Verleihung des DIN-Ehrenringes an Dr.-Ing. Torsten Bahke
Im Rahmen der Festveranstaltung „Weltfaktor Normung" am 5. November 2015 erhielt Dr.-Ing. Torsten Bahke den DIN-Ehrenring
Dr.-Ing. Torsten Bahke studierte nach der Reifeprüfung allgemeinen Maschinenbau an der Universität Karlsruhe (TH) und promovierte 1978 am Institut für Fördertechnik der Technischen Universität Hannover. Seine Karriere in der Industrie begann als Entwicklungsingenieur bei Krupp Industrietechnik GmbH in Rheinhausen, führte ihn über eine mehrjährige Tätigkeit als stellvertretender Geschäftsführer bei Krupp South Africa (Pty.) Ltd. in Johannesburg sowie über weitere Führungspositionen in Deutschland zur Krupp Fördertechnik GmbH in Essen. Von 1994 bis 1997 war er dort Mitglied der Geschäftsleitung für den Bereich Technik.
Im September 1997 wechselte Dr. Bahke zu DIN als Mitglied der Geschäftsleitung, 1999 wurde er Direktor. In den 16 Jahren als Direktor, später als Vorsitzender des Vorstandes, hat Dr. Bahke DIN grundsätzlich neu ausgerichtet. Aus dem Institut ist ein Unternehmen gewor-den, bei dem der Dienstleistungscharakter der Normung eindeutig im Vordergrund steht. Mit diesem Ansatz verbunden waren nicht nur die Neuaufstellung der DIN-Gruppe, die ständige Verbesserung der Prozesse und Abläufe und die entsprechende Qualifizierung des Personals, sondern auch erhebliche Investitionen in die Infrastruktur und IT-Ausstattung, um bestmögliche Arbeitsbedingungen für die eigenen und die externen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen.
Eine der ersten Aufgaben von Dr. Bahke war es, das Forschungsprojekt zur Ermittlung des gesamtwirtschaftlichen Nutzens der Normung zu leiten. Die Ergebnisse wurden Anfang 2000 veröffentlicht und haben als erste wissenschaftliche Studie dieser Art weltweit auf große Resonanz gestoßen.
Durch viele Vorträge und Gespräche auf Vorstandsebene, durch Diskussionen mit Ver-bandsoberen und führenden Politikern, durch die Einrichtung neuer Dialogkreise, durch die Einführung der DIN-Preise sowie durch die Veranstaltung von hochkarätig besetzten Konferenzen hat er den von ihm geprägten Begriff „Chefsache Normung“ nachhaltig mit Leben erfüllt. Das lässt sich auch an der gestiegenen Zahl der Mitglieder ablesen.
Ende 2004 konnte die mit allen interessierten Kreisen abgestimmte Deutsche Normungsstrategie mit fünf konkreten Zielen vorgestellt werden. Die dort identifizierten Maßnahmen für das eigene Haus sind in den folgenden Jahren konsequent umgesetzt worden.
Durch organisatorische und personelle Maßnahmen hat Dr. Bahke dafür gesorgt, dass DIN nicht nur als starker Projektpartner mitwirkt – beispielsweise bei dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Programm „Innovation mit Normen und Standards“ -, sondern auch als Initiator agieren kann, wenn bei innovativen Technologien Regelungsbedarf erkannt wird. Diesen proaktiven Ansatz hat Dr. Bahke 2013 in die Vereinssatzung aufnehmen lassen.
Auf europäischer Ebene hat DIN mit hohem Zeitaufwand und mit eigener Repräsentanz in Brüssel die Europäische Kommission und das Europäische Parlament schließlich davon überzeugen können, den ursprünglich verfolgten Ansatz fallenzulassen, der die Grundsätze der freiwilligen Normung in Frage stellte und den Weiterbestand von DIN gefährdete.
Schließlich sind die internationalen Aktivitäten von Dr. Bahke zu erwähnen, denen er immer hohe Priorität eingeräumt hat. Bezeichnend für seine Einstellung ist, dass er nicht nur vier Jahre als Vizepräsident der International Organization of Standardization gewirkt hat, sondern auch drei Jahre Mitglied des Verwaltungsrates des US-amerikanischen Regelsetzers ASTM International war. Neben der Pflege der exzellenten Beziehungen zu den Normungsorganisationen in Europa hat Dr. Bahke vor allem die Kontakte zu den Partnerorganisationen in China, Russland und den USA durch seinen persönlichen Einsatz vertieft.