Presse

2015-01-26

„BIM einfach machen“ mit der DIN SPEC 91400

DIN SPEC 91400: Einheitliches Klassifikations- und Beschreibungssystem für BIM-Objekte

Die „Digitalisierung der Prozesse“ im Bauwesen wird zunehmend durch das Building Information Modeling (BIM) geprägt. Dabei spielt der Modell- und Datenaustausch zwischen Planern, Bauausführenden und Betreibern eine große Rolle. Inhalt der Spezifikation DIN SPEC 91400 „Building Information Modeling – Klassifikation nach STLB-Bau“ ist die Verknüpfung eines bauteilorientierten Klassifikations- und Beschreibungssystems für BIM auf Grundlage des bausemantischen Ordnungs­systems des STLB-Bau (Standardleistungsbuch für das Bauwesen) mit einem modellbasierten IFC-Datenaustausch.

Damit schlägt die neue DIN SPEC eine Brücke zwischen der Beschreibung von Bauteilen im BIM und der Beschreibung von Leistungen nach STLB-Bau. “Auf diese Weise lassen sich aus dem Modell eines Gebäudes Leistungsbeschreibungen generieren“, erläuterte Dr. Klaus Schiller, Geschäftsführer der f:data GmbH, Weimar, einer der Initiatoren der DIN SPEC 91400. Diese wurde gemeinsam mit dem Zentralverband des deutschen Baugewerbes e. V, dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V., buildingSMART e. V. und dem Branchenverband CAFM RING unter der Projektführung von DIN erarbeitet.

Auf Grundlage der DIN SPEC 91400 können Software-Hersteller jetzt PlugIns für ihre Konstruktionsprogramme entwickeln, die den Nutzern den standardisierten Katalog der Bauteileigenschaften zugänglich machen. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt das PlugIn „DBD-BIM“, das f:data für das weit verbreitete Pro­gramm „Revit“ von Autodesk entwickelt hat und auf eine webbasierte Datenbank mit rund 700 Bauteilklassen und circa 2.000 Bauteiltypen zurückgreift. Das PlugIn unterstützt den offenen und neutralen IFC-Datenaustausch („Industry Foundation Classes“) nach ISO 16739 und DIN SPEC 91400. Ein Planer kann damit zum Beispiel die Eigenschaften einer Außenwand wie Dicke, Material oder Festigkeits­klasse aus einem Dropdown-Menü auswählen und so die Objekte seines neuen Gebäudes eindeutig beschreiben. Aus diesen Angaben lassen sich dann Leistungs­verzeichnisse generieren oder die Baukosten abschätzen. Die Bauteileigenschaften werden dabei von allen am Datenaustausch Beteiligten trotz unterschiedlicher Applikationen im gleichen baufachlichen Sinne verstanden.

DIN SPEC: schneller reif für den Markt

DIN SPEC ist ein Prozess aus dem Hause DIN, mit dem Ziel, einen neuen Standard in kurzer Zeit – häufig innerhalb weniger Monate - zu erstellen und zu veröffent­lichen: So lassen sich innovative Technologien, Produkte oder Dienstleistungen schneller standardisieren und auf den Markt bringen. Um das zu erreichen, organisiert DIN den gesamten Prozess – alle Beteiligten können sich auf die Inhalte konzentrieren. Durch den DIN SPEC-Prozess wird die Marktfähigkeit der Innovation ermöglicht. Die Anforderungen von Herstellern und Kunden fließen in den gemeinsamen Standard ein. Die Anwendung der Innovation wird somit gefördert.