Vorschriften im Umwelt-, Sozial- und Governance-Bereich (ESG) sind weltweit uneinheitlich und variieren je nach Land, Unternehmensgröße und Branche stark. Für Unternehmen bringt das Herausforderungen mit sich, die zu Unstimmigkeiten in der Berichterstattung führen und die Vergleichbarkeit zwischen Sektoren behindern können.  

Die International Organization for Standardizatioon (ISO) hat auf der Weltklimakonferenz COP29 nun einen internationalen Leitfaden zur Bewältigung von ESG-Herausforderungen vorgestellt. Das Dokument erleichtert die Integration von ESG-Kriterien in die Organisationskultur und ermöglicht ein effektives System für Leistungsbewertungen und Berichterstattungen – von kleinen Unternehmen bis hin zu multinationalen Konzernen, einschließlich ESG-Berater*innen, Akademiker*innen, Forschungseinrichtungen und NGOs. 

Die Prinzipien sollen effektive und transparente Nachhaltigkeitspraktiken durch eine standardisierte Struktur unterstützen, die Organisationen mit allen Informationen versorgt, die sie benötigen, um ihre ESG-Ambitionen zu erreichen – unabhängig davon, wo sie sich auf ihrem Weg befinden. Durch die Berücksichtigung von Umweltauswirkungen (z. B. CO2-Fußabdruck und Abfallmanagement), sozialen Aspekten (z. B. Vielfalt und Menschenrechte) und Governance-Praktiken (z. B. Transparenz und Einhaltung von Vorschriften) können Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Dies fördert eine ausgewogene, nachhaltige Wachstumsstrategie und den Fortschritt in Richtung einer nachhaltigeren Welt. 

Die ISO ESG-Implementierungsgrundsätze sollen dazu beitragen: 

• das Management der ESG-Leistung zu unterstützen 

• die Messung und Berichterstattung im Rahmen bestehender Offenlegungsrahmen zu fördern, um Konsistenz, Vergleichbarkeit und Zuverlässigkeit der ESG-Berichterstattung und -Praktiken weltweit zu ermöglichen 

• die Interoperabilität durch Angleichung an bestehende Berichterstattungsstandards zu erleichtern, um einen harmonisierten Ansatz für die grenzüberschreitende Einhaltung von ESG-Vorschriften zu schaffen 

• die globale Einheitlichkeit zu fördern, um eine klare Kommunikation der Nachhaltigkeitsbemühungen weltweit zu ermöglichen 

Der Leitfaden ist auf umfassendere Nachhaltigkeitsziele abgestimmt, einschließlich der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung und der ISO-Verpflichtung zum Klimaschutz. Die Grundsätze wurden in Zusammenarbeit mit nationalen Normungsgremien wie der British Standards Institution (BSI), dem Standards Council of Canada (SCC) und dem brasilianischen Verband für technische Normen (ABNT) entwickelt und enthalten Beiträge von mehr als 1.900 Branchenexpertinnen und -experten aus 128 Ländern.  

DIN begrüßt Leitfaden 

Das Deutsche Institut für Normung e. V. unterstützt die Entwicklung dieses internationalen Leitfadens. Als Mitglied der ISO und Vertreter der deutschen Interessen im Bereich der internationalen Normung sieht DIN in den neuen ESG-Leitlinien ein wichtiges Instrument zur Bewältigung globaler Herausforderungen im Bereich Umwelt, Soziales und Governance. 

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