Presse

2024-07-01

„Technologie ist unser Fokus“

Portrait von Cord Wischhöfer und Dominik Grau
© DIN

DIN Software benennt sich zum 1. Juli 2024 um in DIN Solutions. Ein Interview mit den beiden Geschäftsführern Dominik Grau und Cord Wischhöfer zu den Hintergründen und zum Wandel der DIN-Gruppe. 

Herr Wischhöfer, seit 1988 gibt es DIN Software. Jetzt tritt das Unternehmen als DIN Solutions auf. Gefällt Ihnen der bisherige Name nicht mehr? 

Cord Wischhöfer: Das ist weniger eine Frage des persönlichen Geschmacks, sondern mehr eine Frage, wie wir uns künftig strategisch aufstellen. Die Bezeichnung DIN Software war mehr als drei Jahrzehnte gut und richtig. Doch die Anforderungen an die DIN-Gruppe ändern sich und darauf richten wir uns aus: DIN wandelt sich zum ganzheitlichen Dienstleister rund um die Entwicklung, den Vertrieb und die Anwendung von Normen. Deshalb bündeln wir auch innerhalb der Gruppe die Kompetenzen noch besser. So stehen die beiden Gesellschaften DIN Media und DIN Solutions für ihre eigenen Schwerpunkte, Kernaufgaben und Stärken – und das muss auch nach außen erkennbar werden. 

Herr Grau, welche neuen Anforderungen machen eine Neuausrichtung der DIN-Gruppe und von DIN Solutions erforderlich? 

Dominik Grau: Es ist offensichtlich, dass Wirtschaft und Gesellschaft immer digitaler werden. Durch diese Digitalisierung können viele Prozesse zudem automatisiert werden. Damit ist klar, dass sich auch die Normung und zugehörige Services verändern müssen. Gefordert sind verständlichere und kürzere Normen sowie nutzerfreundlichere teilautomatisierte Lösungen, um diese prozessintegriert anwenden zu können. Dafür wiederum braucht es Technologien wie SMART Standards, also digital bereitgestellte, maschinenlesbare Normen und Standards. Aber auch Künstliche Intelligenz, damit die zugrundeliegenden hochkomplexen Rechenanforderungen entsprechend schnell ausgeführt werden. KI ist hierbei ein Werkzeug, das uns als Nutzerinnen und Anwender konkret unterstützt – KI ersetzt uns nicht, sondern macht uns besser, das ist unsere Perspektive. Als DIN Solutions liefern wir das technologische Know-how und stellen sicher, dass sich dies mit den Bedürfnissen der Kundschaft in Einklang bringen lässt. Die modulare Normenmanagementlösung Nautos oder der zur Plattform ausgebaute Webshop sind gute Beispiele dafür. Für den Bereich haben wir einige hochversierte Expertinnen und Entwickler an Bord, wir rekrutieren aber noch weiter. 

Bedeutet die Umbenennung, dass bei DIN Solutions künftig Software weniger im Fokus stehen wird? 

Cord Wischhöfer: Nein, es geht vielmehr grundsätzlich darum, dass wir uns bei DIN Solutions voll und ganz auf technologische Entwicklungen konzentrieren. Dazu zählen insbesondere die maschinenlesbaren Normen – unser Ziel ist es, dass sich deren Inhalte ohne Systembrüche halbautomatisch oder automatisch etwa in die industrielle Entwicklung und Produktion übernehmen lassen und direkt in digitale Systeme und Software einfließen können. Wenn das gelingt, profitieren unsere Kund*innen von einem deutlichen Qualitäts- und Zeitvorteil und sparen Kosten. Technologische Innovationen können aber auch Plattformen, Datenbanken oder nach wie vor Software sein. Das heißt, der Name DIN Solutions steht übergeordnet für das, was uns wichtig ist: maßgeschneiderte Lösungen für Normenanwender*innen und Kooperationspartner der DIN-Gruppe zu entwickeln.  

Wie darf man sich das Zusammenspiel zwischen DIN, DIN Media und DIN Solutions konkret vorstellen? 

Dominik Grau: Im Fokus stehen immer die Unternehmen, die unsere Standards verwenden.  Und für unsere Kunden bieten wir einen optimalen Service – mit klarer Aufgabenteilung innerhalb der DIN Gruppe. Auch das lässt sich exemplarisch an den SMART Standards veranschaulichen: DIN wird XML-basierte Normeninhalte liefern, die für SMART Standards-Anwendungen nutzbar sind. Nachfolgend wertet DIN Solutions diese aus, in engem Kontakt mit den Nutzern, reichert die Ergebnisse an und stellt sie bereit. Und DIN Media bietet den Anwendern schließlich die zugehörigen Services, um die Daten und den Content auf dieser Basis zu nutzen.  

Cord Wischhöfer: Ich denke, das Beispiel von Dominik zeigt sehr gut, wie wir zusammenarbeiten und so den Anspruch von DIN, ganzheitlicher Dienstleister rund um Normen und Standards zu sein, mit Leben füllen. Wir wollen als Gruppe ein vertrauensvoller und verbindlicher Partner für die dauerhafte Digitalisierung der Wirtschaft sein. 

Bringt diese neue Ausrichtung auch Änderungen in der Organisation von DIN Solutions mit sich? 

Dominik Grau: Wir stellen uns so auf, dass wir zu mehr Wissen, Ideen und konkret nutzbaren Konzepten in der DIN-Gruppe beitragen und die Anforderungen von DIN und DIN Media effizient umsetzen. Deshalb gibt es bei DIN Solutions für jeden Schwerpunkt eine eigene Gruppe: eine für Technologie-Services und KI, sowie drei weitere Gruppen für die Entwicklung und den Betrieb von Software, Plattformen und Datenbanken. Daneben eine Stabsstelle zu SMART Standards und eine Position für den Bereich Qualitätsmanagement, darunter die ISO 9001 und ISO/IEC 27001. Außerdem arbeiten wir in der Gruppe konsequent an unserer Arbeitgeberattraktivität, um neue Talente zu gewinnen und erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter  zu halten. Uns ist dabei wichtig, dass wir den Erfahrungsschatz des vorhandenen Personals, das teils über 30 Jahre an Bord ist, klug mit dem Wissen neuer Kolleginnen und Kollegen vernetzen. Unser Motto: wenn im Hafen das Wasser steigt, steigen alle Schiffe. 

Wenn Sie abschließend DIN Solutions in einem Satz beschreiben müssten, wie würde dieser lauten? 

Cord Wischhöfer: Da fällt mir sofort unsere Vision ein: „Als DIN Solutions erschließen wir das volle Potential der Normung durch qualitativ hochwertige technische Lösungen.“ 

Erfahren Sie hier mehr zum Portfolio und den Arbeitsweisen von DIN Solutions

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