Presse

2017-03-08

Regelwerk für den Umgang mit Massendaten: Die DIN SPEC 91349 zähmt die digitale Flut

Wie umgehen mit Massendaten? Im Datendschungel gibt die neue DIN SPEC 91349 „Taxonomie zu Regelwerken bei Smart Data“, eine Klassifizierung von Regeln für den Umgang mit Massendaten, seit März 2017 Orientierung. Sie ist Ergebnis einer Zusammenarbeit der Begleitforschung des Technologieprogramms „Smart Data – Innovationen aus Daten“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit DIN – dem Deutschen Institut für Normung.

Schon der Name Big Data verrät es: Es geht um unendliche Datenmengen, die sekündlich über die digitalen Autobahnen jagen und gespeichert und verarbeitet werden müssen. Um die Daten effizient zu analysieren und in Informationen und Wissen zu verwandeln, braucht es neue Technologien. Doch damit nicht genug. Um die Sicherheit und Qualität von IT-Systemen zu verbessern und den Datenschutz sicherzustellen, bedarf es zudem Regeln und Standards.

Gerade beim Umgang mit digitalen Massendaten fehlte bislang eine einheitliche Klassifikation, welche neben formalen Normen auch standardähnliche Regelwerke und Vorschriften zu Smart Data betrachtet.

Genau hierfür wurde die DIN SPEC 91349 entwickelt. Sie definiert eine Taxonomie zur einheitlichen Klassifikation von Smart-Data-Regelwerken.

Bei der DIN SPEC handelt es sich um ein Standardisierungsverfahren von DIN, mit dem innovative Themen, Konzepte und Ideen schnell aufgegriffen und in den Markt überführt werden können. Besonders in den Bereichen Big Data und Smart Data, wo sich Technologien sehr schnell entwickeln, ist es entscheidend, wie zügig sie im Markt Verbreitung finden. Eine DIN SPEC wird in agilen Arbeitsgruppen erarbeitet und kann innerhalb weniger Monate veröffentlicht werden. DIN sorgt dafür, dass die DIN SPEC nicht mit bestehenden Normen kollidiert, und veröffentlicht die Standards, auch international.

Prof. Dr. Ing. Stefan Jähnichen, Leiter der Begleitforschung von Smart Data und Direktor am FZI Forschungszentrum Informatik: „Neben formalen Normen müssen auch Spezifikationen einzelner Software-Hersteller, mathematische Verfahren oder Informationen wie Best-Practice-Empfehlungen und Branchen-Selbstverpflichtungen bei einer solchen Taxonomie berücksichtigt werden. Dazu kommen Vertragsgestaltung und Geschäftsbedingungen, Controlling, Lizenzen, Gesetze und Verordnungen. Für kleine und mittlere Unternehmen wird deshalb der Einstieg in Big und Smart Data erst mit der Standardisierung und Strukturierung, wie sie die DIN SPEC 91349 ermöglicht, überschaubar und bewertbar.“

Dipl.-Ing. Filiz Elmas, Projektkoordinatorin für Digitale Technologien bei DIN: „Die DIN SPEC 91349 beschreibt eine Taxonomie für Smart Data, die bestehende Normen, Vorschriften und Regelwerke in einem zweidimensionalen Modell klassifiziert, ergänzt um eine tabellarische Darstellung. Sie enthält außerdem ein Schema für eine steckbriefartige Beschreibung von Vorgehensweisen und Regeln für Smart Data und seine Teilbereiche. So lassen sich mit der DIN SPEC Regelwerke verständlich und vergleichbar einordnen und anwenden. Gerade kleinen und mittleren Unternehmen bietet die DIN SPEC 91349 eine Hilfestellung und Orientierung im Umgang mit Big Data-Regelwerken.“

Die Inhalte der DIN SPEC 91349 sind bereits in Europa auf Interesse gestoßen, sodass zurzeit eine Einreichung auf internationaler Ebene evaluiert wird. Zur allgemeinen Verwendung der DIN SPEC 91349 soll es in der Zukunft eine öffentlich zugängliche Datenbank geben, die den Unternehmen die Möglichkeit zur Recherche ihres Themenfeldes ermöglicht. 

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