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Abschlusssitzung der KI-Koordinierungsgruppe: Ein Rückblick auf 5 Jahre Normungsroadmap KI
Die von DIN gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gegründete Koordinierungsgruppe für KI-Normung und -Konformität beendet ihre Tätigkeit mit ihrer letzten Sitzung am 30. November 2024. Diese interdisziplinäre Gruppe, besetzt mit führenden Köpfen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, hat die Normungslandschaft für Künstliche Intelligenz (KI) in Deutschland maßgeblich geprägt. Anlässlich des Abschlusses wollen wir diese erfolgreiche Zusammenarbeit und ihre bemerkenswerten Ergebnisse noch einmal ins Rampenlicht stellen.
Ein Ort der Koordination und Partizipation
Die Koordinierungsgruppe verstand sich als zentraler Ort der Abstimmung, des Gedankenaustauschs und der Partizipation für standardisierungsrelevante Aspekte von KI in Deutschland. Mit dieser breit aufgestellten Plattform gelang es, mehr als 570 Fachleute einzubinden und ein umfassendes Netzwerk mit Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen zu knüpfen.
Erfolge in der Normungsarbeit
Im Rahmen der Normungsroadmap für KI wurden zahlreiche Arbeitsgruppen und Gremien ins Leben gerufen, um spezifische Themenfelder und Technologien zu adressieren. Zu den neu gegründeten Gremien zählen beispielsweise:
NA 176-02-05 AA KI in der Medizin und Gesundheitswesen
NA 095 BR-03 SO Koordinierung Cybersicherheit und KI
NA 105-00-06-01 GAK Gemeinschaftsarbeitskreis Natural Language Processing
NA 062-11-05 AA KI in der zerstörungsfreien Prüfung
Darüber hinaus wurden diverse DIN SPECs entwickelt, die wichtige Themen der KI aufgreifen und Anforderungen definieren, wie z. B.
DIN/TS 92004 zu “Künstliche Intelligenz - Qualitätsanforderungen und -prozesse - Risikoidentifikation und -analyse für KI-Systeme im gesamten Lebenszyklus"
DIN SPEC 92001-3 zu “Künstliche Intelligenz - Life Cycle Prozesse und Qualitätsanforderungen - Teil 3: Erklärbarkeit”
Neue Fachleute für die Normung
Ein weiteres zentrales Ziel war die Gewinnung neuer KI-Expertise. Die Normung braucht für die Erarbeitung von Normen und Standards fachkundige KI-Expertinnen und -experten, die ihr Wissen aktiv in der Normung einbringen. Nur so können markt- und bedarfsgerechte Normen und Standards für KI erarbeitet werden. Dabei konnten bislang 316 KI-Fachleute für die Normung gewonnen werden, darunter 72 für die Mitarbeit in Normungsgremien und 244 für die Beteiligung in Arbeitsgruppen. Von den 316 Fachleuten kommen allein 152 aus der Wirtschaft und bringen damit viel Praxiswissen mit. 97 Personen sind aus Forschung und Hochschulen, so dass auch die Forschungswelt vertreten ist.
Der breite Erfahrungshintergrund stellt sicher, dass vielfältige Perspektiven in die Normungsarbeit einfließen und die Ergebnisse praxisrelevant und zukunftsweisend sind.
Hintergrund und Zukunft
Die Normungsroadmap KI wurde als Teil der KI-Strategie der Bundesregierung und im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz entwickelt. Sie entstand im offenen und breiten Beteiligungsprozess und wurde von einer hochrangigen Koordinierungsgruppe für KI-Normung und -Konformität begleitet.
Die erarbeiteten Normen und Standards bilden eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung und Anwendung von KI-Technologien in Deutschland.