Presse

2025-03-20

Stellungnahme: „Neue DIN-Norm: Mietern droht der nächste Kosten-Schock“

Warum die Darstellung in BILD irreführend ist

Die BILD-Zeitung berichtet unter dem Titel „Neue DIN-Norm: Mietern droht der nächste Kosten-Schock“ über eine angeblich kostenintensive neue Norm des Deutschen Instituts für Normung (DIN). In dem Artikel wird behauptet, dass die geplante Norm zur „Verkehrssicherheitsüberprüfung für Wohngebäude“ zu massiven finanziellen Belastungen für Mieter und Eigentümer führen würde. Die Berichterstattung greift jedoch in wichtigen Punkten  zu kurz und stellt Fakten verzerrt dar. 

DIN stellt deshalb klar: 

Normen sind keine Gesetze – Anwendung erfolgt freiwillig 

Die bei DIN entwickelten Normen sind Empfehlungen und in der Anwendung freiwillig. Nur wenn der Gesetzgeber ihre Einhaltung zwingend vorschreibt, werden Normen bindend. Eine solche gesetzliche Inbezugnahme ist bei dieser Norm nicht vorgesehen. 

Der Normungsprozess ist offen und transparent – Expertinnen und Experten aus der Wirtschaft, dem Handwerk, Verbraucherorganisationen, Wissenschaft und Verwaltung sind aktiv daran beteiligt. 

Orientierungshilfe und Leitfaden 

Die geplante Norm ist als Orientierungshilfe für Eigentümer und Betreiber von Wohngebäuden angelegt. Sie fasst die auf Basis von Gesetzen und Verordnungen bereits bestehenden Anforderungen in einem praxisnahen Leitfaden zusammen und konkretisiert sie. Darüber hinausgehende Anforderungen werden in der Norm nicht enthalten sein. 

Zusätzliche Kosten, die über die Erfüllung gesetzlicher Pflichten hinausgehen, sind dementsprechend nicht zu erwarten, sondern im Gegenteil bietet der Normentwurf als praktische Hilfestellung eine Grundlage für eine effiziente Arbeit, vielfältige gesetzliche Pflichten überblicken und erfüllen zu können. 

Mehr Sicherheit, Folgekosten im Blick 

Die neue Norm unterstützt damit die Ziele der Gesetze und Verordnungen, um Unfälle durch herabfallende Bauteile, defekte Treppen, instabile Balkone oder undichte Gasleitungen zu verhindern. 

Solche Vorfälle führen oft zu hohen Folgekosten für Eigentümer und Gefahr für Mieter – eine frühzeitige Überprüfung kann langfristig Kosten senken. 

Öffentlicher Norm-Entwurf – keine finalen Vorgaben 

Der Norm-Entwurf befindet sich noch bis zum 7. April 2025 in der öffentlichen Diskussion. Alle betroffenen Akteure sind eingeladen, ihre fachlichen Perspektiven einzubringen. Bis heute hat DIN in seinem öffentlichen zugänglichen Norm-Entwurfs-Portal keine Anmerkungen zum Norm-Entwurf erhalten, auch nicht von den im Medienbeitrag zitierten Personen. 

Unser Appell

Es braucht eine öffentliche Diskussion über die Anforderungen an das Bauen, die faktenbasiert und sachlich geführt wird. DIN steht für einen konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten bereit. 

Ihr Kontakt

DIN e. V.
Julian Pinnig

Am DIN-Platz
Burggrafenstraße 6
10787 Berlin

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