Mit dem Ziel, die Europäische Normung zu stärken hat die Europäische Kommission vor gut einem Jahr das hochrangige Forum für Europäische Normung („High-Level Forum on European Standardization“) eingerichtet. Eines der dort fokussierten Themen ist Dateninteroperabilität. Die zuständige Arbeitsgruppe hat nun einen Ergebnisbericht zur Rolle von Normen zur Unterstützung der europäischen Datenstrategie vorgelegt.

Hintergrund des Berichts ist der Einsatz der Europäischen Kommission für ein dynamisches Datenökosystem, das die Grundrechte der Bürger und die technologische Souveränität der EU schützt. Ein nahtloser, effizienter und vertrauenswürdiger Datenaustausch, unterstützt durch die FAIR-Prinzipien (Auffindbarkeit, Zugänglichkeit, Interoperabilität und Wiederverwendbarkeit), ist dabei entscheidend. Diese Prinzipien sind grundlegend für datengesteuerte Geschäftsmodelle, digitale öffentliche Infrastrukturen und das Potenzial von Forschungsdaten in Bereichen wie Medizin, Klimaforschung und künstlicher Intelligenz.

Datenräume spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung und Erleichterung der gemeinsamen Nutzung von Daten. Interoperabilität, sowohl innerhalb als auch zwischen Datenräumen, reduziert Reibungsverluste und fördert die Übernahme in großem Maßstab.

Normen tragen dazu bei, ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln und Schnittstellen zu definieren. Sie schaffen Interoperabilität, Klarheit, Vertrauen und Rechtssicherheit und unterstützen so die Umsetzung der europäischen Datenstrategie.

Basierend auf einer umfassenden Analyse der aktuellen Normungslandschaft und des Interoperabilitätsbedarfs, enthält der nun vorgelegte Bericht Empfehlungen an den Europäischen Rat für Dateninnovation, die Europäische Kommission, europäische Normungsorganisationen sowie andere Parteien. Die Empfehlungen umfassen Standardisierungsbedarfe, Interoperabilität von Daten und Datenräumen sowie unterstützende Maßnahmen. Das Hauptaugenmerk der Empfehlungen liegt auf folgenden Punkten:

• Einleitung eines Normungsauftrags zur Unterstützung des "EU-Rahmens für vertrauenswürdige Daten",
• Initiierung mehrerer Normen und Normungsvorhaben zu den Schwerpunktbereichen der Dateninteroperabilität,
• Begrenzung der Divergenz einzelner Datenräume und Erhöhung der Akzeptanz gemeinsamer europäischer Datenräume durch die Entwicklung eines europäischen Rahmens für die Bewertung des Reifegrads,
• Einleitung unterstützender Maßnahmen, um die Wirksamkeit der empfohlenen Normungsbemühungen zu maximieren.

DIN als eine der nationalen Normungsorganisationen treibt die Interoperabilität und Datenstandards voran, um ein dynamisches und vertrauenswürdiges Datenökosystem in Europa zu fördern.

Den englischsprachigen Bericht finden Sie auf der Seite der Europäischen Kommission.