Presse
Blick in die Smart City
DIN zeigt auf der Hannover Messe Lösungen und Standards für die Stadt der Zukunft
Wenn Ampeln, Autos und Parksysteme miteinander kommunizieren, braucht es Standards, die das Miteinander regeln. Auf der diesjährigen Hannover Messe zeigt die DIN-Gruppe vom 24. bis 28. April aktuelle Themen und Normungsprojekte aus den Bereichen Smart City und Smart Mobility. Unter dem Motto „Enabling smart solutions“ hat DIN seinen Messestand in Form einer Straßenszene gestaltet, die zukunftsorientierte Lösungen nachvollziehbar veranschaulicht. Messebesucher können in Halle 2, C51, einen Blick in eine spannende Zukunft werfen und sich zudem über das Angebot rund um Normen und Standards der DIN Media und von DIN Solutions informieren. Darüber hinaus lädt DIN am DINstag, 25. April 2017, alle Interessierten zu einem Vortragsprogramm mit Podiumsdiskussion und Verleihung des DIN-Innovationspreises 2017 ins Forum tech transfer in Halle 2 ein.
Wenn die Ampel mit dem Auto spricht
Am DIN-Messestand mit Ampel, BMW i3, Ladesäule und Bildschirm zur Datenvisualisierung erhalten Besucher einen Eindruck, wie vielfältig die Herausforderungen sind, das urbane Umfeld von Morgen zu gestalten. Im Vordergrund steht der Nutzen für Kommunen, Verkehrsteilnehmer, Städteplaner und Bewohner. So kann eine intelligente Ampel Verkehrsinformationen in Echtzeit an Informationssysteme liefern. Auf diese Weise lassen sich Fahrzeiten verbessern, Staus und Feinstaubbelastung reduzieren und Parkservices optimieren. In der Smart City spielen noch viele weitere Komponenten und Systeme zusammen, Normen sind dabei die Basis für innovative Lösungen – beispielsweise für UrbanPulse von „the urban institute“, das auf dem DIN-Stand vorgestellt wird. Die IT-Lösung führt die in der Stadt gesammelten Daten zusammen und stellt sie auf einer Oberfläche übersichtlich in Echtzeit dar. Dabei geht es unter anderem um Daten von Emissionsmessungen, Parksystemen, intelligenten Lichtmasten und Gebäudemanagementsystemen. Oft betrachten Städte diese Informationen nur isoliert – wie in einzelnen Silos – und schöpfen dadurch für ihre Kommune lediglich einen Teil des Potenzials aus, das in den Daten schlummert.
UrbanPulse nutzt eine offene Schnittstellenarchitektur, so dass sich Datenquellen unterschiedlicher Anbieter visualisieren, weiterverarbeiten und analysieren lassen. Städte können ihre Rohdaten so zu Echtzeitinformationen mit Mehrwert für ihre Bürger aufbereiten, und etwa Energiekonsum, Feinstaubbelastung, Beleuchtung, Verkehrsaufkommen und verfügbare Parkplätze übersichtlich visualisieren. Wichtiger Baustein für solche Lösungen ist die DIN SPEC 91357, der weltweit erste Standard zum Referenzarchitekturmodell einer offenen urbanen Plattform für Kommunen, der derzeit von einem Konsortium erarbeitet und Ende Mai fertiggestellt sein wird. Die DIN SPEC fördert das gegenseitige Verständnis der Marktteilnehmer durch einen einheitlichen Begriffskatalog und unterstützt die Interoperabilität von Systemen. Der Standard definiert Begriffe der IT-Architektur, offene Schnittstellen für den Datenaustausch, Lizenzmodelle für offene Daten, erläutert diverse zukunftsorientierte use cases und beinhaltet einen Verweiskatalog auf bereits bestehende Normen und Standards im Umfeld der Smart City. DIN trägt so zu Planungssicherheit für Städte und Kommunen bei und bietet die Voraussetzungen eines Leitmarktes für Smart-City-Lösungen.
Hochwertige Bauteile, smarte Kleidung
Wie Messebesucher am DIN-Stand erfahren, spielen Normen auch bei der Herstellung von Produkten für Smart Mobility und Smart City eine Rolle. DIN hat vor kurzem eine DIN SPEC veröffentlicht, die einen Meilenstein in der Qualitätsprüfung von Bauteilen/Komponenten aus faserverstärkten Kunststoffen (FVK) bedeutet: Die DIN SPEC 25713 „Beurteilung der Bauteilqualität nach der trennenden Bearbeitung von faserverstärkten Kunststoffen“ beschreibt ein innovatives Verfahren, wie sich diese Bauteile nach der Endbearbeitung zuverlässig prüfen lassen, ohne sie zu zerstören. In der Automobilherstellung, in der Flugzeugfertigung und im Maschinenbau sind glas- oder kohlenstofffaserverstärkte und carbonfaserverstärkte Kunststoffe (GFK und CFK) wichtige Materialien, sie werden zu unterschiedlichen Bauteilen geformt aus denen unterschiedliche Bauteile hergestellt werden. Beispielsweise zur CFK-Autotür eines BMW i3, der am Messestand Teil der Präsentation ist. Der neue Standard wurde von Experten der TU Wien und der Industrie auf Basis eigener Forschungsergebnisse in nur sechs Monaten erarbeitet.
Ein Hingucker werden künftig womöglich auch sogenannte „smarte Textilien“ sein. Die Warnweste der Zukunft ist nicht nur von weitem zu sehen, sondern kann auch nach dem Arbeitstag bequem über eine induktive Batterieladefläche im Kleiderbügel geladen werden. Damit solche Textilien auch digital vernetzt werden können, sind Normen und Standards als gemeinsame Sprache die Basis – ein wichtiges Arbeitsfeld von DIN. Zudem erfahren Besucher am DIN-Stand, welche Handlungsfelder in der Deutschen Normungs-Roadmap Elektromobilität 2020 festgelegt sind – zum Beispiel zum kabelgebundenen Laden mit höheren Ladeleistungen oder kabellosen Laden von Elektrofahrzeugen. Henning Kagermann, Vorsitzender der Nationalen Plattform Elektromobilität und Schirmherr der MobiliTec, wird die Roadmap am 24. April im Rahmen der Eröffnung der MobiliTec auf der Hannover Messe in Halle 27, Stand E79 an Verkehrsstaatssekretär Rainer Bomba und Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig überreichen.