziele der Gesetze und Verordnungen, um Unfälle durch herabfallende Bauteile, defekte Treppen, instabile Balkone oder undichte Gasleitungen zu verhindern.
Solche Vorfälle führen oft zu hohen Folgekosten für Eigentümer und Gefahr für Mieter – eine frühzeitige Überprüfung kann langfristig Kosten senken.
Öffentlicher Norm-Entwurf – keine finalen Vorgaben
Der Norm-Entwurf befindet sich noch bis zum 7. April 2025 in der öffentlichen Diskussion. Alle betroffenen Akteure sind eingeladen, ihre fachlichen Perspektiven einzubringen. Bis heute hat DIN in seinem öffentlichen zugänglichen Norm-Entwurfs-Portal keine Anmerkungen zum Norm-Entwurf erhalten, auch nicht von den im Medienbeitrag zitierten Personen.
Unser Appell
Es braucht eine öffentliche Diskussion über die Anforderungen an das Bauen, die faktenbasiert und sachlich geführt wird. DIN steht für einen konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten bereit.