Normung ist als gemeinschaftlich durchgeführte Vereinheitlichung ohne die engagierte Mitwirkung der Experten nicht möglich.

In dankbarer Würdigung seiner Verdienste um die Normung im Bereich des Tabaks und der Tabakerzeugnisse wurde Herr Prof. Dr. Wolf-Dieter Heller anlässlich der 90-Jahr-Feier des DIN-Normenausschusses Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte (NAL) am 6. Februar 2020 mit der Beuth-Denkmünze ausgezeichnet.

Seit seinem Einstieg in die Normung im Jahr 1996 hat Herr Professor Dr. Heller in der Normung im Fachbereich 4 „Tabak“ und zuletzt seit 2018 als Chairman des ISO/TC 126 „Tobacco and tobacco products“ aktiv mitgewirkt und dort das neue Thema „Tabakerhitzer“ platziert. Seine Expertise verschaffte ihm Respekt und Anerkennung im In- und Ausland.                                             

Darüber hinaus hat er in vielen weiteren nationalen Gremien zu verschiedensten Themen, wie der Ermittlung des Normungsbedarfes aus der Richtlinie 2014/40/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 3. April 2014 zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Herstellung, die Aufmachung und den Verkauf von Tabakerzeugnissen und verwandten Erzeugnissen mitgearbeitet. In diesem Zusammenhang nahm er auch an den entsprechenden CEN- und ISO-Sitzungen teil und ist jahrelang als deutscher Delegierter zu den Sitzungen von CEN/TC 437 „Electronic cigarettes and eliquids“ und seiner Unterkomitees und von ISO/TC 126 gefahren, um dort die deutsche Meinung zu vertreten. Mit der Verabschiedung der Richtlinie 2014/40/EU intensivierte sich die Normungsarbeit. Bereits aus der Vorgängerrichtlinie ergab sich für die autorisierten Labors die Notwendigkeit der Teilnahme an einem jährlichen Ringversuch. Gemeinsam mit Prof. Heller wurde geplant, durch DIN einen solchen europäischen Ringversuch zu organisieren. Dieser europäische Ringversuch wird seit 2005 jährlich erfolgreich durchgeführt.

Nach dem Studium der Mathematik mit Schwerpunkt Statistik an der Universität Karlsruhe schloss Prof. Heller Anfang der 80er Jahre mit der Promotion ab. Im Anschluss war er in Forschung und Lehre tätig und hier speziell in der Durchführung statistischer Projekte im Drittmittelbereich.

1990 startete er mit fester Anstellung beim Verband der Cigarettenindustrie (VdC), wo er mit der Gründung des DZV Deutscher Zigarettenverband e. V. zum Geschäftsführer des Instituts für Tabakforschung berufen wurde.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Professor Heller auf seinem beruflichen Lebensweg wesentlich dazu beigetragen hat, dass die Interessen der deutschen Wirtschaft und von DIN in der Normung berücksichtigt wurden Er hat während all seiner Tätigkeiten sich zur Normung bekannt, sich ihr verpflichtet gefühlt und sie als wesentliches Instrument für den Erfolg für Wirtschaft und Gesellschaft hervorgehoben und national, europäisch und international vertreten.

Mit anderem Schwerpunkt wird Prof. Dr. Heller in der Normung tätig bleiben und noch bis Ende 2023 als Chairman von ISO/TC 126 seine Aufgaben bei der ISO wahrnehmen.