Presse

2013-11-03

Bewertung von Lebenszykluskosten

Das DIN Deutsches Institut für Normung e. V. hat die DIN-Spezifikation 77234 (DIN SPEC 77234) „Leitlinien für die Bewertung von Lebenszykluskosten in Produkt-Dienstleistungssystemen“ veröffentlicht.

Die Spezifikation entstand in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Informatik Technologie-Center e. V., der Universität Hamburg und Industrievertretern beim DIN. Daran beteiligt war auch die INTERACTIVE Software GmbH, die MAN Truck & Bus Deutschland GmbH sowie die WEGOS AG. Die Spezifikation stellt Leitlinien für das Lebenszyklusmanagement von Produkt-Dienstleistungssystemen bereit und unterstützt branchenübergreifend bei der Entscheidungsfindung. Die Spezifikation steht ab sofort unter www.beuth.de zur Verfügung.

Die Spezifikation dient als Basis für ein standardisiertes Vorgehen zur Entwicklung und zum Management von Produkt-Dienstleistungssystemen. Aufgrund der praxisbezogenen Ausrichtung werden neben der Beschreibung von Methoden und Modellen Leitlinien sowie ein empfohlenes Vorgehen zu deren praktischer Anwendung gegeben. Die einzelnen Phasen werden durch Checklisten und Entscheidungshilfen ergänzt. Durch den generischen Aufbau lässt sich die DIN SPEC 77234 für individuelle Vorhaben anwenden.

Die Spezifikation beschreibt zunächst etablierte sowie neue Szenarien der Leistungserbringung zwischen Produzent und Konsument sowie deren vertraglichen Ausgestaltung. Das Spektrum der Szenarien reicht von einem reinen Produkt(ab)verkauf bis hin zu integrierten Produkt-Dienstleistungssystemen, bei denen der Konsument für ein definiertes Ergebnis – bei Fahrzeugen bspw. Preis pro Kilometer – bezahlt.

Von Bedeutung für das Management von Produkt-Dienstleistungssystemen ist ein Grundverständnis über dessen Lebenszyklus. Oftmals fokussieren traditionelle Lebenszyklusmodelle die Phasen Entwicklung, Produktion und Vertrieb, die ‚After-Sales-Phase‘ bleibt unterrepräsentiert. Die Spezifikation beschreibt daher einen erweiterten Produktlebenszyklus, fasst diesen in Phasen zusammen und definiert Kosten- und Ertragspositionen. Zur Bewertung und Verbesserung des Managements von Produkt-Dienstleistungssystemen können Reifegradmodelle herangezogen werden. Diese Methode kann bei der Dokumentation des Ist- sowie des Zielzustands eingesetzt werden.

Die Spezifikation ging aus dem Projekt „Standards für die Bewertung von Lebenszykluskosten in Produkt-Dienstleistungssystemen“ im Rahmen der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten Initiative „Innovation mit Normen und Standards" (INS) hervor.

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