Presse

2024-10-17

Qualität smarter sichern – Dank digitaler Qualitätsinfrastruktur

Recap des QI Digital Forums 2024

Erfolgreicher Abschluss des QI-Digital Forums 2024 in Berlin: Etwa 300 Besucher*innen sowie zahlreiche Mitwirkende aus 5 Nationen und drei Kontinenten kamen am 09. und 10. Oktober 2024 unter dem Motto „AI Act, Data Spaces and Digital Product Passport - Setting the course for a green and digital transition“ zusammen. Vorträge, Diskussionsrunden, Demonstratoren, Poster und der reichbestückte Marktplatz zeigten, welch enormes Potenzial in den smarten Instrumenten und Verfahren steckt, die von der Initiative bisher bereits fertiggestellt wurden. Zahlreiche weitere Tools befinden sich in der Entwicklung. Hierzu sind in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch erhebliche Forschungs- und Entwicklungsleistungen notwendig. Diese digitalen Innovationen werden zu mehr Transparenz und Sicherheit und spürbar weniger Bürokratieaufwand für Wirtschaft und Verwaltung beitragen.  

Im Zentrum der Veranstaltung, die an der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin stattfand, standen zentrale Zukunftsthemen der deutschen und europäischen politischen Agenda: AI Act, Digitaler Produktpass (DPP) und europäische Datenräume. Diese Themen sind von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der Qualitätsinfrastruktur (QI) und ihrer Digitalisierung. Eine aktuelle Studie des Fraunhofer ISI unter Leitung von Prof. Dr. Knut Blind verdeutlicht die wirtschaftliche Relevanz: Ohne eine starke QI würde das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands um 7,8 % schrumpfen – das wären 320 Milliarden Euro in 2023. Die QI ist daher nicht nur ein Wirtschaftsfaktor, sondern ein großer Hebel für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig bieten die in der Initiative entwickelten digitalen Werkzeuge erhebliche Einsparungspotenziale für die Wirtschaft und Verbraucher*innen. Durch die digitale Transformation, standardisierte Prozesse und innovative Lösungen kann die Effizienz gesteigert und Vertrauen in der Wirtschaft gestärkt werden. 

Die Veranstaltung wurde von zentralen Institutionen der deutschen QI organisiert: BAM, DAkkS, DIN, DKE und PTB, die zusammen die Initiative QI-Digital bilden. In der prominent besetzten Diskussionsrunde am ersten Abend herrschte Einigkeit unter den versammelten Wissenschaftlern, Industrie- und Verbandsvertretern, dass die von der Initiative betriebenen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten weitergeführt werden müssen. Die komplexen digitalen Werkzeuge und Verfahren, die hier entwickelt werden, benötigen eine gesicherte langfristige Entwicklungsperspektive.  

Das Programm des QI-Digital Forums  

An zwei Tagen diskutierten hochkarätige Sprecher*innen wie Silke Obst (EU-Kommission, DG Grow), Markus Reigl (Siemens AG), Sandra Drechsler (VDMA), Kilian Groß (EU-Kommission, DG Connect), Reinhold Achatz (Präsident der IDSA / International Data Spaces Association), Javier Arias (Präsident des Metrologieverbands für Nord- und Südamerika SIM), Dr. Patrick Gilroy (TÜV), Prof. Dr. Thomas Knothe (Fraunhofer IPK), Dr. Peter Ulbig (Mess- und Eichwesen Niedersachsen / MEN)  Dr. Ulrich Harmes-Liedtke, Johanna Graf (germanwatch) und Dr. Anke Skopec (Berliner Institut für Innovationsforschung) die vordringlichen Themen rund um die Digitalisierung der QI.  

Auf den Punkt brachte die Diskussionen Markus Reigl (Siemens AG), der konstatierte: Die digitale QI ist schlicht alternativlos!  

Moderiert wurde die Veranstaltung ebenso charmant wie schlagfertig von Robert Skuppin (Radio Eins).  

Zahlreiche Ausstellende präsentierten in den Räumen der BAM ihre innovativen Lösungen für eine moderne QI. International beachtete Pilotprojekte wie die eAttestation, eine Kombination der Werkzeuge des Digitalen Kalibrierscheins (DCC) bzw. digitaler Konformitätsnachweise mit dem Digitalen Akkreditierungssymbol, oder die Vorarbeiten zu einer Dateninfrastruktur für Qualitätsrelevante Daten (Quality-X) zeigen wichtige Schritte hin zu einem starken digitalen Ökosystem für ein modernes “Made in Germany”. 

Weiterer Höhepunkt des Forums war die Eröffnung des neuen Showrooms der BAM für Verfahren und Prozesse rund um die Additive Fertigung (3D-Druck), die auf großen Anklang stieß. Laut „Quality Infrastructure for Sustainable Development Index“ (QI4SD) der UNIDO führt Deutschland gegenwärtig (noch) die Liste an, was Nachhaltigkeit und Zuverlässigkeit der nationalen QI betrifft. Allerdings entspricht die analoge Kompetenz nicht automatisch der digitalen, so die Einschätzung in den Gesprächsrunden. Die digitale Transformation der QI habe schließlich gerade erst begonnen. Andere Nationen seien jetzt mit Unterstützung ihrer Regierungen in ähnlichen Richtungen unterwegs. Wer jetzt international die gerade entstehenden Strukturen der digitalen QI entscheidend prägt, wird eine wesentliche Grundlage des zukünftigen globalen papierlosen Welthandels gestalten.  

Vorträge, Demonstratoren, Poster, Showroom und Marktplatz zeigten eindrucksvoll, dass eine digitalisierte QI die Grundlage für eine effiziente Qualitätssicherung und vertrauensvolle -nachweise ist, die in Zukunft für die Industrie 4.0 sowie für den DPP zur Nachhaltigkeitsbewertung von Produkten und Dienstleistungen entlang der gesamten Lieferkette unverzichtbar sind.  

In seinem Schlusswort dankte Prof. Ulrich Panne, Präsident der BAM, den Teilnehmer*innen und Sprecher*innen für ihre engagierte Beteiligung. Prof. Frank Härtig, Vizepräsident der PTB, lud für 2025 zum nächsten QI-Digital Forum an die PTB in Berlin ein (08.-09.10.2025).  

Mitschnitte und mehr Informationen finden Sie auf dem YouTube-Kanal des QI-Digital

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