DIN in Europa
Europäische Normen
Europäische Normen werden von den europäischen Normungsorganisationen CEN, CENELEC (Elektrotechnik) und ETSI (Telekommunikation) erarbeitet. DIN vertritt die deutschen Interessen auf europäischer und internationaler Ebene durch die Entsendung von deutschen Experten in die europäischen Gremien. Unter Berücksichtigung des so genannten nationalen Delegationsprinzips bringen deutsche Experten die nationale Position in Europäische Normen ein.
Abstimmungen über Europäische Normen erfolgen mit Stimmgewichtung. Diese richtet sich in Anlehnung an den Vertrag von Nizza im Wesentlichen nach der Bevölkerungszahl des jeweiligen Landes. DIN gehört zu den fünf CEN-Mitgliedern mit dem höchsten Stimmgewicht.
Die CEN-Mitglieder – so auch DIN – müssen Europäische Normen unverändert in ihr nationales Normenwerk übernehmen und entgegenstehende nationale Normen zurückziehen. Dies hat zur Folge, dass alle CEN-Mitgliedsländer nach den gleichen Europäischen Normen arbeiten. Dies ist ein wesentlicher Baustein des Europäischen Binnenmarktes.
Die Anwendung Europäischer Normen ist freiwillig.
Aufgrund der zunehmenden Globalisierung erarbeiten die Experten viele Normen auf internationaler Ebene. Internationale Normen können europäisch übernommen oder durch parallele Abstimmverfahren gleichzeitig als Internationale Norm und als Europäische Norm eingeführt werden. Grundlage hierfür ist die sogenannte Wiener Vereinbarung, die das Europäische Komitee für Normung (CEN) und die Internationale Organisation für Normung (ISO) geschlossen haben.