Presse

2013-11-08

DIN-Preise in Berlin verliehen

Insgesamt sieben Preise hat das DIN im Rahmen der jährlichen Festveranstaltung „Weltfaktor Normung“ am 7. November 2013 in Museum für Kommunikation Berlin verliehen. Gastredner des Abends war Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, einer der Initiatoren des Zukunftsprojekts „Industrie 4.0“.

© DIN

Im Rahmen der jährlichen Festveranstaltung „Weltfaktor Normung“ am 7. November 2013 in Museum für Kommunikation Berlin wurden insgesamt sieben Preise vergeben. DIN-Preise in der Kategorie „Best Practice" wurden an SiSSWA GmbH, Wuppertal, an Saint-Gobain Oberland AG, Bad Wurzach, und an IBEDA Sicherheitsgeräte und Gastechnik GmbH & Co. KG Neustadt/Wied, verliehen. Die Preise sind jeweils mit 5.000 Euro dotiert.

Simone Spielmann und Pascal Schmehl von Saint Gobain haben in ihrem Beitrag über die Einführung eines Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001 berichtet und beschrieben, welche neuen Ansätze im Unternehmen aufgegriffen und wie diese in der Vorbereitung der erfolgreich durchgeführten Zertifizierung umgesetzt wurden.

Helmut Ständer, Gründer und Geschäftsführer der SiSSWA GmbH, ein europaweit tätiges Sachverständigeninstitut für Schwimmbäder, Sport- und Wellnessanlagen und selbst langjährig in der Normung aktiv, hat dargestellt, wie SiSSWA anhand der Umsetzung der normativen Anforderungen in einen strukturierten und leicht verständlichen Fragenkatalog für die einwandfreie Anwendung der Normen sorgt und damit für das Erreichen des Sicherheitsniveaus, das die Experten mit der Normung anstrebten.

Gerd Weissenfels, Geschäftsführender Gesellschafter von IBEDA, hat in seinem Beitrag den Nutzen und die Kosteneinsparung durch die Einführung eines Umweltmanagementsystems nach DIN EN ISO 14001 dargelegt sowie den damit verbundenen Aufwand berechnet. IBEDA hat die umweltrelevanten Anforderungen in das bestehende Qualitätsmanagement integriert, was zu vielen Synergien und einem wesentlich geringeren Zeit- und Kostenaufwand geführt hat.

In der Kategorie „Junge Wissenschaft“ wurden drei Beiträge prämiert. Diese Preise sind jeweils mit 1.000 Euro dotiert. Anne-Marie Großmann (Technische Universität Berlin) hat in ihrer Masterarbeit verschiedene Effekte von Werknormen auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens in einer empirischen Analyse bei der Daimler AG untersucht.

René Raden (Fachhochschule Lübeck) hat in seiner Bachelorarbeit ein Zonenkodierungsmodell zur eindeutigen Identifizierung aller Bestandteile von Offshore-Windenergieanlagen entwickelt, das jetzt als Norm-Vorlage bei der International Organization for Standardization (ISO) weiter bearbeitet wird.

In der Diplomarbeit von Josef Schlittenlacher (Technische Universität München) geht es um eine vergleichende messtechnische Untersuchung im Bereich der Akustik. Verglichen und bewertet wurden zwei in Normen festgelegte Algorithmen zur Berechnung der Lautheit. Um klare Werte für das sogenannte rosa Rauschen zu ermitteln, wurden umfangreiche psychoakustische Versuche durchgeführt.

Einen „Sonderpreis Wissenschaft“ erhielt Dr. Kerstin Goluchowicz (Technische Universität Berlin) für ihre Arbeit „Standardisation Foresight – an Indicator-based, Text Mining and Delphi Method“, in der sie einen systematischen Ansatz für die Identifizierung zukünftiger Themengebiete für die Normung und Standardisierung entwickelt hat. Hierbei hat sie die unterschiedlichen Methoden und deren Stärken und Schwächen in vier Essays analysiert, verglichen und bewertet.

In seiner Festrede bot Prof. Dr. Wahlster spannende Einblicke in die Entwicklung der industriellen Fertigung, die teils bereits Wirklichkeit, teils noch Vision unter dem Begriff „Industrie 4.0“ subsumiert wird. Mit der zunehmenden Verschmelzung von Software und Maschinen zu cyber-physischen Produktionssystemen hält das Internet der Dinge Einzug in die Fabriken, die wiederum zu SmartFactories werden. Zur Rolle von Normung und Standardisierung sagte Prof. Wahlster: „Normung und Standardisierung sind bei Industrie 4.0 die Voraussetzung für den Transfer von Forschungsergebnissen in marktfähige Produkte und den schnellen Marktzugang. Deutschland ist in der Pole-Position für die Normung von Smart Factories und muss nun diese in einen Start-Ziel-Sieg umsetzen.“