Michael Hegenbarth, Senior Director Standardization and Consulting in der Bundesdruckerei GmbH, Berlin, ist seit über 25 Jahren in der Normung von Kommunikations- und Chipkartenprotokollen tätig.

Auf nationaler Ebene ist er Mitglied im Beirat des Normenausschusses Informationstechnik und Anwendungen (NIA) im DIN und seit vielen Jahren - seit 1993 - Obmann des Arbeitsausschuss NIA-17 "Karten und persönliche Identifikation".

Herr Hegenbarth leitet die deutsche Delegation im europäischen Normungskomitee CEN/TC 224 "Personal identification, electronic signature and cards and their related systems and operations" und ist deutscher Experte in einer Reihe von Working Groups dieses Technischen Komitees. In vielfältiger Weise ist er auch auf internationaler Ebene aktiv, hier vor allem im ISO/IEC/JTC 1 SC 17 "Cards and personal identification" und seinen Working Groups.

Im Laufe seiner Karriere hat Michael Hegenbarth wichtige Beiträge zur Entwicklung von Normen und Standards für die Chipkartenindustrie geleistet. Er ist einer der ursprünglichen Mitentwickler von auf Chipkarten basierenden Sicherheitstechniken, wie sie heute bei der Digitalen Signatur Anwendung finden. 1988 während seiner Tätigkeit für die Deutsche Telecom hat er zusammen mit Experten von France Telecom die SIM-Karten-Normung mitinitiiert.

Seit 1990 ist Michael Hegenbarth Convener von JTC 1/SC 17 WG 8 "Contactless Chipcards". Hier gehört er zu den Initiatoren der Normenreihe ISO/IEC 14443, der Vielzweck-Normenreihe für mit kürzesten Leseentfernungen arbeitende kontaktlose Chipkarten. Die überaus erfolgreiche Reihe ISO/IEC 14443 findet heute Anwendung in so unterschiedlichen Bereichen wie z.B. Kreditkarten, Metrotickets und im elektronischen Reisepass.

Einen bedeutenden Teil seiner Normungsaktivitäten widmet er seit 2002 erfolgreich den Bemühungen, die Verbindung reibungslos zu gestalten zwischen den Normen für kontaktlose Chipkarten, wie sie von ISO/IEC entwickelt werden, und der Welt der von ICAO, der International Civil Aviation Organization, standardisierten elektronischen Reisepässe.

Neben seinem Engagement in der Normung ist Michael Hegenbarth seit 1997 Vorstandsmitglied von KONTIKI, einem Netzwerk für kontaktlose elektronische Mobilitätssysteme im öffentlichen Personenverkehr.

Im Laufe seiner nunmehr bald dreißig Jahre dauernden Karriere hat Michael Hegenbarth

• in mehr als 20 Normungs- und Standardisierungsgruppen aktiv mitgearbeitet,
• zahlreiche, von hohem Sachverstand geprägte Beiträge zur Normung verfasst,
• deutsche Interessen europäisch und international mit großem Engagement vertreten,
• die Funktion des Project-Editors bei der Entwicklung internationaler Normen mehrfach ausgeübt,
• zahllose nationale, europäische und internationale Sitzungen vorbereitet und geleitet,
• Normungsergebnisse in Vorträgen auf nationalen und internationalen Fachkonferenzen dargestellt,
• nationale und internationale Fachtagungen moderiert, so z. B. die Normungs- & Chipkarten-Sessions auf der OMNICARD in Berlin oder den SIT-SmartCard-Workshop in Darmstadt,
• das internationale ePassport Interoperability Test Event im Juni 2006 in Berlin mit über 450 Teilnehmern organisiert. 

Die Verdienste von Michael Hegenbarth wurden auch bereits von ISO/IEC gewürdigt mit dem ´Certificate of Appreciation´ mit folgendem Wortlaut: "On behalf of ISO and IEC, we acknowledge with appreciation the special contribution made by Michael Hegenbarth in development of the International Standard 7816 Part 3", und 1995 wurde er auf dem damaligen GMD-SmartCard-Workshop (heute SIT-SmartCard-Workshop, der ältesten Chipkarten-Fachtagung in Deutschland) wegen seiner Verdienste um die Chipkarte geehrt.

Das DIN Deutsches Institut für Normung e. V. hat Herrn Michael Hegenbarth für seine Verdienste um die Normung am 17. Januar 2012 mit der Verleihung der DIN-Ehrennadel ausgezeichnet.